Brettacher

Als Tafelobst zugunsten moderner Sorten verzichtbar. Für den Streuobstbau in wärmeren ­Lagen durch die gute Lagerfähigkeit noch immer von Bedeutung.

Reifegruppe

Spätsorte

Entstehung

Um 1900 vom Landwirt Kuttruff in Brettach/Kreis Heilbronn (Baden-Württemberg) gefunden. Seit den 1950er Jahren überwiegend in Süddeutschland und dem Elsass verbreitet.

Blüte

Spät, schlechter Pollenspender (triploid). Bei starkem Fruchtansatz fördert das Ausdünnen die Fruchtqualität und beugt der Alternanz vor.

Frucht

Groß bis sehr groß, um 230 g schwer. Flach­kugelig, schüsselförmige, etwas höckerige Kelcheinsenkung mit offenem Kelch. Stiel kurz und dick in enger, leicht strahlig berosteter Stielgrube. Schale fest, glatt, etwas fettig, besonders am ­Lager. Gelblich, sonnenseits verwaschen rötlich. Druckempfindlich. Fruchtfleisch grünlichgelb, weiß, fest, saftig mit erfrischender Säure. Der Geschmack ist abhängig von warmer Lage, Schattenfrüchte schmecken fade. Saftausbeute um 77 %.

Reife

Ab Anfang Oktober, windfest. Es ist druckfrei zu ernten. Im kühlen Naturlager etwa fünf Monate haltbar. Bei der Ernte Schalenverletzung vermeiden wegen Fruchtfäule am Lager.

Verwertung

Vorzugsweise Wirtschafts- und Mostsorte, von warmen Lagen auch für den Frischverzehr.

Ertrag

Mittelfrüh einsetzend. Wechselnd zwischen ­höheren und geringen Ernten, ausgleichbar durch Ausdünnen nach dem Junifall und Blattdüngung sofort nach der Ernte. Insgesamt unterdurchschnittliche Erträge.

Baum

Große, breite, flache aber lichte Krone mit kurzem Fruchtholz an langen Ästen. Über­wachungsschnitt für besser verzweigte Krone. Im Vollertragsalter schwächerer Wuchs. Im Holz frosthart.

Standort

Nährstoffreiche, durchlässige Böden, möglichst im Weinbauklima. Auf kühleren Standorten und mageren Böden lässt die Fruchtqualität stark nach.

Anfälligkeit

Stark für Feuerbrand. Auf schweren Böden krebsanfällig. Schorf ist in geschlossenen Lagen möglich.

Anbauwert

Als Tafelobst zugunsten moderner Sorten verzichtbar. Für den Streuobstbau in wärmeren ­Lagen durch die gute Lagerfähigkeit noch immer von Bedeutung.

Empfindlich gegen Feuerbrand: stark

Empfindlich gegen Schorf: gering

Empfindlichkeit gegen Mehltau: stark

Eignung für Tafel: eingeschränkt geeignet

Eignung zum Backen: geeignet

Eignung für Most: gut geeignet

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