Eine empfehlenswerte Frühsorte, die man früher gerne für Spalierformen und als Topfbäume verwendete. Sie soll sich auch als Spalier an Nordwänden eignen.
Reifegruppe
FrühsorteDoppelname/Synonym
‘Sommer-Postoph‘, ‘Augustapfel‘, ‘EnglischerKantapfel‘, ‘Frühapfel‘, ‘Palästiner‘, ‘Weiße Sommer-Schafsnase‘, ‘Foxley Russian Apple‘ und weitereEntstehung
Ungewiss, vermutlich in den Niederlanden. Erste Erwähnung 1745 von van Linden in „Almanach der Hoveniers“ als ‘Witte Kruid Appel‘. Erste Beschreibungen von J.H. Knoop (1758), D. du Monceau (1768), F.Z. Salzmann (1774). Die Sorte war im 19. Jh. weit verbreitet (u. a. Niederlande, Frankreich, Schweiz, England, Russland). Heute ist sie durch andere Sorten verdrängt.
Frucht
Mittelgroß, sehr unterschiedliche Form. Meist auffällig hoch gebaut, walzenförmig mit ungleichen Hälften und breiten Rippen über der Frucht. Flache, gerippte Kelcheinsenkung mit geschlossenem Kelch. Dicht behaarter Stiel in beuliger und enger Stielgrube. Schale glatt, leicht fettend. Bei Reife hellgelb, sonnenseits schwach gerötet. Starker, angenehmer Duft. Fruchtfleisch locker, bald nach der Baumreife mehlig. Genügend saftig mit vorherrschend weinartiger Säure und leichter Würze. Geringer Zuckergehalt.
Reife
Ab Anfang August, nicht windfest. Man erntet möglichst einige Tage vor der Baumreife.
Verwertung
Gute Sorte für den Frischverzehr und auch als Wirtschaftsapfel brauchbar.
Ertrag
Früh einsetzend, dann regelmäßig hoch bis sehr hoch.
Baum
Flachkugelige, eher kleine Krone mit guter Verzwe- igung. Von Jugend an mittelstarker, im Vollertragsalter schwacher Wuchs. Gelegentliche Verjüngung ist ratsam, damit der Baum nicht vorzeitig vergreist.
Standort
Anspruchslos an Boden und Klima bis in höhere Lagen.Anfälligkeit
Außer Mehltaubefall sind keine hervortretenden Schadeinflüsse bekannt.
Anbauwert
Eine empfehlenswerte Frühsorte, die man früher gerne für Spalierformen und als Topfbäume verwendete. Sie soll sich auch als Spalier an Nordwänden eignen.
Empfindlichkeit gegen Mehltau: stark
Eignung für Tafel: gut geeignet
Eignung zum Backen: geeignet
Heute durch andere Frühsorten verdrängt, hat aber immer noch Liebhaber, besonders in ungünstigen Lagen und im Streuobstanbau.
Geschmacklich hervorragende Frühsorte, die aber aufgrund ihrer Alternanzgefahr einen gewissen Pflegeaufwand (Ausdünnung) erfordert.
Wegen der kurzen Triebe ist die Unterlage MM 106 mehr zu empfehlen als M 9. Geeignet für alle Erziehungsformen, auch Spaliere und Topfbäume. Hoher Pflegeaufwand. Früh reifende Liebhabersorte. Nicht für Streuobstflächen.
Sensible, pflegeintensive Sorte für Liebhaber, die diesen feinaromatischen Frühapfel schätzen.
Frühsorte, zwischen ‘Klarapfel‘ und ‘James Grieve‘. Bisher vorwiegend eine Sorte in Ostdeutschland.
Im Vergleich zu ‘James Grieve‘ etwas früher und geschmacklich besser, jedoch mit höheren Ansprüchen an das Klima.
Abgesehen von der Anfälligkeit für Feuerbrand eine robuste und für den Garten empfehlenswerte Frühsorte, die allerdings einiger Pflege bedarf.
Liebhabersorte. Nahezu identisch mit ‘Klarapfelְ’. Heute kaum noch im Anbau, weil durch höherwertige Sorten ersetzbar.
Frühe Liebhabersorte mit schmückenden Früchten, besonders für höhere Lagen geeignet.
Die Erträge sind vergleichsweise geringer als bei ‘James Grieve‘, doch überwiegen die Vorteile, besonders hinsichtlich der Pflanzengesundheit. Für den Garten gut geeignet.
Farblich eine attraktive, große Frühsommersorte. Reift kurz nach ‘Klarapfel‘, vor ‘Jakob Fischer‘ und ‘Delbarestivale‘. Geschmacklich nicht ganz befriedigend. Als Alternative zum ‘Klarapfel‘ auch auch für den Garten oder Streuobst empfehlenswert.
Eine Frühsorte für alle Baumformen, vor allem in höheren Lagen auch für Spaliere und Topfkultur. In günstigen Anbaugebieten ist die Sorte ersetzbar.
Geschmacklich gute Frühsorte, doch grenzen die Ansprüche an Lage und Pflege sowie die Alternanzneigung eine Anbauempfehlung etwas ein.
Derzeit die früheste Sorte, auf die jedoch verzichtet werden kann zugunsten im Anschluss reifender Sorten. Der hohe Pflegeaufwand (Schnitt, Pflanzenschutz, sorgfältige Ausdünnung) grenzen die Anbauempfehlung ein. Höchstens noch eine Liebhabersorte. Es existiert eine rote Auslese (Sichtung Weinsberg).
In guten Lagen dem etwa gleichzeitig reifenden ‘James Grieve‘ vorzuziehen. Störend ist der hohe Pflegeaufwand. Geeignet für alle Baumformen, auch als Spalier und Topfbaum.
Geschmackvolle, zugleich problemlose Sommer- und Herbstsorte, die zweifellos dieses Reifesegment sowohl im Erwerbsanbau (v. a. Direktabsatz) als auch im Hausgarten bereichert.
Für Liebhaber süßlicher Sorten. Eingeschränkt empfehlenswert zugunsten moderner Frühsorten.
In günstigen Apfellagen heute durch andere, weniger problematische Sorten ersetzbar, etwa die größeren, besser gefärbten und haltbareren ‘Piros‘‚ ‘Pia‘ oder ‘Discovery‘ sowie die später reifenden ‘Jakob Fischer‘ oder ‘Reglindis‘.
Brauchbar als Wirtschafts- und Mostapfel. Die enormen Früchte erregen bei Obstausstellungen großes Aufsehen.
Eine nur mittelgroße, aber hervorragende Tafel- und Wirtschaftssorte für einen (fast) problemlosen Anbau im Garten und in der Landschaft.
Sehr gute Liebhabersorte, auch für den Streuobstanbau. Beste Erträge auf Typ 9 (oder vergleichbare) in günstiger Lage. Gleichzeitig ist dort aber die Gefahr für Feuerbrand besonders hoch. Für Formobstbäume gut geeignet.