Liebhabersorte. Anbauempfehlung für raue Hochlagen oder Streuobst.
Reifegruppe
late fruitDoppelname/Synonym
‘Batul alma‘, ‘Batullen‘, ‘Pomme de Transylvanie‘,‘Pomme Batullen‘, ‘Batul‘ (Siebenbürgen)Entstehung
Sehr alte Sorte, die wahrscheinlich in Siebenbürgen entstanden ist und im 19 Jh. in Rumänien und Ungarn in keinem Bauerngarten fehlte. Die Sorte kam als ‘Batullenapfel’, Mitte des 19. Jh. nach Deutschland und wurde 1860 in der „Monatsschrift für Pomologie und praktischen Obstbau“ erstmals beschrieben und abgebildet. Größere Verbreitung in Österreich, Süddeutschland, Elsass.
Blüte
Spät, nicht witterungsempfindlich. Ausdünnen nach dem Junifall ergibt größere Früchte, vermeidet aber nicht die Alternanz.Frucht
Klein bis mittelgroß. Gleichmäßig rund, abgestumpft. Tiefe Kelcheinsenkung mit geschlossenem Kelch. Kurzer Stiel in strahlig berosteter Stielgrube. Schale glatt, glänzend grünlichgelb mit rötlicher Backe. Fruchtfleisch hellgelb, weniger fest, saftig. Weiniger, süßer, mitunter auch etwas herber Geschmack.
Reife
Anfang bis Mitte Oktober, in Höhenlagen später. Windfest. Im kühlen Naturlager etwa sechs Monate haltbar, ohne zu welken.
Verwertung
Vorzugsweise Wirtschafts- und Mostsorte, auch gut zum Dörren.
Ertrag
Jährlich wechselnd zwischen hohen Ernten und Ertragsausfall (ausgeprägte Alternanz).
Baum
Breit pyramidale, mäßig verzweigte Krone mit hängenden, dünnen Ästen. Früher als Straßenbaum empfohlen. Bei Vollertrag mittelstarker Wuchs. Im Holz vollkommen frostfest.
Standort
Völlig anspruchslos an Boden und Klima bis in raue Hochlagen.Anfälligkeit
Schaden durch Feuerbrand noch nicht beobachtet. Besonders in Höhenlagen kaum anfällig für Krankheiten und Schädlinge.
Anbauwert
Liebhabersorte. Anbauempfehlung für raue Hochlagen oder Streuobst.
Empfindlich gegen Feuerbrand: ohne bis sehr gering
Empfindlich gegen Schorf: ohne bis sehr gering
Empfindlichkeit gegen Mehltau: ohne bis sehr gering
Eignung zum Backen: gut geeignet
Eignung für Most: gut geeignet
Brauchbar als Wirtschafts- und Mostapfel. Die enormen Früchte erregen bei Obstausstellungen großes Aufsehen.
Eine nur mittelgroße, aber hervorragende Tafel- und Wirtschaftssorte für einen (fast) problemlosen Anbau im Garten und in der Landschaft.
Sehr gute Liebhabersorte, auch für den Streuobstanbau. Beste Erträge auf Typ 9 (oder vergleichbare) in günstiger Lage. Gleichzeitig ist dort aber die Gefahr für Feuerbrand besonders hoch. Für Formobstbäume gut geeignet.
Robuste, schorfresistente Sorte mit sehr gutem Geschmack und regelmäßigem Ertrag. Geeignet für den Anbau im Hausgarten, als Streuobst und im ökologischen Anbau.
Diese vorzügliche Sorte ist wohl nur wegen ihrer Fruchtgröße nicht mehr im Anbau. Im Garten wäre sie durchaus eine Bereicherung des Sortiments.
Typische Regionalsorte des Alten Landes, mit teilweise großer Bedeutung für die industrielle Verwertung und im Streuobstanbau. In Gärten eher eine Liebhabersorte.
Einst Spitzensorte, aber auch heute noch sehr beliebt. Nicht für schwachwachsende Unterlagen geeignet, sonst erschöpft sich der Baum zu früh. Als Spalier und Topfbäume schon immer gerne angepflanzt. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht).
Wegen der gebietsweise aufgetretenen Schorfanfälligkeit und dem starken Mehltaubefall nur eingeschränkte Empfehlung für den Garten.
Für Liebhaber süßweiniger Äpfel vorzugsweise als Spalierform. Wegen der oft als langweilig empfundenen Fruchtfarbe ist die Sorte weniger im Anbau zu finden.
Außer in den Sortenerhaltungen von Wisley Gardens und East Malling ist die Sorte in England nicht mehr im Anbau. Auch bei uns sind warme Klimagebiete wegen der hohen Schorfgefahr zu meiden. In mittleren und hohen Lagen kann aber eine Anpflanzung durchaus lohnen.
Empfehlenswerte Sorte auf schwachwachsenden Unterlagen. Geeignet auch für Spalier und Topfbäume. Etwas störend die fettigen Früchte vom Lager. Gut gefärbt finden sie im Erwerbsanbau guten Absatz.
Ursprünglich zwar eine Regionalsorte, die aber auch in anderen Extremlagen gut anbaufähig ist. In der Rhön ist die Mostsorte so beliebt, dass eine Kelterei nach ihr benannt wurde.
Früher sehr beliebt und wahrscheinlich widerstandsfähiger als heute, doch sehr pflegeaufwendig. Für höhere Lagen und im Streuobstanbau für die Mostbereitung noch anzutreffen.
Ausgesprochene Liebhabersorte, heute nur noch selten anzutreffen. In Höhenlagen geschmacklich besser.
Aufgrund seiner Inhaltsstoffe eine der besten Mostsorten, auch für den erwerbsmäßigen Anbau.
Aufgrund des starken Wuchses und der ausgeprägten Alternanz weniger für Hausgärten, dafür aber in Obstwiesen zu empfehlen.
Trotz des hohen Bekanntheitsgrades im Angebot des Handels ist die Sorte nicht für den Garten, sondern nur für erfahrene Erwerbsanbauer zu empfehlen.