Diese vorzügliche Sorte ist wohl nur wegen ihrer Fruchtgröße nicht mehr im Anbau. Im Garten wäre sie durchaus eine Bereicherung des Sortiments.
Reifegruppe
late fruitDoppelname/Synonym
‘Großer Edler Prinzessinapfel‘, ‘Princesse Noble‘,‘Pomme d’Aunée‘, ‘Pomme carée‘Entstehung
Unbekannt. Erste Erwähnung 1620 von Michael Knab in seinem „Hortipomolegium“. Hendrik van Oosten erwähnt die Sorte 1703 als ‘Princesse noble‘. Erste Beschreibungen 1760 durch Hermann Knoop als ‘Edler Prinzessinapfel‘ und J. L. Christ 1797 unter dem Namen ‘Alantapfel‘. Die Sorte wurde im 19. und 20. Jh. in Norddeutschland viel angebaut. In den Küstenregionen ist sie eher als ‘Großer edler Prinzessinapfel‘ oder ‘Princesse noble‘ bekannt.
Blüte
Mittelfrüh, unempfindlich bei Nässe.Frucht
Mittelgroß, mitunter auch klein. Unterschiedliche Form, häufig lang kegel- oder walzenförmig mit gleichen Hälften. Flache, gerippte Kelcheinsenkung mit geschlossenem Kelch. Kaum berostete Stielgrube. Schale dünn, glänzend. Bei Reife hellgelb mit schönen, karminrot geflammten Streifen und feinen Schalenpunkten. Starker Duft. Fruchtfleisch feinzellig, fest, am Lager zart und saftreich. Zimtartig gewürzt mit delikatem, weinigem und süßem Geschmack.
Reife
Mitte Oktober, windfest bis zur Baumreife. Im kühlen Naturlager mindestens 4 Monate haltbar.
Verwertung
Vorzügliche Tafelsorte, auch als Wirtschaftsapfel gut.
Ertrag
Auf geeigneten Standorten ist der Baum sehr fruchtbar mit regelmäßigem Ertrag.
Baum
Hochgehende, kugelförmige und gut verzweigte Krone mit schräg aufstrebenden Leitästen und hellen Lentizellen an den Zweigen. Von Jugend an kräftiger Wuchs, im Vollertragsalter schwächer werdend. Im Holz frosthart.
Standort
Für beste Fruchtqualität sind tiefgründige, ausrei- chend feuchte Böden bis in windgeschützte mittlere Höhenlagen ideal. Sehr schwere, nasse Böden sind zu meiden.Anfälligkeit
In schweren, nassen Böden besteht Krebsneigung, sonst gilt die Sorte als robust.
Anbauwert
Diese vorzügliche Sorte ist wohl nur wegen ihrer Fruchtgröße nicht mehr im Anbau. Im Garten wäre sie durchaus eine Bereicherung des Sortiments.
Empfindlich gegen weitere Schädlinge und Krankheiten: Krebsneigung
Eignung für Tafel: gut geeignet
Eignung zum Backen: geeignet
Eignung für Most: geeignet
Brauchbar als Wirtschafts- und Mostapfel. Die enormen Früchte erregen bei Obstausstellungen großes Aufsehen.
Eine nur mittelgroße, aber hervorragende Tafel- und Wirtschaftssorte für einen (fast) problemlosen Anbau im Garten und in der Landschaft.
Sehr gute Liebhabersorte, auch für den Streuobstanbau. Beste Erträge auf Typ 9 (oder vergleichbare) in günstiger Lage. Gleichzeitig ist dort aber die Gefahr für Feuerbrand besonders hoch. Für Formobstbäume gut geeignet.
Robuste, schorfresistente Sorte mit sehr gutem Geschmack und regelmäßigem Ertrag. Geeignet für den Anbau im Hausgarten, als Streuobst und im ökologischen Anbau.
Typische Regionalsorte des Alten Landes, mit teilweise großer Bedeutung für die industrielle Verwertung und im Streuobstanbau. In Gärten eher eine Liebhabersorte.
Einst Spitzensorte, aber auch heute noch sehr beliebt. Nicht für schwachwachsende Unterlagen geeignet, sonst erschöpft sich der Baum zu früh. Als Spalier und Topfbäume schon immer gerne angepflanzt. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht).
Wegen der gebietsweise aufgetretenen Schorfanfälligkeit und dem starken Mehltaubefall nur eingeschränkte Empfehlung für den Garten.
Für Liebhaber süßweiniger Äpfel vorzugsweise als Spalierform. Wegen der oft als langweilig empfundenen Fruchtfarbe ist die Sorte weniger im Anbau zu finden.
Außer in den Sortenerhaltungen von Wisley Gardens und East Malling ist die Sorte in England nicht mehr im Anbau. Auch bei uns sind warme Klimagebiete wegen der hohen Schorfgefahr zu meiden. In mittleren und hohen Lagen kann aber eine Anpflanzung durchaus lohnen.
Empfehlenswerte Sorte auf schwachwachsenden Unterlagen. Geeignet auch für Spalier und Topfbäume. Etwas störend die fettigen Früchte vom Lager. Gut gefärbt finden sie im Erwerbsanbau guten Absatz.
Ursprünglich zwar eine Regionalsorte, die aber auch in anderen Extremlagen gut anbaufähig ist. In der Rhön ist die Mostsorte so beliebt, dass eine Kelterei nach ihr benannt wurde.
Früher sehr beliebt und wahrscheinlich widerstandsfähiger als heute, doch sehr pflegeaufwendig. Für höhere Lagen und im Streuobstanbau für die Mostbereitung noch anzutreffen.
Ausgesprochene Liebhabersorte, heute nur noch selten anzutreffen. In Höhenlagen geschmacklich besser.
Aufgrund seiner Inhaltsstoffe eine der besten Mostsorten, auch für den erwerbsmäßigen Anbau.
Aufgrund des starken Wuchses und der ausgeprägten Alternanz weniger für Hausgärten, dafür aber in Obstwiesen zu empfehlen.
Trotz des hohen Bekanntheitsgrades im Angebot des Handels ist die Sorte nicht für den Garten, sondern nur für erfahrene Erwerbsanbauer zu empfehlen.