Riesenboiken

Besonders in höheren oder rauen Lagen als Streuobstsorte noch immer sehr geschätzt.

Bemerkung

Die Sorte ist nicht identisch mit dem ‘Boiken­apfel‘.

Reifegruppe

Spätsorte

Doppelname/Synonym

‘Doppelter Boiken‘

Entstehung

Unbekannt. An der Niederelbe bildete sich im 19. Jh. die Sortengruppe der „Boikenäpfel“. Darunter befanden sich auch der ‘Doppelte‘ oder ‘Riesenboiken‘. Dieser wurde 1911 in der „Deutschen Obstbau-Zeitung“ erstmals beschrieben. Die Sorte verbreitete sich schnell in Deutschland, da sie meist schöne große Früchte bringt und nicht so anfällig gegen Schorf ist, wie der ‘Echte Boikenapfel‘.

Blüte

Mittelfrüh, kurz anhaltend und nicht empfindlich. Schlechter Pollenspender (triploid).

Frucht

Groß bis sehr groß, um 280 g schwer. Unterschiedliche und ungleichmäßige Form mit starken Wülsten über die ganze Frucht. Flache, wuls­tige Kelcheinsenkung mit geschlossenem Kelch. Kurzer, kräftiger Stiel in enger, strahlig ­berosteter Stielgrube. Schale hart, glatt, fettig. Bei Reife grüngelb, sonnenseits etwas gerötet. Dunkle Schalenpunkte. Fruchtfleisch fast weiß, mürbe. Säuerlich-süß mit angenehmem Geschmack. Kleines Kernhaus.

Reife

Ab Ende September. Wegen des kurzen Stieles drücken sich die Früchte oft vorzeitig ab. Im kühlen Naturlager etwa fünf Monate haltbar. Auf Stippe am Lager ist zu achten.

Verwertung

Überwiegend gute Wirtschafts- und Mostsorte. Eingeschränkt für den Frischverzehr.

Ertrag

Spät einsetzend, dann jährlicher Wechsel zwischen mittelhohen und sehr geringen Erträgen (Alternanz). Insgesamt gering.

Baum

Mächtige, breit ausladende und dichte Krone mit gut verzweigten Trieben. Auch im Vollertragsalter noch kräftiger Wuchs. Gelegentlich wird ein Auslichtungs- oder Verjüngungsschnitt nötig sein. Im Holz frostfest.

Standort

Geringe Ansprüche an Boden und Klima. Bis in höhere, windige Lagen anbaufähig.

Anfälligkeit

Besonders in höheren Lagen ohne Schorfbefall. Sonst gering Schorf und Mehltau. In nassen und schweren Böden krebsanfällig.

Anbauwert

Besonders in höheren oder rauen Lagen als Streuobstsorte noch immer sehr geschätzt.

Empfindlich gegen Schorf: ohne bis sehr gering

Empfindlichkeit gegen Mehltau: mittel

Empfindlich gegen weitere Schädlinge und Krankheiten: Krebs

Eignung für Tafel: eingeschränkt geeignet

Eignung zum Backen: gut geeignet

Eignung für Most: gut geeignet

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