Als Halb- und Hochstamm im Streuobstbereich, aber auch für kleinere Baumformen im Hausgarten geeignet. Die Sorte war im 19. Jh. weit verbreitet. Heute kommt sie nur noch vereinzelt vor.
Reifegruppe
late fruitDoppelname/Synonym
‘Große graue Renette‘, ‘Herbstrabau‘, ‘Lederapfel‘, ‘Lederrenette‘, ‘Reinette grise d‘automne‘Entstehung
Unbekannt. Diel erhielt die Sorte aus der Baumschule Nicolaus Simon in Metz und beschrieb sie 1800.
Blüte
Mittelfrüh, lange anhaltend. Etwas anfällig für Frost und nasse Witterung.Frucht
Mittelgroß, meist kugelförmig, abgeplattet. Etwas unregelmäßige Form, im Querschnitt fast rund. Schale etwas zäh, fein rau. Grundfarbe grün, bei voller Reife grünlich-gelb. Einzelne stark besonnte Früchte zeigen eine braunrot verwaschene Backe. Der Rest der Schale ist mit einem feinen olivgrünem Rost mehr oder weniger überzogen. Sitiel mittellang bis lang. Stielgrube ziemlich tief, etwas eng. Schön berostet. Kelch geschlossen bis halb offen. Fruchtfleisch feinkörnig, fest, später mürbe. Grünlich-weiß, saftreich mit einem überwiegend würzigen, süßlichem Geschmack.
Reife
Oktober bis Ende Dezember.
Verwertung
Tafelapfel, für die Küche und als Wirtschaftsfrucht zum Keltern und Obstwein.
Ertrag
Sehr fruchtbar, jedes zweite Jahr sehr große Ernten. Wie bei fast allen grauen Renetten welken die Früchte im Lager etwas.
Baum
Große gesunde Bäume mit einer breiten, später dichten Krone.
Standort
Bevorzugt windgeschützte und genügend feucht Standorte.Anfälligkeit
Auf lehmigen und nassen Böden anfällig für Krebs. Auf trockenen bleiben die Früchte oft zu klein und fallen vorzeitig ab.
Anbauwert
Als Halb- und Hochstamm im Streuobstbereich, aber auch für kleinere Baumformen im Hausgarten geeignet. Die Sorte war im 19. Jh. weit verbreitet. Heute kommt sie nur noch vereinzelt vor.
Eignung für Tafel: gut geeignet
Eignung zum Backen: geeignet
Eignung für Most: geeignet
Brauchbar als Wirtschafts- und Mostapfel. Die enormen Früchte erregen bei Obstausstellungen großes Aufsehen.
Eine nur mittelgroße, aber hervorragende Tafel- und Wirtschaftssorte für einen (fast) problemlosen Anbau im Garten und in der Landschaft.
Sehr gute Liebhabersorte, auch für den Streuobstanbau. Beste Erträge auf Typ 9 (oder vergleichbare) in günstiger Lage. Gleichzeitig ist dort aber die Gefahr für Feuerbrand besonders hoch. Für Formobstbäume gut geeignet.
Robuste, schorfresistente Sorte mit sehr gutem Geschmack und regelmäßigem Ertrag. Geeignet für den Anbau im Hausgarten, als Streuobst und im ökologischen Anbau.
Diese vorzügliche Sorte ist wohl nur wegen ihrer Fruchtgröße nicht mehr im Anbau. Im Garten wäre sie durchaus eine Bereicherung des Sortiments.
Typische Regionalsorte des Alten Landes, mit teilweise großer Bedeutung für die industrielle Verwertung und im Streuobstanbau. In Gärten eher eine Liebhabersorte.
Einst Spitzensorte, aber auch heute noch sehr beliebt. Nicht für schwachwachsende Unterlagen geeignet, sonst erschöpft sich der Baum zu früh. Als Spalier und Topfbäume schon immer gerne angepflanzt. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht).
Wegen der gebietsweise aufgetretenen Schorfanfälligkeit und dem starken Mehltaubefall nur eingeschränkte Empfehlung für den Garten.
Für Liebhaber süßweiniger Äpfel vorzugsweise als Spalierform. Wegen der oft als langweilig empfundenen Fruchtfarbe ist die Sorte weniger im Anbau zu finden.
Außer in den Sortenerhaltungen von Wisley Gardens und East Malling ist die Sorte in England nicht mehr im Anbau. Auch bei uns sind warme Klimagebiete wegen der hohen Schorfgefahr zu meiden. In mittleren und hohen Lagen kann aber eine Anpflanzung durchaus lohnen.
Empfehlenswerte Sorte auf schwachwachsenden Unterlagen. Geeignet auch für Spalier und Topfbäume. Etwas störend die fettigen Früchte vom Lager. Gut gefärbt finden sie im Erwerbsanbau guten Absatz.
Ursprünglich zwar eine Regionalsorte, die aber auch in anderen Extremlagen gut anbaufähig ist. In der Rhön ist die Mostsorte so beliebt, dass eine Kelterei nach ihr benannt wurde.
Früher sehr beliebt und wahrscheinlich widerstandsfähiger als heute, doch sehr pflegeaufwendig. Für höhere Lagen und im Streuobstanbau für die Mostbereitung noch anzutreffen.
Ausgesprochene Liebhabersorte, heute nur noch selten anzutreffen. In Höhenlagen geschmacklich besser.
Aufgrund seiner Inhaltsstoffe eine der besten Mostsorten, auch für den erwerbsmäßigen Anbau.
Aufgrund des starken Wuchses und der ausgeprägten Alternanz weniger für Hausgärten, dafür aber in Obstwiesen zu empfehlen.