Mit der richtigen Sorte am geeigneten Standort und nach fachgerechter Durchführung der notwendigen Pflegemaßnahmen steht als Lohn der Mühe die Ernte an. Tafelobst wird möglichst schonend geerntet. Da die Früchte nicht alle zur gleichen Zeit reifen, müssen die meisten Sorten mehrmals durchgepflückt werden. Ein Kennzeichen für die Pflückreife beim Apfel ist es, wenn sich der Stiel beim Anheben der Frucht und vorsichtigem Drehen leicht löst. Ein weiteres gutes äußeres Erkennungsmerkmal für die Pflückreife ist bei vielen Sorten, wenn die bislang grüne Grundfarbe der Schale nach gelbgrün umfärbt. Bei zu früher Ernte schmecken die meisten Äpfel grasig, fade, wenig süß und es fehlt das sortentypische Aroma. Eine zu späte Ernte hat unter anderem eine Verringerung der Lagerfähigkeit zur Folge.
Wenn größere Mengen geerntet werden müssen, speziell auch für die Verwertung, kann das durchaus mühsam sein. Andererseits muss Verwertungsobst nicht so schonend behandelt werden und man kann etwas rustikaler an die Ernte rangehen. Vor allem für Besitzer größerer Streuobstwiesen stehen mittlerweile sehr leistungsfähige Maschinen zur Verfügung. Möglich ist auch der Einsatz durch Lohnunternehmer oder den Maschinenring. Mit einem Hydraulikschüttler werden jüngere bis mittelalte Bäume am Stamm oder an den Hauptästen gefasst. In wenigen Sekunden liegen die Äpfel oder Birnen am Boden. Eine Nummer kleiner sind verschiedene, am Traktor anzubauende Seilschüttler, die über die Zapfwelle angetrieben werden. Hier wird an die Hauptäste eine Seilschlaufe angebracht. Alte und höhlenreiche Bäume sollten aufgrund der Bruchgefahr nicht maschinell geschüttelt werden.
Wer schon mal stundenlang hunderte Kilo Obst aufgesammelt und sich dabei unzählige Male gebückt hat, wünscht sich auch hier Erleichterung. Mittlerweile gibt es von verschiedenen Firmen gut geeignete Handsammelgeräte. Der an einem Stiel befestigte Korb aus flexiblen Draht- oder Kunststoffstreben wird mit leichtem Druck über die Früchte gerollt. Die Früchte werden in den Korb gedrückt und fallen nicht mehr raus. Die Geräte sind sehr gut für kleinere Früchte wie Walnüsse oder Zwetschgen geeignet. Manche Firmen bieten zudem wechselbare Drahtkörbe an, die auch größere Früchte wie Äpfel auflesen können.
Mit einem Obstigel kann die Aufleseleistung im Vergleich zur Handarbeit leicht auf das 5- bis 6-fache gesteigert werden. Der Obstigel ist kinderleicht zu bedienen. Durch das Überrollen werden die Früchte auf Edelstahlspitzen aufgespießt und in die Sammelbehälter abgestreift. Nachteilig ist sicherlich, dass dabei die Früchte verletzt werden, wodurch Saft austritt und der Fäulnisprozess beschleunigt wird. Wenn aber eine schnelle Verarbeitung innerhalb von 1 bis 2 Tagen erfolgen kann, ist dies tolerierbar.
Motorbetriebene Sammelgeräte wie beispielsweise der Obstwiesel stellen eine enorme Arbeits-erleichterung dar und steigern die Aufleseleistung um ein Vielfaches. Natürlich sind die Investitionskosten zu bedenken. Bei diesen handgeführten Auflesegeräte stehen verschiedene Arbeitsbreiten zur Auswahl. Erstaunlich ist, wie wendig und gut zu führen die Maschinen sind. Damit eignen sie sich sehr gut für die typischen, meist unregelmäßig strukturierten Streuobstbestände, die häufig auch auf etwas hängigerem Gelände stehen.
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Möglichkeiten zur Rationalisierung des Streuobstbaus in den Bereichen Wiesenpflege und Streuobsternte.
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Vorstellung und Beschreibung verschiedener Maschinen und Geräte für die Flächenpflege und vor allem für die Ernte von Streuobstbeständen.
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Optimaler Erntezeitpunkt - Haltbarkeitskriterien - verschiedene Lagermöglichkeiten.