Frühe Liebhabersorte mit schmückenden Früchten, besonders für höhere Lagen geeignet.
Reifegruppe
FrühsorteDoppelname/Synonym
‘Pfirsichroter Sommer-Rosenapfel‘, ‘Sommerrosenpfel‘, ‘Roter Sommerkalvill‘Entstehung
Sehr alte Sorte, die nach dem Pomologen Dietrich (1813) aus Frankreich stammen soll, nach anderen Quellen aber aus Thüringen. Wurde 1874 vom Deutschen Pomologenverein zum Anbau empfohlen.
Blüte
Früh, nicht empfindlich. Nach starkem Fruchtansatz bewirkt das Ausdünnen gleichmäßigere Früchte.Frucht
Klein bis mittelgroß, um 120 g schwer. Ungleichmäßige Form, von flachrund bis hoch gebaut mit kalvillartigen Rippen. Kelcheinsenkung flach. Langer, wolliger Stiel in flacher Stielgrube. Schale sehr fein, glatt, dünn. Hellgelb mit rosenroter Deckfarbe oder Streifen. Bläulich bereift mit deutlichem Duft. Druckempfindlich. Fruchtfleisch weiß, unter der Schale rötlich, etwas locker, saftig. Angenehmer, stark weinsäuerlicher Geschmack mit feiner Würze.
Reife
Je nach Lage ab Anfang August, folgernd. Nicht windfest. Mehrmaliges, druckfreies Durchpflücken ist meist erforderlich. Nach der Baumreife nur wenige Tage haltbar.
Verwertung
Vorwiegend für den Frischverzehr, eingeschränkt als Wirtschaftssorte brauchbar. Schaufrucht bei Ausstellungen.
Ertrag
Früh einsetzend, mittelhoch und regelmäßig.
Baum
Mittelgroße, wirre und flache Krone mit überhängen- den Trieben und dichter Belaubung. Im Vollertragsalter schwacher Wuchs. Ein Sommerschnitt ist zur besseren Fruchtausfärbung immer anzuraten. Im Holz frostfest.
Standort
Auf nährstoffreichen, leichteren Böden bis in raue Höhenlagen anbaufähig. Auf schweren oder nassen Böden krebsanfällig.Anfälligkeit
Besonders in Höhenlagen sehr robust, in Warmlagen Neigung zu Fruchtrissen bei Hitze.
Anbauwert
Frühe Liebhabersorte mit schmückenden Früchten, besonders für höhere Lagen geeignet.
Empfindlichkeit gegen Mehltau: stark
Empfindlich gegen weitere Schädlinge und Krankheiten: Krebs möglich
Eignung für Tafel: geeignet
Eignung zum Backen: eingeschränkt geeignet
Heute durch andere Frühsorten verdrängt, hat aber immer noch Liebhaber, besonders in ungünstigen Lagen und im Streuobstanbau.
Geschmacklich hervorragende Frühsorte, die aber aufgrund ihrer Alternanzgefahr einen gewissen Pflegeaufwand (Ausdünnung) erfordert.
Wegen der kurzen Triebe ist die Unterlage MM 106 mehr zu empfehlen als M 9. Geeignet für alle Erziehungsformen, auch Spaliere und Topfbäume. Hoher Pflegeaufwand. Früh reifende Liebhabersorte. Nicht für Streuobstflächen.
Sensible, pflegeintensive Sorte für Liebhaber, die diesen feinaromatischen Frühapfel schätzen.
Frühsorte, zwischen ‘Klarapfel‘ und ‘James Grieve‘. Bisher vorwiegend eine Sorte in Ostdeutschland.
Im Vergleich zu ‘James Grieve‘ etwas früher und geschmacklich besser, jedoch mit höheren Ansprüchen an das Klima.
Abgesehen von der Anfälligkeit für Feuerbrand eine robuste und für den Garten empfehlenswerte Frühsorte, die allerdings einiger Pflege bedarf.
Liebhabersorte. Nahezu identisch mit ‘Klarapfelְ’. Heute kaum noch im Anbau, weil durch höherwertige Sorten ersetzbar.
Die Erträge sind vergleichsweise geringer als bei ‘James Grieve‘, doch überwiegen die Vorteile, besonders hinsichtlich der Pflanzengesundheit. Für den Garten gut geeignet.
Farblich eine attraktive, große Frühsommersorte. Reift kurz nach ‘Klarapfel‘, vor ‘Jakob Fischer‘ und ‘Delbarestivale‘. Geschmacklich nicht ganz befriedigend. Als Alternative zum ‘Klarapfel‘ auch auch für den Garten oder Streuobst empfehlenswert.
Eine Frühsorte für alle Baumformen, vor allem in höheren Lagen auch für Spaliere und Topfkultur. In günstigen Anbaugebieten ist die Sorte ersetzbar.
Geschmacklich gute Frühsorte, doch grenzen die Ansprüche an Lage und Pflege sowie die Alternanzneigung eine Anbauempfehlung etwas ein.
Eine empfehlenswerte Frühsorte, die man früher gerne für Spalierformen und als Topfbäume verwendete. Sie soll sich auch als Spalier an Nordwänden eignen.
Derzeit die früheste Sorte, auf die jedoch verzichtet werden kann zugunsten im Anschluss reifender Sorten. Der hohe Pflegeaufwand (Schnitt, Pflanzenschutz, sorgfältige Ausdünnung) grenzen die Anbauempfehlung ein. Höchstens noch eine Liebhabersorte. Es existiert eine rote Auslese (Sichtung Weinsberg).
In guten Lagen dem etwa gleichzeitig reifenden ‘James Grieve‘ vorzuziehen. Störend ist der hohe Pflegeaufwand. Geeignet für alle Baumformen, auch als Spalier und Topfbaum.
Geschmackvolle, zugleich problemlose Sommer- und Herbstsorte, die zweifellos dieses Reifesegment sowohl im Erwerbsanbau (v. a. Direktabsatz) als auch im Hausgarten bereichert.
Für Liebhaber süßlicher Sorten. Eingeschränkt empfehlenswert zugunsten moderner Frühsorten.
In günstigen Apfellagen heute durch andere, weniger problematische Sorten ersetzbar, etwa die größeren, besser gefärbten und haltbareren ‘Piros‘‚ ‘Pia‘ oder ‘Discovery‘ sowie die später reifenden ‘Jakob Fischer‘ oder ‘Reglindis‘.
Brauchbar als Wirtschafts- und Mostapfel. Die enormen Früchte erregen bei Obstausstellungen großes Aufsehen.
Eine nur mittelgroße, aber hervorragende Tafel- und Wirtschaftssorte für einen (fast) problemlosen Anbau im Garten und in der Landschaft.
Sehr gute Liebhabersorte, auch für den Streuobstanbau. Beste Erträge auf Typ 9 (oder vergleichbare) in günstiger Lage. Gleichzeitig ist dort aber die Gefahr für Feuerbrand besonders hoch. Für Formobstbäume gut geeignet.