Wegen der langen, kahlen Triebe nicht geeignet für Formobst. Viel verlangt als Bäckerapfel. Gebietsweise auch für industrielle Verwertung angebaut. Sonst hauptsächlich Streuobstsorte.
Reifegruppe
autumn fruitDoppelname/Synonym
‘Golden Noble‘ (erster Name), ‘Glasapfel‘, ‘Glasrenette‘, ‘Gelber Scheibenapfel‘, ‘Wachsapfel‘, ‘Zitronenapfel‘ und einige andere.Entstehung
Um 1800. Soll ein Findling sein aus einem Garten in Downham/Grafschaft Norfolk (England). Wurde 1820 von der Londoner Gartenbaugesellschaft und 1874 vom Deutschen Pomologenverein zum Anbau empfohlen.
Blüte
Früh, lange anhaltend, nicht witterungsempfindlich. Guter Pollenspender.Frucht
Meist groß, um 180 g schwer. Gleichmäßig breitrund. Flache, strahlige Kelcheinsenkung mit kleinem Kelch. Sehr kurzer Stiel in strahlig berosteter Stielgrube. Schale dünn, bei Reife abziehbar. Grüngelb, am Lager satt zitronengelb, sonnenseits rötlich über- haucht mit feinen Schalenpunkten. Leichter Duft. Fruchtfleisch gelblichweiß, mittelfest, kräftig weinsäuerlicher Geschmack mit zartem Aroma. Hoher Gehalt an Vitamin C.
Reife
Je nach Standort ab Ende September, nicht windfest. Im kühlen Naturlager etwa drei Monate haltbar, aus höheren Lagen länger. Im Kühllager bis März bei 2 °C lagerfähig.
Verwertung
Gute Fruchteigenschaft als begehrter Back- und Diabetikerapfel. Fruchtfleisch weiß bleibend bei der Verwertung.
Ertrag
Abhängig vom Standort. In der Regel mittel hoch, neigt zu Alternanz.
Baum
Große, breitkugelige, aufrechte Krone mit fast waagerechten Ästen im Alter. Von Jugend an kräftiger Wuchs mit starken Seitenzweigen und großen, kräftigen Blättern bis ins Alter. Im Holz frosthart. Kann sehr alt werden.
Standort
Auf tiefgründigen Böden bis in Höhenlagen, trockene Böden werden weniger vertragen. Dort fallen die Früchte vorzeitig.Anfälligkeit
Stark für Feuerbrand. Nur in geschlossenen Tallagen Blattschorf und Blutläuse. In nassen, schweren Böden Krebs.
Anbauwert
Wegen der langen, kahlen Triebe nicht geeignet für Formobst. Viel verlangt als Bäckerapfel. Gebietsweise auch für industrielle Verwertung angebaut. Sonst hauptsächlich Streuobstsorte.
Empfindlich gegen Feuerbrand: stark
Empfindlich gegen Schorf: mittel
Empfindlichkeit gegen Mehltau: gering
Empfindlich gegen weitere Schädlinge und Krankheiten: Krebs, Blutläuse
Eignung für Tafel: eingeschränkt geeignet
Eignung zum Backen: gut geeignet
Eignung für Most: gut geeignet
Wegen der nicht mehr gegebenen Schorfresistenz und der Anfälligkeit für Feuerbrand und Mehltau ist der Anbauwert gemindert.
Geschmacklich gute Frühherbstsorte für den Hausgarten und als Streuobst. ‘Ahrista‘ steht allerdings in Konkurrenz mit vielen anderen Sorten in dieser Reifezeit.
Attraktive Früchte. Für den Erwerbsanbau meist zu klein. Sie entsprechen aber mehr dem asiatischen oder angelsächsischen Geschmack. Nicht für Gärten empfehlenswert.
Für alle Baumformen, auch für Spalier und Topfkultur geeignet. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht). Zwar pflegebedürftig, aber nicht so sensibel wie zum Beispiel ‘Cox Orange‘.
Eingeschränkt empfehlenswert für den Hausgarten. Die einstige Bedeutung ist heute nicht mehr gegeben. Für Streuobst nur bei guter Pflege geeignet.
In rauen, auch windigen, aber ausreichend feuchten Höhenlagen empfehlenswert, wo andere Sorten versagen. Sonst verzichtbar.
Mittelfrühe Sorte für Liebhaber, auch wegen des hohen Vitamingehaltes und als Backfrucht begehrt.
Interessante rotfleischige Sorte für den Erwerbsanbau, Hausgarten und auch für Streuobst. Vielfältige Verarbeitungsmöglichkeiten.
Besonders in höheren Lagen empfehlenswert. Liebhabersorte, in Hausgärten erfreut sie sich immer noch großer Beliebtheit. Gut geeignet als Topfbaum und für Spalierwände.
Durch moderne und robustere Herbstsorten ersetzbar. Starker Stippebefall grenzt den Anbauwert weiter ein. Von der Standardsorte gibt es eine rote Auslese in Bavendorf.
Liebhabersorte in günstigen Lagen. Sonst verzichtbar. In England ist die Sorte weit beliebter, im europäischen Anbau noch vor ‘James Grieve‘ rangierend.
Sehr empfehlenswerte Herbstsorte für alle Anbauformen, auch für Spaliere und Topfbäume geeignet.
Gilt neben ‘Rubinette‘ und ‘Elstar‘ als eine der besten Tafelsorten. Ist aber im Anbau heikel und pflegeintensiv. Daher für den Hausgarten nur empfehlenswert, wenn die hohen Ansprüche zu erfüllen sind und die erforderlichen Pflegemaßnahmen geleistet werden können. Nicht für Streuobst oder ungeeignete Standorte. Nicht so sensibel sind Abkömmlinge wie ‘Alkmene‘.
Als Hochstamm im Streuobstanbau und zur Straßenbegleitpflanzung. Heute nur noch vereinzelt in alten Streuobstbeständen zu finden.
Früher sehr verbreitet, besonders in Mittelgebirgslagen und im Streuobstanbau. Auch heute noch in rauen Gebirgslagen empfehlenswert.
Innere und äußere Fruchteigenschaften sowie die frühe Reife machen die Sorte für den Garten und den Erwerbsanbau empfehlenswert. ‘Delbarestivale‘ hat bisherige Frühsorten wie ‘James Grieve‘ oder ‘Gravensteiner‘ – zumindest im Erwerbsanbau – abgelöst.
Sehr gute Neuheit, die v. a. in der Direktvermarktung als Ersatzsorte für ‘Idared‘ und ‘Elstar‘ in Frage kommt. Geschmacksproben in der Schweiz und Deutschland wurden sehr gut beurteilt. Lizenznehmer in Deutschland ist die „ARTEVOS- Gruppe“.
Liebhabersorte. Wegen der Schorffestigkeit im Garten anstelle von ‘Gravensteiner’ eher empfehlenswert, auch für Streuobstflächen.
Sehr pflegeaufwändig, deshalb weniger für einen Hausgarten geeignet. Abgesehen von der Anfälligkeit für Feuerbrand und Schorf wird die Sorte sonst als geschmacklich gut bewertet.