Eine nur mittelgroße, aber hervorragende Tafel- und Wirtschaftssorte für einen (fast) problemlosen Anbau im Garten und in der Landschaft.
Reifegruppe
late fruitDoppelname/Synonym
‘Norfolk Pippin‘ (erster Name), ‘Norfolk Russet‘, ‘Matchless‘, ‘Hanging Pearmain‘, ‘Spitzkasseler‘Entstehung
1826 aus Samen. Züchter: Robert Adams aus Norfolk/ GB. Die Sorte wurde früher den Goldrenetten zugeordnet.
Blüte
Je nach Lage früh bis mittelfrüh. Eine energische Ausdünnung bald nach der Blüte fördert die Fruchtgröße deutlich und vermeidet Überbehang.
Frucht
Form ähnlich einer kleinen ‘Goldparmäne‘. Gleichhälftig, konisch hochgebaut. Kelcheinsenkung flach, fast ohne Falten und mit halboffenem Kelch. Mittellanger, holziger Stiel, oft mit Fleischwulst in der wenig berosteten Stielgrube. Schale nicht fettend, aber öfters berostet. Bei Reife hochgelb mit kurzen Streifen und hellen Schalen- punkten. Leichter Duft. Fruchtfleisch hellgelb, leicht mürbe mit angenehmer, zitronenartiger Würze.
Reife
Pflückreife ab Anfang Oktober. Wind- und sturmfest. Im kühlen Naturlager mindestens 4 Monate haltbar, mit Welkeneigung.
Verwertung
Sehr gute Tafel- und Wirtschaftssorte.
Ertrag
Früh einsetzend, reich und regelmäßig. Nur nach sehr reichen, ungesteuerten Ernten kann Alternanz vorkommen.
Baum
Mittelgroße, hochkugelige, mitunter pyramidale Krone mit langen Sommertrieben. Infolge der hohen Fruchtbarkeit höchstens mittelstarker Wuchs, im Vollertrag nur noch schwaches Wachstum. Ein regelmäßiger Überwachungsschnitt zielt auf den Erhalt der Wuchskraft und beugt einer frühzeitigen Vergreisung vor. Für alle Erziehungsformen geeignet, auch für Spaliere und Topfbäume. Frostfest im Holz.
Standort
Trockene und magere Standorte sind im Sinne einer guten Ernte zu meiden. Mittlere Höhenlagen, auch windgeschützte Höhenlagen mit nährstoffreichen Böden sind anbaufähig.
Anfälligkeit
Die Sorte gilt als widerstandsfähig gegen Schorf, außer in feuchten Tallagen.
Anbauwert
Eine nur mittelgroße, aber hervorragende Tafel- und Wirtschaftssorte für einen (fast) problemlosen Anbau im Garten und in der Landschaft.
Eignung für Tafel: gut geeignet
Eignung zum Backen: geeignet
Eignung für Most: geeignet
Brauchbar als Wirtschafts- und Mostapfel. Die enormen Früchte erregen bei Obstausstellungen großes Aufsehen.
Sehr gute Liebhabersorte, auch für den Streuobstanbau. Beste Erträge auf Typ 9 (oder vergleichbare) in günstiger Lage. Gleichzeitig ist dort aber die Gefahr für Feuerbrand besonders hoch. Für Formobstbäume gut geeignet.
Robuste, schorfresistente Sorte mit sehr gutem Geschmack und regelmäßigem Ertrag. Geeignet für den Anbau im Hausgarten, als Streuobst und im ökologischen Anbau.
Diese vorzügliche Sorte ist wohl nur wegen ihrer Fruchtgröße nicht mehr im Anbau. Im Garten wäre sie durchaus eine Bereicherung des Sortiments.
Typische Regionalsorte des Alten Landes, mit teilweise großer Bedeutung für die industrielle Verwertung und im Streuobstanbau. In Gärten eher eine Liebhabersorte.
Einst Spitzensorte, aber auch heute noch sehr beliebt. Nicht für schwachwachsende Unterlagen geeignet, sonst erschöpft sich der Baum zu früh. Als Spalier und Topfbäume schon immer gerne angepflanzt. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht).
Wegen der gebietsweise aufgetretenen Schorfanfälligkeit und dem starken Mehltaubefall nur eingeschränkte Empfehlung für den Garten.
Für Liebhaber süßweiniger Äpfel vorzugsweise als Spalierform. Wegen der oft als langweilig empfundenen Fruchtfarbe ist die Sorte weniger im Anbau zu finden.
Außer in den Sortenerhaltungen von Wisley Gardens und East Malling ist die Sorte in England nicht mehr im Anbau. Auch bei uns sind warme Klimagebiete wegen der hohen Schorfgefahr zu meiden. In mittleren und hohen Lagen kann aber eine Anpflanzung durchaus lohnen.
Empfehlenswerte Sorte auf schwachwachsenden Unterlagen. Geeignet auch für Spalier und Topfbäume. Etwas störend die fettigen Früchte vom Lager. Gut gefärbt finden sie im Erwerbsanbau guten Absatz.
Ursprünglich zwar eine Regionalsorte, die aber auch in anderen Extremlagen gut anbaufähig ist. In der Rhön ist die Mostsorte so beliebt, dass eine Kelterei nach ihr benannt wurde.
Früher sehr beliebt und wahrscheinlich widerstandsfähiger als heute, doch sehr pflegeaufwendig. Für höhere Lagen und im Streuobstanbau für die Mostbereitung noch anzutreffen.
Ausgesprochene Liebhabersorte, heute nur noch selten anzutreffen. In Höhenlagen geschmacklich besser.
Aufgrund seiner Inhaltsstoffe eine der besten Mostsorten, auch für den erwerbsmäßigen Anbau.
Aufgrund des starken Wuchses und der ausgeprägten Alternanz weniger für Hausgärten, dafür aber in Obstwiesen zu empfehlen.
Trotz des hohen Bekanntheitsgrades im Angebot des Handels ist die Sorte nicht für den Garten, sondern nur für erfahrene Erwerbsanbauer zu empfehlen.