Ursprünglich zwar eine Regionalsorte, die aber auch in anderen Extremlagen gut anbaufähig ist. In der Rhön ist die Mostsorte so beliebt, dass eine Kelterei nach ihr benannt wurde.
Reifegruppe
late fruitEntstehung
Ungewiss. Eine verbreitete Regionalsorte aus der hessischen Rhön in der Gegend von Ausbach bei Bad Hersfeld (Gemeinde Hohenroda). Sie soll dort Ende des 18. Jh. schon länger bekannt gewesen sein.
Blüte
Spät, nicht empfindlich. Schlechter Pollenspender (triploid).Frucht
Meist mittelgroß, unterschiedliche Form. Flache, faltige Kelcheinsenkung, kurzer Stiel in tiefer Stielgrube. Schale fest bis hart, glatt, trocken mit kleinen, hellen Schalenpunkten. Bei Reife zitronengelb, überdeckt mit blutroter Deckfarbe. Fruchtfleisch weißlichgelb, fest, weniger saftig. Schwach säuerlich, ohne hervortretendes Aroma.
Reife
Je nach Standort ab Anfang Oktober. Zwar sturmfest, doch drücken sich traubig hängende Früchte wegen des kurzen Stieles oft vorzeitig ab. Im kühlen Naturlager bis zu sieben Monate haltbar, gegen Lagerende mehlig werdend.
Verwertung
Sowohl eine gute Wirtschafts- als auch Mostsorte.
Ertrag
Spät einsetzend, dann (fast) regelmäßig hoch mit geringer Alternanzneigung.
Baum
Im Alter große, breitrunde Krone mit dicht verzweigten Ästen. Deshalb kann eine Auslichtung gelegentlich nötig sein. Von Jugend an starker Wuchs, auch noch im Vollertragsalter. Im Holz vollkommen frostfest.
Standort
Keine Ansprüche an Boden und Klima, auch noch bis in raue Hochlagen anbaufähig.Anfälligkeit
In warmen, geschlossenen Tallagen stark für Blatt- und Fruchtschorf, sehr gering anfällig in windigen Hochlagen. Mehltau und Stippe können auftreten.
Anbauwert
Ursprünglich zwar eine Regionalsorte, die aber auch in anderen Extremlagen gut anbaufähig ist. In der Rhön ist die Mostsorte so beliebt, dass eine Kelterei nach ihr benannt wurde.
Empfindlich gegen Schorf: stark
Empfindlichkeit gegen Mehltau: mittel
Eignung zum Backen: gut geeignet
Eignung für Most: gut geeignet
Brauchbar als Wirtschafts- und Mostapfel. Die enormen Früchte erregen bei Obstausstellungen großes Aufsehen.
Eine nur mittelgroße, aber hervorragende Tafel- und Wirtschaftssorte für einen (fast) problemlosen Anbau im Garten und in der Landschaft.
Sehr gute Liebhabersorte, auch für den Streuobstanbau. Beste Erträge auf Typ 9 (oder vergleichbare) in günstiger Lage. Gleichzeitig ist dort aber die Gefahr für Feuerbrand besonders hoch. Für Formobstbäume gut geeignet.
Robuste, schorfresistente Sorte mit sehr gutem Geschmack und regelmäßigem Ertrag. Geeignet für den Anbau im Hausgarten, als Streuobst und im ökologischen Anbau.
Diese vorzügliche Sorte ist wohl nur wegen ihrer Fruchtgröße nicht mehr im Anbau. Im Garten wäre sie durchaus eine Bereicherung des Sortiments.
Typische Regionalsorte des Alten Landes, mit teilweise großer Bedeutung für die industrielle Verwertung und im Streuobstanbau. In Gärten eher eine Liebhabersorte.
Einst Spitzensorte, aber auch heute noch sehr beliebt. Nicht für schwachwachsende Unterlagen geeignet, sonst erschöpft sich der Baum zu früh. Als Spalier und Topfbäume schon immer gerne angepflanzt. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht).
Wegen der gebietsweise aufgetretenen Schorfanfälligkeit und dem starken Mehltaubefall nur eingeschränkte Empfehlung für den Garten.
Für Liebhaber süßweiniger Äpfel vorzugsweise als Spalierform. Wegen der oft als langweilig empfundenen Fruchtfarbe ist die Sorte weniger im Anbau zu finden.
Außer in den Sortenerhaltungen von Wisley Gardens und East Malling ist die Sorte in England nicht mehr im Anbau. Auch bei uns sind warme Klimagebiete wegen der hohen Schorfgefahr zu meiden. In mittleren und hohen Lagen kann aber eine Anpflanzung durchaus lohnen.
Empfehlenswerte Sorte auf schwachwachsenden Unterlagen. Geeignet auch für Spalier und Topfbäume. Etwas störend die fettigen Früchte vom Lager. Gut gefärbt finden sie im Erwerbsanbau guten Absatz.
Früher sehr beliebt und wahrscheinlich widerstandsfähiger als heute, doch sehr pflegeaufwendig. Für höhere Lagen und im Streuobstanbau für die Mostbereitung noch anzutreffen.
Ausgesprochene Liebhabersorte, heute nur noch selten anzutreffen. In Höhenlagen geschmacklich besser.
Aufgrund seiner Inhaltsstoffe eine der besten Mostsorten, auch für den erwerbsmäßigen Anbau.
Aufgrund des starken Wuchses und der ausgeprägten Alternanz weniger für Hausgärten, dafür aber in Obstwiesen zu empfehlen.
Trotz des hohen Bekanntheitsgrades im Angebot des Handels ist die Sorte nicht für den Garten, sondern nur für erfahrene Erwerbsanbauer zu empfehlen.