Nicht für schwachwachsende Unterlagen geeignet. Erfordert hohen Pflegeaufwand.
Reifegruppe
SpätsorteDoppelname/Synonym
‘Tafelspätfreude‘Entstehung
In Deutschland. Gezüchtet in den 1930er Jahren am früheren Kaiser-Wilhelm-Institut in Müncheberg/ Mark, aus einer Kreuzung von ‘Geheimrat Dr. Oldenburg‘ x ‘Cox Orange‘. Seit 1962 im Anbau.
Blüte
Mittelfrüh, frostempfindlich. Eine sorgfältige Fruchtausdünnung nach der Blüte ist dringend anzuraten.Frucht
Mittelgroß. Rundliche oder etwas hoch gebaute, leicht ungleichhälftige Form. Hohe, nur leicht gerippte Kelcheinsenkung mit kleinem Kelch. Kurzer Stiel in enger und tiefer Stielgrube. Schale glatt, fettig, mürbe. Bei Reife grünlichgelb mit verwaschen roter Deckfarbe. Fruchtfleisch fest, feinzellig, saftig mit gutem Aroma, ‘Cox‘ ähnlich.
Reife
Mitte Oktober, etwa 5 Monate haltbar, im Kühlraum bei 1°C bis April. Windfest bis zur Baumreife, dann schnell fallend. Am Lager ist auf Stippe und verschiedene Lagerkrankheiten zu achten.
Verwertung
Vorwiegend für den Frischverzehr, eingeschränkt als Wirtschaftssorte brauchbar.
Ertrag
Ab dem 4.–5. Standjahr. Mittelhoch, aber regelmäßig.
Baum
Schmales, aufrechtes Wuchsbild. Leitäste schräg aufrecht mit geringer Verzweigung, aber vielen Kurztrieben. Ein aufmerksamer Schnitt zielt auf ständige Trieberneuerung, um vorzeitiges Vergreisen zu verhüten. Geeignet für Formobst.
Standort
Gute Fruchtqualität ist nur in warmen Lagen und nährstoffreichen Böden zu erwarten. Keinesfalls für trockene Böden und Windlagen geeignet.Anfälligkeit
Mittel für Feuerbrand und Schorf, gering für Mehltau. Wenig Holzfrost.
Anbauwert
Nicht für schwachwachsende Unterlagen geeignet. Erfordert hohen Pflegeaufwand.
Empfindlich gegen Feuerbrand: mittel
Empfindlich gegen Schorf: mittel
Empfindlichkeit gegen Mehltau: gering
Empfindlich gegen weitere Schädlinge und Krankheiten: Lagerkrankheiten
Eignung für Tafel: gut geeignet
Eignung zum Backen: geeignet
Brauchbar als Wirtschafts- und Mostapfel. Die enormen Früchte erregen bei Obstausstellungen großes Aufsehen.
Eine nur mittelgroße, aber hervorragende Tafel- und Wirtschaftssorte für einen (fast) problemlosen Anbau im Garten und in der Landschaft.
Sehr gute Liebhabersorte, auch für den Streuobstanbau. Beste Erträge auf Typ 9 (oder vergleichbare) in günstiger Lage. Gleichzeitig ist dort aber die Gefahr für Feuerbrand besonders hoch. Für Formobstbäume gut geeignet.
Robuste, schorfresistente Sorte mit sehr gutem Geschmack und regelmäßigem Ertrag. Geeignet für den Anbau im Hausgarten, als Streuobst und im ökologischen Anbau.
Diese vorzügliche Sorte ist wohl nur wegen ihrer Fruchtgröße nicht mehr im Anbau. Im Garten wäre sie durchaus eine Bereicherung des Sortiments.
Typische Regionalsorte des Alten Landes, mit teilweise großer Bedeutung für die industrielle Verwertung und im Streuobstanbau. In Gärten eher eine Liebhabersorte.
Einst Spitzensorte, aber auch heute noch sehr beliebt. Nicht für schwachwachsende Unterlagen geeignet, sonst erschöpft sich der Baum zu früh. Als Spalier und Topfbäume schon immer gerne angepflanzt. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht).
Wegen der gebietsweise aufgetretenen Schorfanfälligkeit und dem starken Mehltaubefall nur eingeschränkte Empfehlung für den Garten.
Für Liebhaber süßweiniger Äpfel vorzugsweise als Spalierform. Wegen der oft als langweilig empfundenen Fruchtfarbe ist die Sorte weniger im Anbau zu finden.
Außer in den Sortenerhaltungen von Wisley Gardens und East Malling ist die Sorte in England nicht mehr im Anbau. Auch bei uns sind warme Klimagebiete wegen der hohen Schorfgefahr zu meiden. In mittleren und hohen Lagen kann aber eine Anpflanzung durchaus lohnen.
Empfehlenswerte Sorte auf schwachwachsenden Unterlagen. Geeignet auch für Spalier und Topfbäume. Etwas störend die fettigen Früchte vom Lager. Gut gefärbt finden sie im Erwerbsanbau guten Absatz.
Ursprünglich zwar eine Regionalsorte, die aber auch in anderen Extremlagen gut anbaufähig ist. In der Rhön ist die Mostsorte so beliebt, dass eine Kelterei nach ihr benannt wurde.
Früher sehr beliebt und wahrscheinlich widerstandsfähiger als heute, doch sehr pflegeaufwendig. Für höhere Lagen und im Streuobstanbau für die Mostbereitung noch anzutreffen.
Ausgesprochene Liebhabersorte, heute nur noch selten anzutreffen. In Höhenlagen geschmacklich besser.
Aufgrund seiner Inhaltsstoffe eine der besten Mostsorten, auch für den erwerbsmäßigen Anbau.
Aufgrund des starken Wuchses und der ausgeprägten Alternanz weniger für Hausgärten, dafür aber in Obstwiesen zu empfehlen.