Gravensteiner

Sensible, pflegeintensive Sorte für Liebhaber, die diesen feinaromatischen Frühapfel schätzen.

Reifegruppe

Frühsorte

Doppelname/Synonym

‘Calville de Gravenstein‘, ‘Pomme de Gravenstein‘,‘Graasten‘, ‘Sommerkönig‘, ‘Blumen-Calvill‘, ‘Strömling‘ und viele andere

Mutanten

Unter den Mutanten und Auslesen ist der ‘Rote Gravensteiner‘ wohl der bekannteste. Er entstand 1858 als Sprossmutante in Lübeck, ist jedoch weniger wertvoll als die Standardsorte. Außerdem: ‘Rellstab‘, ‘Roopers‘, ‘Tanner‘, ‘Crimson‘, ‘Nordstrand‘.

Entstehung

Ungewiss. Sehr alte Sorte. Sie soll aus Italien oder Holland stammen und nach Gravenstein im Kreis Apenrade/Schleswig-Holstein gebracht worden sein. Die erste Beschreibung erfolgte durch Hirschfeld 1788, der die Herkunft Italien angibt. Die Sorte verbreitete sich in Mittel-/Nordeuropa sowie Nordamerika sehr stark und wurde überall sehr gelobt.

Blüte

Früh, lange anhaltend, empfindlich für Spätfröste. Schlechter Pollenspender. In Ertragsjahren ist Aus- dünnung nach der Blüte unbedingt empfehlenswert.

Frucht

Mittelgroß bis groß, um 130 g schwer. Unregelmäßige Form mit typisch breiten Kanten über der Frucht. Tiefe, mitunter stark gerippte Kelcheinsenkung. Kurzer Stiel in enger Stielgrube. Schale hart, glatt, fettig. Bei Reife gelb, sonnenseits gestreift und geflammt mit feinen Schalenpunkten. Sehr druckempfindlich. Typisch starker Duft. Fruchtfleisch fast weiß, mürbe. Sehr saftig, edles Aroma, am besten im Küstenklima.

Reife

Je nach Standort ab Ende August, vom Baum essbar. Nicht windfest, Fruchtfall oft schon vor der Baumreife. Mehrmaliges, druckfreies Durchpflücken ist zu empfehlen. Etwa zwei Monate ohne Aromaverlust lager­fähig. Im Kühllager Aromaverlust.

Verwertung

Für den Frischverzehr, als Wirtschaftssorte brauchbar.

Ertrag

Auf starkwachsenden Unterlagen sehr spät einsetzend und mittelhoch. Ausgeprägte Alternanz, nach einer reichen Ernte sind zwei Jahre Ausfall möglich. Im Garten nur auf M9 empfehlenswert.

Baum

Sehr große, im Alter hohe, breit gewölbte und aus­ladende Krone mit steil aufrechten Leitästen, mäßig verzweigt. Seitenäste etwas überhängend. Von Jugend an starker bis sehr starker Wuchs. Am günstigen Standort zählt ‘Gravensteiner‘ zu den am stärksten wachsenden Sorten. Der jährliche Schnitt nach der Blüte und ein Sommerschnitt wirken etwas wuchshemmend. Im Holz etwas frostempfindlich. Kann sehr alt werden.

Standort

Bis in geschützte, mittlere Höhenlagen. Beste Qualität ist auf guten, ausreichend feuchten Böden und im feuchten Klima zu erzielen. Im Winter 1928/29 soll die Sorte –25 °C in überstanden haben. Stauende Nässe ist aber Ursache für Frostschäden.

Anfälligkeit

Mittel für Feuerbrand, stark anfällig für Blattschorf, Mehltau, Krebs, verschiedene Virosen, Obstmade. An den Früchten Stippe. Empfindlich für Kupfermittel.

Anbauwert

Sensible, pflegeintensive Sorte für Liebhaber, die diesen feinaromatischen Frühapfel schätzen.

Empfindlich gegen Feuerbrand: mittel

Empfindlich gegen Schorf: stark

Empfindlichkeit gegen Mehltau: stark

Empfindlich gegen weitere Schädlinge und Krankheiten: Krebs

Eignung für Tafel: gut geeignet

Eignung zum Backen: gut geeignet

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