Für Liebhaber süßweiniger Äpfel vorzugsweise als Spalierform. Wegen der oft als langweilig empfundenen Fruchtfarbe ist die Sorte weniger im Anbau zu finden.
Reifegruppe
late fruitDoppelname/Synonym
‘Du Halder’, ‘Pomme du Halder’, ‘Jablko Halder’Entstehung
Erzogen von M. Loisel auf seinem Anwesen zu Halder in Fauquemont/Holländisch Limburg. Die Elternsorten sind nicht bekannt. Erste Früchte wurden 1843/44 vorgestellt, erste Beschreibung mit farbiger Abbildung 1858 von Alexandre Bivort in der Zeitschrift „Annales de Pomologie“.
Blüte
Mittelspät, wenig empfindlich. Eine energische Ausdünnung bald nach der Blüte verhindert frühzeitige Vergreisung.Frucht
Meist groß, unterschiedlich hoch gebaut, ungleich- hälftig mit 5 Wulsten um die Frucht. Faltige Kelchein- senkung, tief und weit. Stielgrube etwas berostet, tief und weit. Mit Rippen um die Frucht. Schale glatt, geschmeidig, leicht glänzend mit hellen Schalenpunkten. Gleichmäßig hellgrün, bei Vollreife gelb, sonnenseits leicht gerötet sein. Merklicher Duft. Fruchtfleisch grünlichgelb, erst fest, später etwas mürbe. Sehr saftig mit leichtem Zuckergeschmack.
Reife
Mitte bis Ende Oktober, windfest bis zur Reife. Dann schnell fallend. Im kühlen Naturlager sehr lange haltbar.
Verwertung
Gute Tafel- und Wirtschaftssorte, auch für Most. Gute Sorte zum Backen.
Ertrag
Auf schwach wachsender Unterlage hoch und regelmäßig bis in das Alter. Auf Hochstämmen ist der Ertrag geringer, jedoch ohne ausgeprägte Alternanz.
Baum
Flachgewölbte, mittelgroße Krone mit viel kurzem Fruchtholz. Lange, spitze, meist etwas aufgefaltete Blätter. Zunächst mittelstarker, im Alter schwacher Wuchs, dann ist außer dem regelmäßigen Schnitt eine Verjüngung anzuraten. Im Holz frostfest. Durch das kurze Fruchtholz sehr gut für Formbäume, besonders für Schnurbäume geeignet.
Standort
Ohne besondere Ansprüche an Boden und Klima bis in mittlere Höhenlagen.Anfälligkeit
Außer Krebs in schweren Böden sind keine besonde- ren Krankheiten und Schädlinge bekannt.
Anbauwert
Für Liebhaber süßweiniger Äpfel vorzugsweise als Spalierform. Wegen der oft als langweilig empfundenen Fruchtfarbe ist die Sorte weniger im Anbau zu finden.
Empfindlich gegen Schorf: gering
Empfindlichkeit gegen Mehltau: gering
Empfindlich gegen weitere Schädlinge und Krankheiten: Krebs
Eignung für Tafel: gut geeignet
Eignung zum Backen: gut geeignet
Eignung für Most: geeignet
Brauchbar als Wirtschafts- und Mostapfel. Die enormen Früchte erregen bei Obstausstellungen großes Aufsehen.
Eine nur mittelgroße, aber hervorragende Tafel- und Wirtschaftssorte für einen (fast) problemlosen Anbau im Garten und in der Landschaft.
Sehr gute Liebhabersorte, auch für den Streuobstanbau. Beste Erträge auf Typ 9 (oder vergleichbare) in günstiger Lage. Gleichzeitig ist dort aber die Gefahr für Feuerbrand besonders hoch. Für Formobstbäume gut geeignet.
Robuste, schorfresistente Sorte mit sehr gutem Geschmack und regelmäßigem Ertrag. Geeignet für den Anbau im Hausgarten, als Streuobst und im ökologischen Anbau.
Diese vorzügliche Sorte ist wohl nur wegen ihrer Fruchtgröße nicht mehr im Anbau. Im Garten wäre sie durchaus eine Bereicherung des Sortiments.
Typische Regionalsorte des Alten Landes, mit teilweise großer Bedeutung für die industrielle Verwertung und im Streuobstanbau. In Gärten eher eine Liebhabersorte.
Einst Spitzensorte, aber auch heute noch sehr beliebt. Nicht für schwachwachsende Unterlagen geeignet, sonst erschöpft sich der Baum zu früh. Als Spalier und Topfbäume schon immer gerne angepflanzt. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht).
Wegen der gebietsweise aufgetretenen Schorfanfälligkeit und dem starken Mehltaubefall nur eingeschränkte Empfehlung für den Garten.
Außer in den Sortenerhaltungen von Wisley Gardens und East Malling ist die Sorte in England nicht mehr im Anbau. Auch bei uns sind warme Klimagebiete wegen der hohen Schorfgefahr zu meiden. In mittleren und hohen Lagen kann aber eine Anpflanzung durchaus lohnen.
Empfehlenswerte Sorte auf schwachwachsenden Unterlagen. Geeignet auch für Spalier und Topfbäume. Etwas störend die fettigen Früchte vom Lager. Gut gefärbt finden sie im Erwerbsanbau guten Absatz.
Ursprünglich zwar eine Regionalsorte, die aber auch in anderen Extremlagen gut anbaufähig ist. In der Rhön ist die Mostsorte so beliebt, dass eine Kelterei nach ihr benannt wurde.
Früher sehr beliebt und wahrscheinlich widerstandsfähiger als heute, doch sehr pflegeaufwendig. Für höhere Lagen und im Streuobstanbau für die Mostbereitung noch anzutreffen.
Ausgesprochene Liebhabersorte, heute nur noch selten anzutreffen. In Höhenlagen geschmacklich besser.
Aufgrund seiner Inhaltsstoffe eine der besten Mostsorten, auch für den erwerbsmäßigen Anbau.
Aufgrund des starken Wuchses und der ausgeprägten Alternanz weniger für Hausgärten, dafür aber in Obstwiesen zu empfehlen.
Trotz des hohen Bekanntheitsgrades im Angebot des Handels ist die Sorte nicht für den Garten, sondern nur für erfahrene Erwerbsanbauer zu empfehlen.