Typische Regionalsorte des Alten Landes, mit teilweise großer Bedeutung für die industrielle Verwertung und im Streuobstanbau. In Gärten eher eine Liebhabersorte.
Reifegruppe
late fruitDoppelname/Synonym
‘Altenländer Pfannkuchenapfel‘, ‘Echter Pfannkuchenapfel‘, ‘Rechter Pfannkuchen‘Entstehung
Unbekannt. Vermutlich vor 1840 im Alten Land bei Hamburg als Sämling gefunden. Es gibt auch eine rote Mutante.
Blüte
Am zweijährigen Trieb. Mittelspät. Länger anhaltend, dadurch witterungsempfindlich. Guter Pollenspender.Frucht
Groß, um 250 g schwer, ungleichmäßige Form. Flachkugelig mit fünf flachen Wülsten. Tiefe, meist gerippte Kelcheinsenkung und offener Kelch. Dicker, kurzer Stiel in tiefer und breiter Stielgrube, meist unberostet. Schale glatt, lederig, mäßig fettig. Bei Reife gelb mit trübroter, marmorierter Deckfarbe. Nicht druckempfindlich. Fruchtfleisch mittelfest, gegen Lagerende mürbe, mäßig saftig. Grünlichweiß, grob, säuerlich mit geringem Aroma. Ähnelt dem ‘Rheinischen Winterrambur‘.
Reife
Ende Oktober, windfest. Im kühlen Naturlager bis zu sechs (auch sieben) Monate haltbar, ohne zu welken.
Verwertung
Weniger für den Frischverzehr. Vorwiegend Wirtschafts- und Kelterfrucht.
Ertrag
Mittelfrüh einsetzend. Zunächst regelmäßig, mit Beginn des Vollertrages jährlich wechselnd zwischen hohen und etwas geringeren Ernten (Alternanz).
Baum
Breitkugelige, dicht verzweigte Krone mit anfangs steilen Leitästen. Der Wuchs ist im Vollertragsalter schwach, deshalb zielt der Schnitt auf die Erhaltung der Triebkraft und bessere Belichtung. Im Holz nicht ganz frostfest.
Standort
Nur für küstennahe Gebiete mit humusreichem Boden und hoher Luftfeuchte. Für Süddeutschland ungeeignet.Anfälligkeit
An geeigneten Standorten kaum Schorf. Mehltau ist in den letzten Jahren stärker aufgetreten. Mittlerer Befall mit Spinnmilben, gering Stippe.
Anbauwert
Typische Regionalsorte des Alten Landes, mit teilweise großer Bedeutung für die industrielle Verwertung und im Streuobstanbau. In Gärten eher eine Liebhabersorte.
Empfindlich gegen Schorf: gering
Empfindlichkeit gegen Mehltau: gering
Empfindlich gegen weitere Schädlinge und Krankheiten: Holzfrost
Eignung für Tafel: eingeschränkt geeignet
Eignung zum Backen: gut geeignet
Eignung für Most: geeignet
Brauchbar als Wirtschafts- und Mostapfel. Die enormen Früchte erregen bei Obstausstellungen großes Aufsehen.
Eine nur mittelgroße, aber hervorragende Tafel- und Wirtschaftssorte für einen (fast) problemlosen Anbau im Garten und in der Landschaft.
Sehr gute Liebhabersorte, auch für den Streuobstanbau. Beste Erträge auf Typ 9 (oder vergleichbare) in günstiger Lage. Gleichzeitig ist dort aber die Gefahr für Feuerbrand besonders hoch. Für Formobstbäume gut geeignet.
Robuste, schorfresistente Sorte mit sehr gutem Geschmack und regelmäßigem Ertrag. Geeignet für den Anbau im Hausgarten, als Streuobst und im ökologischen Anbau.
Diese vorzügliche Sorte ist wohl nur wegen ihrer Fruchtgröße nicht mehr im Anbau. Im Garten wäre sie durchaus eine Bereicherung des Sortiments.
Einst Spitzensorte, aber auch heute noch sehr beliebt. Nicht für schwachwachsende Unterlagen geeignet, sonst erschöpft sich der Baum zu früh. Als Spalier und Topfbäume schon immer gerne angepflanzt. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht).
Wegen der gebietsweise aufgetretenen Schorfanfälligkeit und dem starken Mehltaubefall nur eingeschränkte Empfehlung für den Garten.
Für Liebhaber süßweiniger Äpfel vorzugsweise als Spalierform. Wegen der oft als langweilig empfundenen Fruchtfarbe ist die Sorte weniger im Anbau zu finden.
Außer in den Sortenerhaltungen von Wisley Gardens und East Malling ist die Sorte in England nicht mehr im Anbau. Auch bei uns sind warme Klimagebiete wegen der hohen Schorfgefahr zu meiden. In mittleren und hohen Lagen kann aber eine Anpflanzung durchaus lohnen.
Empfehlenswerte Sorte auf schwachwachsenden Unterlagen. Geeignet auch für Spalier und Topfbäume. Etwas störend die fettigen Früchte vom Lager. Gut gefärbt finden sie im Erwerbsanbau guten Absatz.
Ursprünglich zwar eine Regionalsorte, die aber auch in anderen Extremlagen gut anbaufähig ist. In der Rhön ist die Mostsorte so beliebt, dass eine Kelterei nach ihr benannt wurde.
Früher sehr beliebt und wahrscheinlich widerstandsfähiger als heute, doch sehr pflegeaufwendig. Für höhere Lagen und im Streuobstanbau für die Mostbereitung noch anzutreffen.
Ausgesprochene Liebhabersorte, heute nur noch selten anzutreffen. In Höhenlagen geschmacklich besser.
Aufgrund seiner Inhaltsstoffe eine der besten Mostsorten, auch für den erwerbsmäßigen Anbau.
Aufgrund des starken Wuchses und der ausgeprägten Alternanz weniger für Hausgärten, dafür aber in Obstwiesen zu empfehlen.
Trotz des hohen Bekanntheitsgrades im Angebot des Handels ist die Sorte nicht für den Garten, sondern nur für erfahrene Erwerbsanbauer zu empfehlen.