Wertvolle Mostsorte für den Extensivbereich.
Bemerkung
Die Sorte galt als längst verschollen, bis sie 1942 wieder entdeckt und 1999 in den Anbau des Extensivbereiches genommen wurde.
Reifegruppe
late fruitEntstehung
Unbekannt. Es handelt sich um eine alte Regionalsorte aus dem Umland von Frankfurt am Main, stellenweise auch in Nordhessen verbreitet.
Frucht
Meist mittelgroß, von jungen Bäumen auch groß. Unterschiedliche Form, meist flachrund mit kalvillartigen Kanten. Flache, weite Kelcheinsenkung mit deutlichen Höckern. Dicker, extrem kurzer Stiel in enger, kaum berosteter Stielgrube. Schale fest, glatt, bei Vollreife leicht fettend. Grüngelb mit intensiv braunrot geflammter und gestreifter Deckfarbe. Fruchtfleisch feinzellig, fest und saftig. Stark hervortretende Säure ohne Würze mit geringem Zuckergehalt. Viel Vitamin C.
Reife
Je nach Lage ab Mitte Oktober, nicht windfest. Für die Wirtschaft mindestens 6 Monate im kühlen Naturlager haltbar.
Verwertung
Hervorragende Mostsorte mit Eignung für die Wirtschaft. Kein Tafelapfel.
Ertrag
Spät einsetzend, dann alle 2 Jahre reichlich.
Baum
Birnbaumähnliche, hohe, breit pyramidale Krone mit steil aufstrebenden Leitästen. Im Alter überhängende Seitenverzweigung. Im Holz frosthart.
Standort
Völlig anspruchslos an Boden und Klima.Anfälligkeit
Der Baum wächst robust, ohne hervortretende Krankheiten. Bisher ohne Feuerbrand.
Anbauwert
Wertvolle Mostsorte für den Extensivbereich.
Empfindlich gegen Feuerbrand: ohne bis sehr gering
Empfindlich gegen Schorf: ohne bis sehr gering
Empfindlichkeit gegen Mehltau: ohne bis sehr gering
Eignung zum Backen: geeignet
Eignung für Most: gut geeignet
Brauchbar als Wirtschafts- und Mostapfel. Die enormen Früchte erregen bei Obstausstellungen großes Aufsehen.
Eine nur mittelgroße, aber hervorragende Tafel- und Wirtschaftssorte für einen (fast) problemlosen Anbau im Garten und in der Landschaft.
Sehr gute Liebhabersorte, auch für den Streuobstanbau. Beste Erträge auf Typ 9 (oder vergleichbare) in günstiger Lage. Gleichzeitig ist dort aber die Gefahr für Feuerbrand besonders hoch. Für Formobstbäume gut geeignet.
Robuste, schorfresistente Sorte mit sehr gutem Geschmack und regelmäßigem Ertrag. Geeignet für den Anbau im Hausgarten, als Streuobst und im ökologischen Anbau.
Diese vorzügliche Sorte ist wohl nur wegen ihrer Fruchtgröße nicht mehr im Anbau. Im Garten wäre sie durchaus eine Bereicherung des Sortiments.
Typische Regionalsorte des Alten Landes, mit teilweise großer Bedeutung für die industrielle Verwertung und im Streuobstanbau. In Gärten eher eine Liebhabersorte.
Einst Spitzensorte, aber auch heute noch sehr beliebt. Nicht für schwachwachsende Unterlagen geeignet, sonst erschöpft sich der Baum zu früh. Als Spalier und Topfbäume schon immer gerne angepflanzt. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht).
Wegen der gebietsweise aufgetretenen Schorfanfälligkeit und dem starken Mehltaubefall nur eingeschränkte Empfehlung für den Garten.
Für Liebhaber süßweiniger Äpfel vorzugsweise als Spalierform. Wegen der oft als langweilig empfundenen Fruchtfarbe ist die Sorte weniger im Anbau zu finden.
Außer in den Sortenerhaltungen von Wisley Gardens und East Malling ist die Sorte in England nicht mehr im Anbau. Auch bei uns sind warme Klimagebiete wegen der hohen Schorfgefahr zu meiden. In mittleren und hohen Lagen kann aber eine Anpflanzung durchaus lohnen.
Empfehlenswerte Sorte auf schwachwachsenden Unterlagen. Geeignet auch für Spalier und Topfbäume. Etwas störend die fettigen Früchte vom Lager. Gut gefärbt finden sie im Erwerbsanbau guten Absatz.
Ursprünglich zwar eine Regionalsorte, die aber auch in anderen Extremlagen gut anbaufähig ist. In der Rhön ist die Mostsorte so beliebt, dass eine Kelterei nach ihr benannt wurde.
Früher sehr beliebt und wahrscheinlich widerstandsfähiger als heute, doch sehr pflegeaufwendig. Für höhere Lagen und im Streuobstanbau für die Mostbereitung noch anzutreffen.
Ausgesprochene Liebhabersorte, heute nur noch selten anzutreffen. In Höhenlagen geschmacklich besser.
Aufgrund seiner Inhaltsstoffe eine der besten Mostsorten, auch für den erwerbsmäßigen Anbau.
Aufgrund des starken Wuchses und der ausgeprägten Alternanz weniger für Hausgärten, dafür aber in Obstwiesen zu empfehlen.
Trotz des hohen Bekanntheitsgrades im Angebot des Handels ist die Sorte nicht für den Garten, sondern nur für erfahrene Erwerbsanbauer zu empfehlen.