Korbiniansapfel

Vor allem für Hoch- und Halbstämme geeignet in Obstwiesen und als Feldbäume.

Bemerkung

Pfarrer Korbinian Aigner (1885–1966) machte sich als einer der besten Sortenkenner unserer Zeit um den Obstanbau hoch verdient. 1939 wurde er wegen seiner heftigen Kritik am damaligen Regime verhaftet und in das KZ Sachsenhausen, später nach Dachau gebracht. Dort wurde ihm erlaubt, Apfelkerne auszusäen. Einen Teil der entstandenen Sämlinge gelangten aus dem KZ, bevor er zum Kriegsende aus dem Lager befreit wurde. Einer dieser Sämlinge ist der heutige ‘Korbiniansapfel‘.

Reifegruppe

Spätsorte

Entstehung

1944 im Konzentrationslager Dachau aus einer Sämlingsauslese. Die ursprüngliche Bezeichnung lautete ‘KZ 3‘.

Frucht

Mittelgroß, abgestumpft rundlich mit flachen Wulsten um die Frucht. Weite Kelcheinsenkung mit geschlossenem Kelch, oft von Höckern umgeben. Kurzer, kräftiger Stiel in strahlig berosteter Stielgrube. Schale glatt, leicht fettend. Bei Vollreife goldgelb, nur bei optimaler Belichtung einseitig kräftig ­gestreift. Fruchtfleisch grünlichweiß, feinzellig, saftig mit feiner Würze. Harmonisches Zucker-/Säureverhältnis.

Reife

Ab Mitte Oktober. Im kühlen Naturlager mindestens 6 Monate haltbar.

Verwertung

Für den Frischverzehr und als guter Wirtschaftsapfel brauchbar.

Ertrag

Mittelfrüh einsetzend, dann regelmäßig.

Baum

Breite, ausladende Krone. Von Jugend an kräftiger Wuchs.

Standort

Geringe Ansprüche an Boden und Klima bis in mittlere Höhenlagen.

Anfälligkeit

Sehr widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge. Mäßiger Fruchtschorf kann in warmen, geschlossenen Tallagen auftreten.

Anbauwert

Vor allem für Hoch- und Halbstämme geeignet in Obstwiesen und als Feldbäume.

Empfindlich gegen Schorf: mittel

Empfindlichkeit gegen Mehltau: ohne bis sehr gering

Eignung für Tafel: geeignet

Eignung zum Backen: gut geeignet

Eignung für Most: geeignet

diese Seite teilen

Das könnte Dir auch gefallen

"Das könnte Dir auch gefallen" überspringen
Zu "Das könnte Dir auch gefallen" zurückspringen