Kaum eine andere landwirtschaftliche Kulturform wirkt in gleicher Weise so schonend auf Boden und Gewässer wie der Streuobstbau. Dank der ganzjährigen Bodenbedeckung und der dichten Durchwurzelung mit dem mehrschichtigen Wurzelsystem wird die Bodenkrume gefestigt und die Bodenerosion selbst in steilen Hanglagen verhindert. Somit wird auch der Eintrag und die Anreicherung von Nährstoffen in Grund- und Oberflächengewässern unterbunden. Begünstigt wird dies zusätzlich durch die meist extensive Bewirtschaftung mit geringem Düngeraufwand.
Streuobstbestände haben darüber hinaus einen positiven ausgleichenden Einfluss auf das örtliche Kleinklima. Sie reduzieren die Windgeschwindigkeit um bis zu 60 %. Speziell an Ortsrändern wird diese Windbremsung sehr begrüßt. Große Bäume mildern die direkte Sonneneinstrahlung und sind willkommene Schattenspender. Schadstoffe und Verunreinigungen aus der Luft werden gefiltert. Durch die Transpiration der Blattoberfläche werden die Luftfeuchtigkeit begünstigt und Temperaturextreme gemildert. Gleichzeitig wird die Verdunstung im Unterwuchs und in angrenzenden Kulturen reduziert.
Das günstigere Kleinklima wirkt sich auch positiv auf das Wohlbefinden des Menschen aus und trägt mit dazu bei, dass Landschaften mit Streuobstbeständen als wertvoller Erholungsraum gern aufgesucht werden.