Wegen der kurzen Triebe ist die Unterlage MM 106 mehr zu empfehlen als M 9. Geeignet für alle Erziehungsformen, auch Spaliere und Topfbäume. Hoher Pflegeaufwand. Früh reifende Liebhabersorte. Nicht für Streuobstflächen.
Reifegruppe
early fruitDoppelname/Synonym
‘Thurston August‘ (Original).Entstehung
England. Gezüchtet um 1949 von K. Dummer in Langham/Grafschaft Essex aus Samen der Sorte ‘Worcester Pearmain‘. Als Vatersorte wird ‘Schöner von Bath‘ (‘Beauty of Bath‘) vermutet. Bis 1962 lautete die Bezeichnung ‘Thurston August‘, 1962 wurde die Sorte dann umbenannt in ‘Discovery‘, eingeführt 1963.
Blüte
Früh, etwas witterungsempfindlich. Guter Pollen- spender. Ausdünnen nach gutem Fruchtansatz zielt auf bessere Fruchtgrößen und vermeidet eine Erschöpfung des Baumes.Frucht
Mittelgroß, regelmäßig flachrund. Sehr flache, weite Kelcheinsenkung mit kleinem Kelch. Mittellanger Stiel in weiter, unberosteter Stielgrube. Schale glatt, fest. Bei Reife gelb mit verwaschen roten Streifen. Sonnenseits auch flächig rot mit feinen, hellen Schalenpunkten. Bei anhaltender Trockenheit häufig Schalenrisse. Meist kurzer Stiel in strahlig berosteter Stielgrube. Fruchtfleisch fast weiß, feinzellig, fest, saftig mit angenehmer Säure. Hoher Gehalt an Vitamin C.
Reife
Anfang bis Mitte August, windfest bis zur Baumreife. Wegen folgernder Reife ist möglichst mehrfach durchzupflücken. Etwa vier Wochen kühl lagerfähig, im Kühllager bis Anfang Oktober bei 3 °C.
Verwertung
Überwiegend für den Frischverzehr, aber auch andere Verwertungen sind möglich.
Ertrag
Wegen der kleinen Fruchtgröße nur mittelhoch, aber regelmäßig. Ein zusätzlicher Sommerschnitt sofort nach der Ernte sichert höhere Erträge.
Baum
Kleines, aber mehr breites Wuchsbild mit kurzen, anfangs steilen Leittrieben. Dünne Seitentriebe nach außen leicht überhängend. Anfangs mittelstarker, bei Vollertrag schwacher Wuchs. Regelmäßiger Überwachungsschnitt zielt auf den Erhalt der Triebkraft und vermeidet frühzeitiges Vergreisen des Baumes.
Standort
Gute Böden bis in geschützte, mittlere Höhenlagen.Anfälligkeit
Stark Feuerbrand. Gering für Schorf und Mehltau, auf schweren Böden stärker für Krebs und Kragenfäule.
Anbauwert
Wegen der kurzen Triebe ist die Unterlage MM 106 mehr zu empfehlen als M 9. Geeignet für alle Erziehungsformen, auch Spaliere und Topfbäume. Hoher Pflegeaufwand. Früh reifende Liebhabersorte. Nicht für Streuobstflächen.
Empfindlich gegen Feuerbrand: stark
Empfindlich gegen Schorf: gering
Empfindlichkeit gegen Mehltau: gering
Empfindlich gegen weitere Schädlinge und Krankheiten: Kragenfäule, stark Krebs
Eignung für Tafel: gut geeignet
Eignung zum Backen: geeignet
Heute durch andere Frühsorten verdrängt, hat aber immer noch Liebhaber, besonders in ungünstigen Lagen und im Streuobstanbau.
Geschmacklich hervorragende Frühsorte, die aber aufgrund ihrer Alternanzgefahr einen gewissen Pflegeaufwand (Ausdünnung) erfordert.
Sensible, pflegeintensive Sorte für Liebhaber, die diesen feinaromatischen Frühapfel schätzen.
Frühsorte, zwischen ‘Klarapfel‘ und ‘James Grieve‘. Bisher vorwiegend eine Sorte in Ostdeutschland.
Im Vergleich zu ‘James Grieve‘ etwas früher und geschmacklich besser, jedoch mit höheren Ansprüchen an das Klima.
Abgesehen von der Anfälligkeit für Feuerbrand eine robuste und für den Garten empfehlenswerte Frühsorte, die allerdings einiger Pflege bedarf.
Liebhabersorte. Nahezu identisch mit ‘Klarapfelְ’. Heute kaum noch im Anbau, weil durch höherwertige Sorten ersetzbar.
Frühe Liebhabersorte mit schmückenden Früchten, besonders für höhere Lagen geeignet.
Die Erträge sind vergleichsweise geringer als bei ‘James Grieve‘, doch überwiegen die Vorteile, besonders hinsichtlich der Pflanzengesundheit. Für den Garten gut geeignet.
Farblich eine attraktive, große Frühsommersorte. Reift kurz nach ‘Klarapfel‘, vor ‘Jakob Fischer‘ und ‘Delbarestivale‘. Geschmacklich nicht ganz befriedigend. Als Alternative zum ‘Klarapfel‘ auch auch für den Garten oder Streuobst empfehlenswert.
Eine Frühsorte für alle Baumformen, vor allem in höheren Lagen auch für Spaliere und Topfkultur. In günstigen Anbaugebieten ist die Sorte ersetzbar.
Geschmacklich gute Frühsorte, doch grenzen die Ansprüche an Lage und Pflege sowie die Alternanzneigung eine Anbauempfehlung etwas ein.
Eine empfehlenswerte Frühsorte, die man früher gerne für Spalierformen und als Topfbäume verwendete. Sie soll sich auch als Spalier an Nordwänden eignen.
Derzeit die früheste Sorte, auf die jedoch verzichtet werden kann zugunsten im Anschluss reifender Sorten. Der hohe Pflegeaufwand (Schnitt, Pflanzenschutz, sorgfältige Ausdünnung) grenzen die Anbauempfehlung ein. Höchstens noch eine Liebhabersorte. Es existiert eine rote Auslese (Sichtung Weinsberg).
In guten Lagen dem etwa gleichzeitig reifenden ‘James Grieve‘ vorzuziehen. Störend ist der hohe Pflegeaufwand. Geeignet für alle Baumformen, auch als Spalier und Topfbaum.
Geschmackvolle, zugleich problemlose Sommer- und Herbstsorte, die zweifellos dieses Reifesegment sowohl im Erwerbsanbau (v. a. Direktabsatz) als auch im Hausgarten bereichert.
Für Liebhaber süßlicher Sorten. Eingeschränkt empfehlenswert zugunsten moderner Frühsorten.
In günstigen Apfellagen heute durch andere, weniger problematische Sorten ersetzbar, etwa die größeren, besser gefärbten und haltbareren ‘Piros‘‚ ‘Pia‘ oder ‘Discovery‘ sowie die später reifenden ‘Jakob Fischer‘ oder ‘Reglindis‘.
Brauchbar als Wirtschafts- und Mostapfel. Die enormen Früchte erregen bei Obstausstellungen großes Aufsehen.
Eine nur mittelgroße, aber hervorragende Tafel- und Wirtschaftssorte für einen (fast) problemlosen Anbau im Garten und in der Landschaft.
Sehr gute Liebhabersorte, auch für den Streuobstanbau. Beste Erträge auf Typ 9 (oder vergleichbare) in günstiger Lage. Gleichzeitig ist dort aber die Gefahr für Feuerbrand besonders hoch. Für Formobstbäume gut geeignet.