Roter Bellefleur

Eine robuste Sorte, vorwiegend für Streuobst­flächen, aber auch für den Garten.

Reifegruppe

Spätsorte

Doppelname/Synonym

‘Holländischer Bellefleur‘, ‘Siebenschläfer‘ (wegen der späten Blüte), ‘Malmedyer‘ (Belgien) und einige andere

Entstehung

Soll aus Holland stammen und dort schon im 18. Jh. verbreitet gewesen sein. Wurde 1874 vom Landwirtschaftlichen Verein Rheinpreußen zum Massenanbau empfohlen.

Blüte

Extrem spät (Siebenschläfer, um 27. 6.), deshalb nicht frostgefährdet. Allerdings kann es Befruchtungs- probleme geben, wenn spätblühende Sorten zu weit entfernt stehen. Guter Pollenspender.

Frucht

Normalerweise groß, um 160 g schwer. Ungleich- hälftige, flachrunde bis hochrunde Form mit flachen Kanten über die Frucht. Weite, oft wulstige und gerippte Kelcheinsenkung mit offenem Kelch. Kurzer, dicker Stiel in tiefer, berosteter Stielgrube. Schale glatt und geschmeidig. Bei Reife zitronengelb in der Grundfarbe, sonnenseits kann die rote Deckfarbe flächig sein. Schwacher Geruch. Druckfest. Fruchtfleisch gelblichweiß, fest, feinzellig, saft­reich. Renetteartig gewürzt mit vorherrschend süßem Weingeschmack.

Reife

Ab Mitte September, wind- und sturmfest. Wegen des kurzen Stieles können sich traubig hängende Früchte schon vor der Baumreife gegenseitig abdrücken. Im kühlen Naturlager bis zu sechs (auch sieben) Monate haltbar.

Verwertung

Für den Frischverzehr und alle Verwertungsarten.

Ertrag

Spät einsetzend. Normalerweise regelmäßig mit geringer Alternanzneigung.

Baum

Hochrunde, gleichmäßig geformte Krone mit schräg aufwärts gerichteten, gut verzweigten Leit­ästen und gesundem Laub. Oft schiefer Stamm. Die dünnen, überhängenden Seitenzweige neigen etwas zum Verkahlen im unteren Bereich. Von Jugend an starkes Wachstum, bei Vollertragsbeginn deutlich schwächer.

Standort

Breit anbaufähig bis in Höhenlagen, auch auf geringeren Böden. Dort bleiben die Früchte ­etwas kleiner.

Anfälligkeit

Keine Krankheiten und Schädlinge bekannt. In windgeschützten Warmlagen soll Schorf und Mehltau auftreten.

Anbauwert

Eine robuste Sorte, vorwiegend für Streuobst­flächen, aber auch für den Garten.

Empfindlich gegen Schorf: gering

Empfindlichkeit gegen Mehltau: mittel

Eignung für Tafel: geeignet

Eignung zum Backen: geeignet

Eignung für Most: geeignet

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