Ananasrenette

Einst Spitzensorte, aber auch heute noch sehr beliebt. Nicht für schwachwachsende Unterlagen geeignet, sonst erschöpft sich der Baum zu früh. Als Spalier und Topfbäume schon immer gerne angepflanzt. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht).

Reifegruppe

Spätsorte

Doppelname/Synonym

‘Ananasapfel‘ (Deutschland), ‘Ananasovà reneta‘(Tschechien), ‘Goldapfel‘ (Schweiz), ‘ReinetteAnanas‘ (Frankreich), ‘Ananasnij‘ (Rußland)

Entstehung

A.F.A. Diel beschrieb die ‘Ananasreinette‘ erstmals 1826 mit der Bemerkung, dass er die Sorte von Friedrich R. Commans aus Deutz erhalten habe. Commans wiederum hatte sie von einem Freund aus Zülpich (Kreis Euskirchen) als ‘Ananasapfel‘ bekommen. Empfohlen wurde die Sorte zwar erst in Gotha 1857 auf der „2. Versammlung der Pomologen“, erfuhr aber rasch eine starke Verbreitung, so dass sie bereits 1873 zu den am meisten angebauten Sorten Deutschlands zählte.

Blüte

Mittelfrüh. Lange anhaltend, trotzdem nicht witterungsempfindlich. Guter Pollenspender. Wegen des starken Fruchtansatzes ist eine energische Ausdünnung bald nach der Blüte stets geboten, sonst bleiben die Früchte zu klein und geschmacklos.

Frucht

Klein, auch mittelgroß, um 110 g schwer. Gleichmäßig hochrund. Kelch schmal, geschlossen. Kleine, strahlig berostete Stielgrube mit dünnem Stiel. Schale bei Reife goldgelb, glatt, fettig mit deutlichen, typischen Rostpunkten. Duftend. Druckempfindlich. Fruchtfleisch fast weiß, feinzellig. Saftig, zunächst fest, erst am Lager etwas mürbe. Angenehm weinsäuerlich, etwas an Schwarze Johannisbeeren erinnernd. Hoher Gehalt an Vitamin C.

Reife

In warmen Lagen ab Ende September, sonst Anfang bis Mitte Oktober. Bestes Aroma bei später Ernte. Windfest. Etwa fünf Monate im kühlen Naturlager haltbar, ohne zu welken.

Verwertung

Alle Verwertungsarten, auch zum Backen und Most. Früher gerne als Dörrobst verwendet.

Ertrag

Früh einsetzend, regelmäßig bei günstiger Blühwitterung. Stark abhängig vom Pflegezustand, meist mittelhoch wegen der kleinen Früchte.

Baum

Dichte, gedrungene und straff aufrechte Krone. Geringer Platzbedarf. Typisch dicke Triebe mit etwas flaumigen, kurzen Internodien. Dunkelgrüne, unterseits filzige Blätter. Schwacher Wuchs. Ein scharfer Schnitt zielt auf eine lichte Krone und Erhaltung der Wuchskraft. Der Triebabschluss ist spät, mit lange anhaftenden Blättern. Deshalb frostgefährdet im Holz.

Standort

Befriedigende Fruchtqualität ist nur erzielbar auf guten Böden mit ausreichender Feuchtigkeit, in bester, windgeschützter Lage bis in mittlere Höhen.

Anfälligkeit

Stark für Feuerbrand. Kaum Schorf, aber stark Mehltau. Stark krebsanfällig auf schwereren oder nassen Böden. Anfällig für Obstmade (Apfelwickler) und Blutlaus.

Anbauwert

Einst Spitzensorte, aber auch heute noch sehr beliebt. Nicht für schwachwachsende Unterlagen geeignet, sonst erschöpft sich der Baum zu früh. Als Spalier und Topfbäume schon immer gerne angepflanzt. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht).

Empfindlich gegen Feuerbrand: stark

Empfindlich gegen Schorf: gering

Empfindlichkeit gegen Mehltau: gering

Empfindlich gegen weitere Schädlinge und Krankheiten: stark Krebs, Blutläuse

Eignung für Tafel: geeignet

Eignung zum Backen: gut geeignet

Eignung für Most: geeignet

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