Wegen der gebietsweise aufgetretenen Schorfanfälligkeit und dem starken Mehltaubefall nur eingeschränkte Empfehlung für den Garten.
Reifegruppe
late fruitEntstehung
1974 aus ‘Antonowka‘-Sämling x ‘Golden Delicious‘ im Forschungsinstitut für Obstbau in Holovousy, Tschechien. Züchter Jan Blazek. Sortenschutz.
Blüte
Mittelfrüh, kurz anhaltend, gering frostempfindlich. Ausdünnung ist bei starkem Fruchtansatz immer erforderlich, um eine Erschöpfung des Baumes zu vermeiden und die Alternanz zu mindern.Frucht
Groß, meist gleichmäßige, runde, auch hoch gebaute Fruchtform. Weite, schüsselförmige Kelcheinsenkung mit geschlossenem Kelch. Kurzer bis mittellanger Stiel in weiter, unberosteter Stielgrube. Schale glatt, zart, nicht fettend. Hellgrünlich, sonnenseits mit streifig oder flächig braunroter Deckfarbe mit hellen Schalenpunkten. Fruchtfleisch weiß, etwas weich, saftig, süß mit leichter Säure und etwas parfümiertem Aroma.
Reife
Ab Anfang Oktober, gleichmäßig reifend. Windfest bis zur Reife, neigt aber dann zu schnellem Fruchtfall. Im kühlen Naturlager vier Monate haltbar, gegen Lagerende weich werdend. In Kühllagerung bis Februar, doch ist auf Fleischbräune zu achten.
Verwertung
Sowohl für den Frischverzehr als auch Wirtschafts- sorte und zur Saftherstellung.
Ertrag
Sehr früh einsetzend, sehr hoch mit Alternanznei- gung. Eine Blattdüngung sofort nach der Ernte kann – im Zusammenhang mit der Fruchtausdünnung – die Alternanz mindern.
Baum
Aufrechte, schmale, unstabile Mittelachse mit langen, herabhängenden Seitenzweigen. Dünne Triebe mit langen Internodien. Schwacher bis mittelstarker Wuchs. Der Schnitt zielt auf ein stabileres Gerüst und den Erhalt der Wuchskraft. Nach starkem Behang nicht ganz frostfest im Holz.
Standort
Optimal ist ein nährstoffreicher Boden bis in geschützte, mittlere Höhenlagen. In schweren, nassen Böden kann Krebs auftreten.Anfälligkeit
Die anfänglich hohe Schorftoleranz ist in etlichen Regionen inzwischen durchbrochen, vor allem bei hohem Befallsdruck. Stark anfällig für Mehltau und für Spinnmilben.
Anbauwert
Wegen der gebietsweise aufgetretenen Schorfanfälligkeit und dem starken Mehltaubefall nur eingeschränkte Empfehlung für den Garten.
Empfindlich gegen Schorf: ohne bis sehr gering
Empfindlichkeit gegen Mehltau: stark
Empfindlich gegen weitere Schädlinge und Krankheiten: Spinnmilben
Eignung für Tafel: gut geeignet
Eignung zum Backen: geeignet
Eignung für Most: geeignet
Brauchbar als Wirtschafts- und Mostapfel. Die enormen Früchte erregen bei Obstausstellungen großes Aufsehen.
Eine nur mittelgroße, aber hervorragende Tafel- und Wirtschaftssorte für einen (fast) problemlosen Anbau im Garten und in der Landschaft.
Sehr gute Liebhabersorte, auch für den Streuobstanbau. Beste Erträge auf Typ 9 (oder vergleichbare) in günstiger Lage. Gleichzeitig ist dort aber die Gefahr für Feuerbrand besonders hoch. Für Formobstbäume gut geeignet.
Robuste, schorfresistente Sorte mit sehr gutem Geschmack und regelmäßigem Ertrag. Geeignet für den Anbau im Hausgarten, als Streuobst und im ökologischen Anbau.
Diese vorzügliche Sorte ist wohl nur wegen ihrer Fruchtgröße nicht mehr im Anbau. Im Garten wäre sie durchaus eine Bereicherung des Sortiments.
Typische Regionalsorte des Alten Landes, mit teilweise großer Bedeutung für die industrielle Verwertung und im Streuobstanbau. In Gärten eher eine Liebhabersorte.
Einst Spitzensorte, aber auch heute noch sehr beliebt. Nicht für schwachwachsende Unterlagen geeignet, sonst erschöpft sich der Baum zu früh. Als Spalier und Topfbäume schon immer gerne angepflanzt. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht).
Für Liebhaber süßweiniger Äpfel vorzugsweise als Spalierform. Wegen der oft als langweilig empfundenen Fruchtfarbe ist die Sorte weniger im Anbau zu finden.
Außer in den Sortenerhaltungen von Wisley Gardens und East Malling ist die Sorte in England nicht mehr im Anbau. Auch bei uns sind warme Klimagebiete wegen der hohen Schorfgefahr zu meiden. In mittleren und hohen Lagen kann aber eine Anpflanzung durchaus lohnen.
Empfehlenswerte Sorte auf schwachwachsenden Unterlagen. Geeignet auch für Spalier und Topfbäume. Etwas störend die fettigen Früchte vom Lager. Gut gefärbt finden sie im Erwerbsanbau guten Absatz.
Ursprünglich zwar eine Regionalsorte, die aber auch in anderen Extremlagen gut anbaufähig ist. In der Rhön ist die Mostsorte so beliebt, dass eine Kelterei nach ihr benannt wurde.
Früher sehr beliebt und wahrscheinlich widerstandsfähiger als heute, doch sehr pflegeaufwendig. Für höhere Lagen und im Streuobstanbau für die Mostbereitung noch anzutreffen.
Ausgesprochene Liebhabersorte, heute nur noch selten anzutreffen. In Höhenlagen geschmacklich besser.
Aufgrund seiner Inhaltsstoffe eine der besten Mostsorten, auch für den erwerbsmäßigen Anbau.
Aufgrund des starken Wuchses und der ausgeprägten Alternanz weniger für Hausgärten, dafür aber in Obstwiesen zu empfehlen.
Trotz des hohen Bekanntheitsgrades im Angebot des Handels ist die Sorte nicht für den Garten, sondern nur für erfahrene Erwerbsanbauer zu empfehlen.