Eine Frühsorte für alle Baumformen, vor allem in höheren Lagen auch für Spaliere und Topfkultur. In günstigen Anbaugebieten ist die Sorte ersetzbar.
Reifegruppe
early fruitDoppelname/Synonym
‘Pomme d’Astracan Rouge‘, ‘Roter Astrakanischer Sommerapfel‘, ‘Red Astrakan‘, ‘Jakobiapfel‘ und viele weitereEntstehung
Unbekannt. Soll aus Russland stammen. 1780 erstmals erwähnt. Soll über Schweden und Norwegen 1816 nach England gekommen sein. Von dort aus begann die Verbreitung in Deutschland. Wurde 1890 vom Deutschen Pomologenverein zum Anbau von Formobst und Topfbäumen, 1893 zum Massenanbau empfohlen.
Blüte
Früh, wenig empfindlich.Frucht
Mittelgroß, um 110 g schwer, selten größer. Unterschiedlich in der Form, meist ungleichhälftig plattrund. Weite, stark gerippte Kelcheinsenkung. Stielgrube eng und berostet mit kurzem Stiel. Schale dünn, zart, leicht bläulich beduftet. Blassgelblich, sonnenseits verwaschen karminrot mit deutlichen, gelblichen Schalenpunkten. Schwacher Duft. Nicht druckfest. Fruchtfleisch weiß, unter der Schale und um das Kernhaus leicht gerötet. Feinzellig, etwas mürbe, saftreich. Angenehm rosenartig gewürzt. Vorherr- schende Säure mit geringem Zuckergehalt.
Reife
Ab Ende Juli, nicht windfest. Muss noch vor der Baumreife abgenommen werden.
Verwertung
Weniger für den Frischverzehr, dafür gute Wirtschafts- und Mostsorte.
Ertrag
Früh einsetzend, normalerweise mittelhoch. Leichte Alternanzneigung.
Baum
Hochkugelige Krone mit gut verzweigten Ästen. Von Jugend an starker, dann nachlassender Wuchs, im Vollertragsalter höchstens mittelstark. Im Holz frostfest.
Standort
Obwohl anbaufähig auf trockenen Böden bis in raue, windige Höhenlagen, steigt die Fruchtqualität bei besseren Anbaubedingungen.Anfälligkeit
In geschlossenen, warmen Tallagen für Schorf, Mehltau und Obstmade (Apfelwickler), weniger anfällig in Hochlagen.
Anbauwert
Eine Frühsorte für alle Baumformen, vor allem in höheren Lagen auch für Spaliere und Topfkultur. In günstigen Anbaugebieten ist die Sorte ersetzbar.
Empfindlich gegen Schorf: mittel
Empfindlichkeit gegen Mehltau: mittel
Empfindlich gegen weitere Schädlinge und Krankheiten: Obstmade
Eignung für Tafel: eingeschränkt geeignet
Eignung zum Backen: geeignet
Eignung für Most: geeignet
Heute durch andere Frühsorten verdrängt, hat aber immer noch Liebhaber, besonders in ungünstigen Lagen und im Streuobstanbau.
Geschmacklich hervorragende Frühsorte, die aber aufgrund ihrer Alternanzgefahr einen gewissen Pflegeaufwand (Ausdünnung) erfordert.
Wegen der kurzen Triebe ist die Unterlage MM 106 mehr zu empfehlen als M 9. Geeignet für alle Erziehungsformen, auch Spaliere und Topfbäume. Hoher Pflegeaufwand. Früh reifende Liebhabersorte. Nicht für Streuobstflächen.
Sensible, pflegeintensive Sorte für Liebhaber, die diesen feinaromatischen Frühapfel schätzen.
Frühsorte, zwischen ‘Klarapfel‘ und ‘James Grieve‘. Bisher vorwiegend eine Sorte in Ostdeutschland.
Im Vergleich zu ‘James Grieve‘ etwas früher und geschmacklich besser, jedoch mit höheren Ansprüchen an das Klima.
Abgesehen von der Anfälligkeit für Feuerbrand eine robuste und für den Garten empfehlenswerte Frühsorte, die allerdings einiger Pflege bedarf.
Liebhabersorte. Nahezu identisch mit ‘Klarapfelְ’. Heute kaum noch im Anbau, weil durch höherwertige Sorten ersetzbar.
Frühe Liebhabersorte mit schmückenden Früchten, besonders für höhere Lagen geeignet.
Die Erträge sind vergleichsweise geringer als bei ‘James Grieve‘, doch überwiegen die Vorteile, besonders hinsichtlich der Pflanzengesundheit. Für den Garten gut geeignet.
Farblich eine attraktive, große Frühsommersorte. Reift kurz nach ‘Klarapfel‘, vor ‘Jakob Fischer‘ und ‘Delbarestivale‘. Geschmacklich nicht ganz befriedigend. Als Alternative zum ‘Klarapfel‘ auch auch für den Garten oder Streuobst empfehlenswert.
Geschmacklich gute Frühsorte, doch grenzen die Ansprüche an Lage und Pflege sowie die Alternanzneigung eine Anbauempfehlung etwas ein.
Eine empfehlenswerte Frühsorte, die man früher gerne für Spalierformen und als Topfbäume verwendete. Sie soll sich auch als Spalier an Nordwänden eignen.
Derzeit die früheste Sorte, auf die jedoch verzichtet werden kann zugunsten im Anschluss reifender Sorten. Der hohe Pflegeaufwand (Schnitt, Pflanzenschutz, sorgfältige Ausdünnung) grenzen die Anbauempfehlung ein. Höchstens noch eine Liebhabersorte. Es existiert eine rote Auslese (Sichtung Weinsberg).
In guten Lagen dem etwa gleichzeitig reifenden ‘James Grieve‘ vorzuziehen. Störend ist der hohe Pflegeaufwand. Geeignet für alle Baumformen, auch als Spalier und Topfbaum.
Geschmackvolle, zugleich problemlose Sommer- und Herbstsorte, die zweifellos dieses Reifesegment sowohl im Erwerbsanbau (v. a. Direktabsatz) als auch im Hausgarten bereichert.
Für Liebhaber süßlicher Sorten. Eingeschränkt empfehlenswert zugunsten moderner Frühsorten.
In günstigen Apfellagen heute durch andere, weniger problematische Sorten ersetzbar, etwa die größeren, besser gefärbten und haltbareren ‘Piros‘‚ ‘Pia‘ oder ‘Discovery‘ sowie die später reifenden ‘Jakob Fischer‘ oder ‘Reglindis‘.
Brauchbar als Wirtschafts- und Mostapfel. Die enormen Früchte erregen bei Obstausstellungen großes Aufsehen.
Eine nur mittelgroße, aber hervorragende Tafel- und Wirtschaftssorte für einen (fast) problemlosen Anbau im Garten und in der Landschaft.
Sehr gute Liebhabersorte, auch für den Streuobstanbau. Beste Erträge auf Typ 9 (oder vergleichbare) in günstiger Lage. Gleichzeitig ist dort aber die Gefahr für Feuerbrand besonders hoch. Für Formobstbäume gut geeignet.