Abgesehen von der Anfälligkeit für Feuerbrand eine robuste und für den Garten empfehlenswerte Frühsorte, die allerdings einiger Pflege bedarf.
Reifegruppe
early fruitEntstehung
Schweden, 1947 aus einer Kreuzung von ‘James Grieve‘ x ‘Worcester Pearmain‘ von der Balsgard Fruit Breeding. Selektiert 1955, eingeführt in den Handel 1966, benannt 1968.
Blüte
Mittelfrüh, nicht empfindlich. Guter Pollenspender. Energisches Ausdünnen bald nach der Blüte ist unbedingt erforderlich. Es zielt auf geringere Behangdichte und damit größere Früchte.Frucht
Höchstens mittelgroß bei stärkerem Behang auch klein. Gleichmäßige, hoch gebaute Form mit flacher, strahliger Kelcheinsenkung mit kleinem, geschlosse- nem Kelch. Langer Stiel in enger Stielgrube. Schale dünn, hart, glatt, fettend. Gut belichtete Früchte sind flächig rot mit feinen Schalenpunkten. Fruchtfleisch weiß, fest, sehr saftreich, mit gutem, feinsäuerlichem Geschmack.
Reife
Ab Mitte August, etwa eine Woche vor ‘James Grieve‘. Nicht windfest, deshalb ist mindestens einmaliges Durchpflücken anzuraten. Höchstens vier Wochen im kühlen Naturlager haltbar.
Verwertung
Für den Frischverzehr, als Wirtschaftssorte nicht geeignet.
Ertrag
Sehr früh einsetzend, hoch und regelmäßig.
Baum
Mittelgroßes, rundliches, gut verzweigtes Wuchsbild. Schwaches Wachstum infolge hoher Fruchtbarkeit. Der Pflegeschnitt zielt auf Erhalt des Triebwachstums, der Sommerschnitt auf gute Belichtung der Früchte im Bauminneren.
Standort
Auf nährstoffreichen Böden bis in höhere Lagen.Anfälligkeit
Stark Feuerbrand. Weitgehend widerstandsfähig gegen Schorf, Mehltau und Fruchtfäulen. In den Früchten tritt bisweilen Glasigkeit bei stark wechsel- hafter Witterung auf.
Anbauwert
Abgesehen von der Anfälligkeit für Feuerbrand eine robuste und für den Garten empfehlenswerte Frühsorte, die allerdings einiger Pflege bedarf.
Empfindlich gegen Feuerbrand: stark
Empfindlich gegen Schorf: ohne bis sehr gering
Empfindlichkeit gegen Mehltau: ohne bis sehr gering
Empfindlich gegen weitere Schädlinge und Krankheiten: keine Fruchtfäule
Eignung für Tafel: gut geeignet
Heute durch andere Frühsorten verdrängt, hat aber immer noch Liebhaber, besonders in ungünstigen Lagen und im Streuobstanbau.
Geschmacklich hervorragende Frühsorte, die aber aufgrund ihrer Alternanzgefahr einen gewissen Pflegeaufwand (Ausdünnung) erfordert.
Wegen der kurzen Triebe ist die Unterlage MM 106 mehr zu empfehlen als M 9. Geeignet für alle Erziehungsformen, auch Spaliere und Topfbäume. Hoher Pflegeaufwand. Früh reifende Liebhabersorte. Nicht für Streuobstflächen.
Sensible, pflegeintensive Sorte für Liebhaber, die diesen feinaromatischen Frühapfel schätzen.
Frühsorte, zwischen ‘Klarapfel‘ und ‘James Grieve‘. Bisher vorwiegend eine Sorte in Ostdeutschland.
Im Vergleich zu ‘James Grieve‘ etwas früher und geschmacklich besser, jedoch mit höheren Ansprüchen an das Klima.
Liebhabersorte. Nahezu identisch mit ‘Klarapfelְ’. Heute kaum noch im Anbau, weil durch höherwertige Sorten ersetzbar.
Frühe Liebhabersorte mit schmückenden Früchten, besonders für höhere Lagen geeignet.
Die Erträge sind vergleichsweise geringer als bei ‘James Grieve‘, doch überwiegen die Vorteile, besonders hinsichtlich der Pflanzengesundheit. Für den Garten gut geeignet.
Farblich eine attraktive, große Frühsommersorte. Reift kurz nach ‘Klarapfel‘, vor ‘Jakob Fischer‘ und ‘Delbarestivale‘. Geschmacklich nicht ganz befriedigend. Als Alternative zum ‘Klarapfel‘ auch auch für den Garten oder Streuobst empfehlenswert.
Eine Frühsorte für alle Baumformen, vor allem in höheren Lagen auch für Spaliere und Topfkultur. In günstigen Anbaugebieten ist die Sorte ersetzbar.
Geschmacklich gute Frühsorte, doch grenzen die Ansprüche an Lage und Pflege sowie die Alternanzneigung eine Anbauempfehlung etwas ein.
Eine empfehlenswerte Frühsorte, die man früher gerne für Spalierformen und als Topfbäume verwendete. Sie soll sich auch als Spalier an Nordwänden eignen.
Derzeit die früheste Sorte, auf die jedoch verzichtet werden kann zugunsten im Anschluss reifender Sorten. Der hohe Pflegeaufwand (Schnitt, Pflanzenschutz, sorgfältige Ausdünnung) grenzen die Anbauempfehlung ein. Höchstens noch eine Liebhabersorte. Es existiert eine rote Auslese (Sichtung Weinsberg).
In guten Lagen dem etwa gleichzeitig reifenden ‘James Grieve‘ vorzuziehen. Störend ist der hohe Pflegeaufwand. Geeignet für alle Baumformen, auch als Spalier und Topfbaum.
Geschmackvolle, zugleich problemlose Sommer- und Herbstsorte, die zweifellos dieses Reifesegment sowohl im Erwerbsanbau (v. a. Direktabsatz) als auch im Hausgarten bereichert.
Für Liebhaber süßlicher Sorten. Eingeschränkt empfehlenswert zugunsten moderner Frühsorten.
In günstigen Apfellagen heute durch andere, weniger problematische Sorten ersetzbar, etwa die größeren, besser gefärbten und haltbareren ‘Piros‘‚ ‘Pia‘ oder ‘Discovery‘ sowie die später reifenden ‘Jakob Fischer‘ oder ‘Reglindis‘.
Brauchbar als Wirtschafts- und Mostapfel. Die enormen Früchte erregen bei Obstausstellungen großes Aufsehen.
Eine nur mittelgroße, aber hervorragende Tafel- und Wirtschaftssorte für einen (fast) problemlosen Anbau im Garten und in der Landschaft.
Sehr gute Liebhabersorte, auch für den Streuobstanbau. Beste Erträge auf Typ 9 (oder vergleichbare) in günstiger Lage. Gleichzeitig ist dort aber die Gefahr für Feuerbrand besonders hoch. Für Formobstbäume gut geeignet.