Roter Eiserapfel

Früher wegen der langen Haltbarkeit auch Tafelapfel, heute mehr als Streuobstsorte, besonders in Extremlagen geschätzt. Je nach Verbreitungsgebiet kommen verschiedene Spielarten vor.

Reifegruppe

Spätsorte

Doppelname/Synonym

‘Bamberger‘, ‘Braunsilienapfel‘, ‘Eiserapfel‘, ‘Herzapfel‘, ‘Paradiesapfel‘, ‘Roter drei Jahre Dauernder Streifling‘ (wegen der langen Haltbarkeit)

Entstehung

Unbekannt. Die Sorte soll schon im 16. Jh. um Bamberg und Nürnberg angebaut worden sein. Die erste Beschreibung stammt 1797 von J.L. Christ als ‘Roter Winterkalvillsüßapfel‘. Die Sorte wurde bei der 2. Versammlung deutscher Pomologen 1857 unter dem Namen ‘Roter Eiserapfel‘ zum allgemeinen Anbau empfohlen.

Blüte

Spät, lange anhaltend. Nicht empfindlich. Guter Pollenspender.

Frucht

Normalerweise groß, um 160 g schwer. Ungleichmäßige, oft hoch gebaut oder herzförmig (Herzapfel) mit breiten Kanten über der Frucht. Flache, weite Kelcheinsenkung mit kleinem, geschlossenem Kelch. Dicker und sehr kurzer Stiel in enger Stielgrube. Schale dick, hart, glatt. Fast ganzflächig rot, bläulich bereift mit deutlichen Schalenpunkten. Kräftiger Duft. Sehr druckfest. Fruchtfleisch sehr fest, saftig, säuerlich-süß mit geringem Aroma und wenig Säure. Kleines Kerngehäuse.

Reife

Je nach Lage Anfang – Ende Oktober, wind- und sturmfest. Unter kühlen Lagerbedingungen bis Juni haltbar.

Verwertung

Gute Wirtschafts- und Mostsorte, jedoch kein Tafel­apfel. Wurde früher gerne zum Dörren verwendet.

Ertrag

Sehr spät einsetzend, auf zusagendem Standort hoch und (fast) regelmäßig. Auf trockenen Böden besteht mehr Alternanzneigung.

Baum

Sehr breite, flache und gut verzweigte Krone. Auch im Vollertragsalter noch kräftiger Wuchs. Regelmäßiger Schnitt ist erforderlich.

Standort

Keine Ansprüche an Boden und Klima. Bis in raue Höhenlagen anbaufähig. Nicht für warme Tallagen geeignet. Je schwerer der Boden, desto besser gedeiht der Baum.

Anfälligkeit

Gering für Feuerbrand und Krebs, sonst sehr ­robust. Empfindlich für Kupfermittel.

Anbauwert

Früher wegen der langen Haltbarkeit auch Tafelapfel, heute mehr als Streuobstsorte, besonders in Extremlagen geschätzt. Je nach Verbreitungsgebiet kommen verschiedene Spielarten vor.

Empfindlich gegen Feuerbrand: gering

Empfindlich gegen Schorf: gering

Empfindlichkeit gegen Mehltau: ohne bis sehr gering

Eignung zum Backen: gut geeignet

Eignung für Most: gut geeignet

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