Streuobstsorte des Jahres 2004. Gebietssorte v. a. in Süddeutschland. Heute wieder in zahlreichen, neu angelegten Streuobstanlagen zu finden.
Reifegruppe
late fruitDoppelname/Synonym
‘Wirtsluiken‘Entstehung
Unbekannt. Die Sorte wurde um 1885 im nördlichen Württemberg von Landwirten stark verbreitet.
Blüte
Spät und lang anhaltend, widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse.Frucht
Mittelgroß bis groß. Meist breit gebaut, teils auch rundlich. Querschnitt ziemlich rund, etwas stielbauchig. Schale glatt, fest, nicht fettig. Grundfarbe gelblich-grün, später strohgelb. Deckfarbe leuchtend dunkelrot verwaschen, mit scharf abgesetzten, ungleichmäßig verteilten, kurzen Streifen. Stiel dünn, meist kurz. Stielgrube mitteltief. Fruchtfleisch weiß, fest, etwas grobzellig, genügend saftig. Angenehm säuerlich, aber genügend süß, leicht würziger Geschmack.
Reife
November bis Februar/März.
Verwertung
Überwiegend als Wirtschaftsfrucht zum Keltern. Aber auch zur häuslichen Verarbeitung und zum Frischverzehr.
Ertrag
Mittelfrüh einsetzend, dann regelmäßig und hoch.
Baum
Starker Wuchs mit aufstrebenden Ästen und gut verzweigter, meist dichter Krone. In den ersten Jahren ist ein sorgfältiger Erziehungs- und Aufbauschnitt erforderlich.
Standort
Für hohe Erträge ist ein tiefgründiger Boden von Vorteil, ansonsten anspruchslos.Anfälligkeit
Mäßiger Schädlingsbefall. In feuchten Lagen etwas Schorf und Spitzendürre. Frucht ist wenig druckempfindlich, hängt sturmfest
Anbauwert
Streuobstsorte des Jahres 2004. Gebietssorte v. a. in Süddeutschland. Heute wieder in zahlreichen, neu angelegten Streuobstanlagen zu finden.
Empfindlich gegen Feuerbrand: stark
Empfindlich gegen Schorf: gering
Empfindlichkeit gegen Mehltau: gering
Empfindlich gegen weitere Schädlinge und Krankheiten: Krebs
Eignung für Tafel: eingeschränkt geeignet
Eignung zum Backen: geeignet
Eignung für Most: gut geeignet
Brauchbar als Wirtschafts- und Mostapfel. Die enormen Früchte erregen bei Obstausstellungen großes Aufsehen.
Eine nur mittelgroße, aber hervorragende Tafel- und Wirtschaftssorte für einen (fast) problemlosen Anbau im Garten und in der Landschaft.
Sehr gute Liebhabersorte, auch für den Streuobstanbau. Beste Erträge auf Typ 9 (oder vergleichbare) in günstiger Lage. Gleichzeitig ist dort aber die Gefahr für Feuerbrand besonders hoch. Für Formobstbäume gut geeignet.
Robuste, schorfresistente Sorte mit sehr gutem Geschmack und regelmäßigem Ertrag. Geeignet für den Anbau im Hausgarten, als Streuobst und im ökologischen Anbau.
Diese vorzügliche Sorte ist wohl nur wegen ihrer Fruchtgröße nicht mehr im Anbau. Im Garten wäre sie durchaus eine Bereicherung des Sortiments.
Typische Regionalsorte des Alten Landes, mit teilweise großer Bedeutung für die industrielle Verwertung und im Streuobstanbau. In Gärten eher eine Liebhabersorte.
Einst Spitzensorte, aber auch heute noch sehr beliebt. Nicht für schwachwachsende Unterlagen geeignet, sonst erschöpft sich der Baum zu früh. Als Spalier und Topfbäume schon immer gerne angepflanzt. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht).
Wegen der gebietsweise aufgetretenen Schorfanfälligkeit und dem starken Mehltaubefall nur eingeschränkte Empfehlung für den Garten.
Für Liebhaber süßweiniger Äpfel vorzugsweise als Spalierform. Wegen der oft als langweilig empfundenen Fruchtfarbe ist die Sorte weniger im Anbau zu finden.
Außer in den Sortenerhaltungen von Wisley Gardens und East Malling ist die Sorte in England nicht mehr im Anbau. Auch bei uns sind warme Klimagebiete wegen der hohen Schorfgefahr zu meiden. In mittleren und hohen Lagen kann aber eine Anpflanzung durchaus lohnen.
Empfehlenswerte Sorte auf schwachwachsenden Unterlagen. Geeignet auch für Spalier und Topfbäume. Etwas störend die fettigen Früchte vom Lager. Gut gefärbt finden sie im Erwerbsanbau guten Absatz.
Ursprünglich zwar eine Regionalsorte, die aber auch in anderen Extremlagen gut anbaufähig ist. In der Rhön ist die Mostsorte so beliebt, dass eine Kelterei nach ihr benannt wurde.
Früher sehr beliebt und wahrscheinlich widerstandsfähiger als heute, doch sehr pflegeaufwendig. Für höhere Lagen und im Streuobstanbau für die Mostbereitung noch anzutreffen.
Ausgesprochene Liebhabersorte, heute nur noch selten anzutreffen. In Höhenlagen geschmacklich besser.
Aufgrund seiner Inhaltsstoffe eine der besten Mostsorten, auch für den erwerbsmäßigen Anbau.
Aufgrund des starken Wuchses und der ausgeprägten Alternanz weniger für Hausgärten, dafür aber in Obstwiesen zu empfehlen.