Nur auf schwachwachsenden Unterlagen empfehlenswert. Geeignet für alle Baumformen.
Reifegruppe
late fruitDoppelname/Synonym
‘Tumanga’Entstehung
In Deutschland, 1930 aus einer Kreuzung von ‘Cox Orange’ x ‘Schöner von Nordhausen’ am früheren Kaiser-Wilhelm-Institut in Müncheberg. Seit 1961 in der früheren DDR im Anbau. In der BRD ab 1966 unter dem Namen ‘Tumanga’ im Handel.
Blüte
Mittelfrüh, lange anhaltend, nicht empfindlich. Guter Pollenspender. Ausdünnen nach der Blüte fördert die Fruchtgrößen deutlich und beugt frühzeitiger Erschöpfung des Baumes vor.Frucht
Mittelgroß, mitunter groß, um 120 g schwer. Ungleichmäßige, flachkugelige Form. Schale dünn, glatt, trocken mit undeutlichen Schalenpunkten, flächig gelbgrün, sonnenseits rötlich überhaucht. Druckempfindlich. Fruchtfleisch mittelfest, feinzellig, saftig mit feiner Säure und zartem Aroma.
Reife
Ab Mitte bis Ende September, windfest bis zur Reife. Mehrmaliges Durchpflücken ist anzuraten. Nicht zu früh ernten, um Welke am Lager zu vermeiden. Im kühlen Naturlager etwa fünf Monate haltbar, im Kühllager bei 1 °C bis April. Auf Stippe und Lagerfäule ist zu achten.
Verwertung
Für Frischverzehr, auch Wirtschafts- und Mostsorte.
Ertrag
Früh einsetzend, mittelhoch bis hoch und regelmäßig.
Baum
Breites, gut verzweigtes Wuchsbild mit flachen Gerüstästen und außen hängenden Trieben. Im Vollertrag noch mittelstarkes Wachstum. Sommerlicher Auslichtungsschnitt fördert gut gefärbte Früchte. Blüten sind auch an Langtrieben. Nahezu frostfest im Holz.
Standort
Auf nährstoffreichen Böden bis in mittlere Höhen- lagen.Anfälligkeit
Stark für Feuerbrand und Mehltau, mäßig für Schorf.
Anbauwert
Nur auf schwachwachsenden Unterlagen empfehlenswert. Geeignet für alle Baumformen.
Empfindlich gegen Feuerbrand: stark
Empfindlich gegen Schorf: mittel
Empfindlichkeit gegen Mehltau: stark
Eignung für Tafel: gut geeignet
Eignung zum Backen: geeignet
Eignung für Most: geeignet
Brauchbar als Wirtschafts- und Mostapfel. Die enormen Früchte erregen bei Obstausstellungen großes Aufsehen.
Eine nur mittelgroße, aber hervorragende Tafel- und Wirtschaftssorte für einen (fast) problemlosen Anbau im Garten und in der Landschaft.
Sehr gute Liebhabersorte, auch für den Streuobstanbau. Beste Erträge auf Typ 9 (oder vergleichbare) in günstiger Lage. Gleichzeitig ist dort aber die Gefahr für Feuerbrand besonders hoch. Für Formobstbäume gut geeignet.
Robuste, schorfresistente Sorte mit sehr gutem Geschmack und regelmäßigem Ertrag. Geeignet für den Anbau im Hausgarten, als Streuobst und im ökologischen Anbau.
Diese vorzügliche Sorte ist wohl nur wegen ihrer Fruchtgröße nicht mehr im Anbau. Im Garten wäre sie durchaus eine Bereicherung des Sortiments.
Typische Regionalsorte des Alten Landes, mit teilweise großer Bedeutung für die industrielle Verwertung und im Streuobstanbau. In Gärten eher eine Liebhabersorte.
Einst Spitzensorte, aber auch heute noch sehr beliebt. Nicht für schwachwachsende Unterlagen geeignet, sonst erschöpft sich der Baum zu früh. Als Spalier und Topfbäume schon immer gerne angepflanzt. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht).
Wegen der gebietsweise aufgetretenen Schorfanfälligkeit und dem starken Mehltaubefall nur eingeschränkte Empfehlung für den Garten.
Für Liebhaber süßweiniger Äpfel vorzugsweise als Spalierform. Wegen der oft als langweilig empfundenen Fruchtfarbe ist die Sorte weniger im Anbau zu finden.
Außer in den Sortenerhaltungen von Wisley Gardens und East Malling ist die Sorte in England nicht mehr im Anbau. Auch bei uns sind warme Klimagebiete wegen der hohen Schorfgefahr zu meiden. In mittleren und hohen Lagen kann aber eine Anpflanzung durchaus lohnen.
Empfehlenswerte Sorte auf schwachwachsenden Unterlagen. Geeignet auch für Spalier und Topfbäume. Etwas störend die fettigen Früchte vom Lager. Gut gefärbt finden sie im Erwerbsanbau guten Absatz.
Ursprünglich zwar eine Regionalsorte, die aber auch in anderen Extremlagen gut anbaufähig ist. In der Rhön ist die Mostsorte so beliebt, dass eine Kelterei nach ihr benannt wurde.
Früher sehr beliebt und wahrscheinlich widerstandsfähiger als heute, doch sehr pflegeaufwendig. Für höhere Lagen und im Streuobstanbau für die Mostbereitung noch anzutreffen.
Ausgesprochene Liebhabersorte, heute nur noch selten anzutreffen. In Höhenlagen geschmacklich besser.
Aufgrund seiner Inhaltsstoffe eine der besten Mostsorten, auch für den erwerbsmäßigen Anbau.
Aufgrund des starken Wuchses und der ausgeprägten Alternanz weniger für Hausgärten, dafür aber in Obstwiesen zu empfehlen.
Trotz des hohen Bekanntheitsgrades im Angebot des Handels ist die Sorte nicht für den Garten, sondern nur für erfahrene Erwerbsanbauer zu empfehlen.