Aufgrund seiner Inhaltsstoffe eine der besten Mostsorten, auch für den erwerbsmäßigen Anbau.
Bemerkung
Die Sorte dient auch heute noch als eine der besten Samenspender für Sämlingsunterlagen und als Stammbildner.
Reifegruppe
late fruitEntstehung
Unbestimmt, erste Erwähnung 1905. In der Gemarkung Bittenfeld bei Waiblingen, nahe bei Ludwigsburg in Württemberg als Zufallssämling gefunden. Dort schon sehr lange bekannt.
Blüte
Spät, nicht frostempfindlich. Guter Pollenspender.Frucht
Mittelgroß, um 120 g schwer. Flachkugelig mit leichten Kanten. Kelcheinsenkung flach, gerippt mit geschlossenem Kelch. Kurzer Stiel in enger Stielgrube. Schale glatt, fest, nur gering bereift. Grundfarbe bei Reife gelb, sonnenseits leicht rötlich mit hellen Schalenpunkten. Fruchtfleisch weiß, fest, saftig, säuerlich, aber mit hohem Zuckergehalt. Der Zuckerreichtum wird durch die Säure überdeckt.
Reife
Ab Anfang Oktober. Sturmfest. Für bestmögliche Ausbildung der Inhaltsstoffe so spät wie möglich ernten. Gut vier Monate haltbar, ohne zu welken.
Verwertung
Begehrte Mostsorte für einen gehaltvollen, klaren Apfelwein. Nach Abbau der Säure (ab Mitte Januar) auch als Tafelsorte brauchbar.
Ertrag
Erst spät einsetzend. Wechselnd zwischen recht hohen Ernten und völligem Ertragsausfall (ausgeprägte Alternanz), insgesamt unterdurchschnittlich, trotz großer Krone.
Baum
Verzögerte Jugendentwicklung. Im Alter hohe und breit ausladende und lockere Krone mit gut garniertem Seitenholz. Der Wuchs ist anfangs schwach bis mittelstark, mit Ertragsbeginn noch schwächer. Im Holz frosthart. Besonders langlebig.
Standort
Auf nährstoffreichen Böden bis in raue, auch windige Regionen.Anfälligkeit
Mittelstark für Feuerbrand. Widerstand gegen Schorf oder Krebs, auch gegen tierische Schädlinge.
Anbauwert
Aufgrund seiner Inhaltsstoffe eine der besten Mostsorten, auch für den erwerbsmäßigen Anbau.
Empfindlich gegen Feuerbrand: mittel
Empfindlich gegen Schorf: ohne bis sehr gering
Empfindlichkeit gegen Mehltau: ohne bis sehr gering
Empfindlich gegen weitere Schädlinge und Krankheiten: krebsfest
Eignung zum Backen: geeignet
Eignung für Most: gut geeignet
Brauchbar als Wirtschafts- und Mostapfel. Die enormen Früchte erregen bei Obstausstellungen großes Aufsehen.
Eine nur mittelgroße, aber hervorragende Tafel- und Wirtschaftssorte für einen (fast) problemlosen Anbau im Garten und in der Landschaft.
Sehr gute Liebhabersorte, auch für den Streuobstanbau. Beste Erträge auf Typ 9 (oder vergleichbare) in günstiger Lage. Gleichzeitig ist dort aber die Gefahr für Feuerbrand besonders hoch. Für Formobstbäume gut geeignet.
Robuste, schorfresistente Sorte mit sehr gutem Geschmack und regelmäßigem Ertrag. Geeignet für den Anbau im Hausgarten, als Streuobst und im ökologischen Anbau.
Diese vorzügliche Sorte ist wohl nur wegen ihrer Fruchtgröße nicht mehr im Anbau. Im Garten wäre sie durchaus eine Bereicherung des Sortiments.
Typische Regionalsorte des Alten Landes, mit teilweise großer Bedeutung für die industrielle Verwertung und im Streuobstanbau. In Gärten eher eine Liebhabersorte.
Einst Spitzensorte, aber auch heute noch sehr beliebt. Nicht für schwachwachsende Unterlagen geeignet, sonst erschöpft sich der Baum zu früh. Als Spalier und Topfbäume schon immer gerne angepflanzt. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht).
Wegen der gebietsweise aufgetretenen Schorfanfälligkeit und dem starken Mehltaubefall nur eingeschränkte Empfehlung für den Garten.
Für Liebhaber süßweiniger Äpfel vorzugsweise als Spalierform. Wegen der oft als langweilig empfundenen Fruchtfarbe ist die Sorte weniger im Anbau zu finden.
Außer in den Sortenerhaltungen von Wisley Gardens und East Malling ist die Sorte in England nicht mehr im Anbau. Auch bei uns sind warme Klimagebiete wegen der hohen Schorfgefahr zu meiden. In mittleren und hohen Lagen kann aber eine Anpflanzung durchaus lohnen.
Empfehlenswerte Sorte auf schwachwachsenden Unterlagen. Geeignet auch für Spalier und Topfbäume. Etwas störend die fettigen Früchte vom Lager. Gut gefärbt finden sie im Erwerbsanbau guten Absatz.
Ursprünglich zwar eine Regionalsorte, die aber auch in anderen Extremlagen gut anbaufähig ist. In der Rhön ist die Mostsorte so beliebt, dass eine Kelterei nach ihr benannt wurde.
Früher sehr beliebt und wahrscheinlich widerstandsfähiger als heute, doch sehr pflegeaufwendig. Für höhere Lagen und im Streuobstanbau für die Mostbereitung noch anzutreffen.
Ausgesprochene Liebhabersorte, heute nur noch selten anzutreffen. In Höhenlagen geschmacklich besser.
Aufgrund des starken Wuchses und der ausgeprägten Alternanz weniger für Hausgärten, dafür aber in Obstwiesen zu empfehlen.
Trotz des hohen Bekanntheitsgrades im Angebot des Handels ist die Sorte nicht für den Garten, sondern nur für erfahrene Erwerbsanbauer zu empfehlen.