Lohrer Rambur

Wertvolle Sorte für den Streuobstanbau und die Mostbereitung. Heute vor allem noch im süddeutschen Raum verbreitet.

Reifegruppe

Spätsorte

Doppelname/Synonym

‘Schwaikheimer Rambur‘, ‘Sternwirtsapfel‘, ‘Klosterrambour‘, ‘Lohrerapfel‘, ‘Klosterapfel‘, ‘Winter-Rambour‘, ‘Grummelore‘ (Unterfranken), ‘Zocklerapfel‘ und viele andere

Entstehung

Deutschland. Entstanden vor 1900 im unteren Maintal. Die erste Beschreibung stammt von Reinhard Mertens, Landes-Obstbau-Inspektor in Bayern. In seinem Buch „Die Obstsorten in Bayern“ empfahl er die Sorte zum Anbau in Unterfranken.

Blüte

Mittelfrüh, nicht empfindlich. Schlechter Pollen- spender (triploid).

Frucht

Groß bis sehr groß, um 240 g schwer. Ungleichmäßige, meist hoch gebaute Form mit breiten Kanten über der Frucht. Sehr tiefe, gerippte und berostete Kelcheinsenkung mit kleinem Kelch. Kurzer, dicker Stiel in enger, strahlig berosteter Stielgrube. Schale glatt, erst am Lager fettig werdend. Grüngelb, sonnenseits verwaschen gestreift und marmoriert mit feinen Schalenpunkten. Fruchtfleisch grünlichweiß, fest. Saftig, ohne merkliches Aroma. Hoher Säuregehalt. Bei wechselhaftem Wetter Neigung zur Glasigkeit. Kleines Kerngehäuse.

Reife

Je nach Standort ab Mitte September. Windfest bis zur Baumreife, wenn sich die Früchte wegen des kurzen Stieles nicht vorzeitig abdrücken.

Verwertung

Vorwiegend Wirtschafts- und Mostsorte. Annähernde Tafelqualität erst nach Abbau der Säure am Lager.

Ertrag

Spät einsetzend. Jährlicher Wechsel zwischen sehr hohen und sehr geringen Erträgen (aus­geprägte Alternanz).

Baum

Breitkugelige, weit ausladende Krone. Von ­Jugend an sehr starker Wuchs, im Vollertragsalter noch mittelstark. Durch Auslichtungsschnitt und gelegentliche Verjüngung lässt sich die Triebkraft und Fruchtbarkeit lange erhalten. Im Holz frostfest.

Standort

Anspruchslos an Boden und Klima, bis in Höhen- lagen anbaufähig. Die Bäume können sehr alt werden.

Anfälligkeit

Gering anfällig für Feuerbrand. Nur in geschlossenen Tallagen für Schorf. Auf schweren Böden krebsanfällig.

Anbauwert

Wertvolle Sorte für den Streuobstanbau und die Mostbereitung. Heute vor allem noch im süddeutschen Raum verbreitet.

Empfindlich gegen Feuerbrand: gering

Empfindlich gegen Schorf: mittel

Empfindlichkeit gegen Mehltau: stark

Empfindlich gegen weitere Schädlinge und Krankheiten: Krebs

Eignung für Tafel: eingeschränkt geeignet

Eignung zum Backen: gut geeignet

Eignung für Most: gut geeignet

diese Seite teilen

Das könnte Dir auch gefallen

"Das könnte Dir auch gefallen" überspringen
Zu "Das könnte Dir auch gefallen" zurückspringen