Geschmacklich gute Frühsorte, doch grenzen die Ansprüche an Lage und Pflege sowie die Alternanzneigung eine Anbauempfehlung etwas ein.
Reifegruppe
early fruitDoppelname/Synonym
‘Beauty of Bath‘ (erster Name), ‘Schönheit von Bath‘Entstehung
In England, in den 1850er Jahren in Bailbrook, nahe Bath/Summerset. Eingeführt um 1864 vom Baumschüler George Cooling aus Bath. Soll ein Sämling von ‘Juneating‘ sein. Seit Anfang des 20 Jahrhunderts in Deutschland im Anbau.
Blüte
Früh, frostempfindlich. Guter Pollenspender. Fruchtausdünnung ist bald nach der Blüte ratsam.Frucht
Mittelgroß, selten groß, um 110 g schwer. Flachkugelig. Sehr flache Kelcheinsenkung mit fast aufsitzendem Kelch. Unterschiedlich langer, durch einen Fleischwulst schiefer Stiel in enger Stielgrube. Schale fest, glatt, bei Reife orangegelb, sonnenseits flächig rot oder rot gestreift mit typisch hellen Schalenpunkten. Starker Duft. Fruchtfleisch fast weiß, feinzellig, fest, saftig. Guter Geschmack nur bei gefärbten Früchten, Schattenfrüchte bleiben etwas fade.
Reife
Folgernde Reife von Ende Juli bis Mitte August. Mehrmaliges Durchpflücken ist anzuraten, sonst bleiben die Früchte klein und fade. Vom Baum essbar. Genussreife etwa vier Wochen, ohne mehlig zu werden.
Verwertung
Für Frischverzehr, auch Wirtschaftssorte zum Backen.
Ertrag
Jährlich wechselnd zwischen mittelhohen bis hohen und sehr geringen Erträgen (Alternanz). Insgesamt kaum mittelhoch. Ausdünnen bei starkem Fruchtansatz wirkt alternanzmindernd, zusammen mit einem Sommerschnitt und Blattdüngung sofort nach der Ernte.
Baum
Große, breitrunde, etwas überhängende Krone mit sparrigen Ästen. Bei Vollertrag mittelstarker Wuchs. Regelmäßiges Auslichten zielt auf besser belichtete Kronen mit gut gefärbten Früchten.
Standort
Nur warme Standorte, am besten mit hoher Luft- feuchte, und nährstoffreiche Böden sind geeignet, andernfalls leidet die Fruchtqualität.Anfälligkeit
Wenig für Schorf und Krebs, mehr für Feuerbrand und Mehltau. Stark für Obstmade. Empfindlich für Kupfermittel.
Anbauwert
Geschmacklich gute Frühsorte, doch grenzen die Ansprüche an Lage und Pflege sowie die Alternanzneigung eine Anbauempfehlung etwas ein.
Empfindlich gegen Feuerbrand: gering
Empfindlich gegen Schorf: mittel
Empfindlichkeit gegen Mehltau: mittel
Empfindlich gegen weitere Schädlinge und Krankheiten: Obstmade
Eignung für Tafel: gut geeignet
Eignung zum Backen: geeignet
Heute durch andere Frühsorten verdrängt, hat aber immer noch Liebhaber, besonders in ungünstigen Lagen und im Streuobstanbau.
Geschmacklich hervorragende Frühsorte, die aber aufgrund ihrer Alternanzgefahr einen gewissen Pflegeaufwand (Ausdünnung) erfordert.
Wegen der kurzen Triebe ist die Unterlage MM 106 mehr zu empfehlen als M 9. Geeignet für alle Erziehungsformen, auch Spaliere und Topfbäume. Hoher Pflegeaufwand. Früh reifende Liebhabersorte. Nicht für Streuobstflächen.
Sensible, pflegeintensive Sorte für Liebhaber, die diesen feinaromatischen Frühapfel schätzen.
Frühsorte, zwischen ‘Klarapfel‘ und ‘James Grieve‘. Bisher vorwiegend eine Sorte in Ostdeutschland.
Im Vergleich zu ‘James Grieve‘ etwas früher und geschmacklich besser, jedoch mit höheren Ansprüchen an das Klima.
Abgesehen von der Anfälligkeit für Feuerbrand eine robuste und für den Garten empfehlenswerte Frühsorte, die allerdings einiger Pflege bedarf.
Liebhabersorte. Nahezu identisch mit ‘Klarapfelְ’. Heute kaum noch im Anbau, weil durch höherwertige Sorten ersetzbar.
Frühe Liebhabersorte mit schmückenden Früchten, besonders für höhere Lagen geeignet.
Die Erträge sind vergleichsweise geringer als bei ‘James Grieve‘, doch überwiegen die Vorteile, besonders hinsichtlich der Pflanzengesundheit. Für den Garten gut geeignet.
Farblich eine attraktive, große Frühsommersorte. Reift kurz nach ‘Klarapfel‘, vor ‘Jakob Fischer‘ und ‘Delbarestivale‘. Geschmacklich nicht ganz befriedigend. Als Alternative zum ‘Klarapfel‘ auch auch für den Garten oder Streuobst empfehlenswert.
Eine Frühsorte für alle Baumformen, vor allem in höheren Lagen auch für Spaliere und Topfkultur. In günstigen Anbaugebieten ist die Sorte ersetzbar.
Eine empfehlenswerte Frühsorte, die man früher gerne für Spalierformen und als Topfbäume verwendete. Sie soll sich auch als Spalier an Nordwänden eignen.
Derzeit die früheste Sorte, auf die jedoch verzichtet werden kann zugunsten im Anschluss reifender Sorten. Der hohe Pflegeaufwand (Schnitt, Pflanzenschutz, sorgfältige Ausdünnung) grenzen die Anbauempfehlung ein. Höchstens noch eine Liebhabersorte. Es existiert eine rote Auslese (Sichtung Weinsberg).
In guten Lagen dem etwa gleichzeitig reifenden ‘James Grieve‘ vorzuziehen. Störend ist der hohe Pflegeaufwand. Geeignet für alle Baumformen, auch als Spalier und Topfbaum.
Geschmackvolle, zugleich problemlose Sommer- und Herbstsorte, die zweifellos dieses Reifesegment sowohl im Erwerbsanbau (v. a. Direktabsatz) als auch im Hausgarten bereichert.
Für Liebhaber süßlicher Sorten. Eingeschränkt empfehlenswert zugunsten moderner Frühsorten.
In günstigen Apfellagen heute durch andere, weniger problematische Sorten ersetzbar, etwa die größeren, besser gefärbten und haltbareren ‘Piros‘‚ ‘Pia‘ oder ‘Discovery‘ sowie die später reifenden ‘Jakob Fischer‘ oder ‘Reglindis‘.
Brauchbar als Wirtschafts- und Mostapfel. Die enormen Früchte erregen bei Obstausstellungen großes Aufsehen.
Eine nur mittelgroße, aber hervorragende Tafel- und Wirtschaftssorte für einen (fast) problemlosen Anbau im Garten und in der Landschaft.
Sehr gute Liebhabersorte, auch für den Streuobstanbau. Beste Erträge auf Typ 9 (oder vergleichbare) in günstiger Lage. Gleichzeitig ist dort aber die Gefahr für Feuerbrand besonders hoch. Für Formobstbäume gut geeignet.