Feiner Apfel, der besonders für Höhenlagen und regenreiche Gebiete empfehlenswert ist.
Reifegruppe
late fruitDoppelname/Synonym
‘Beauty of Wilits‘, ‘Wachsrenette‘, ‘Weiße Wachsrenette‘, ‘Wiltshire‘Entstehung
Erzogen um 1750 vom Baumschüler William Dredge aus Wishford/Wiltshire (England). Eine erste Beschreibung erfolgte von Forsyth 1802 als ‘Dredge‘s Beauty of Wilts‘. Die Sorte kam 1880 nach Deutschland und wurde 1883 von Lauche als ‘Schöner von Wiltshire‘ beschrieben und benannt. Die frostharte Sorte verbreitete sich schnell, v. a. in Süddeutschland.
Blüte
Mittelfrüh, nicht empfindlich. Guter Pollenspender. Ein Ausdünnen nach der Blüte kann die etwas schwankenden Erträge ausgleichen.Frucht
Meist mittelgroß, um 130 g. Unterschiedliche und ungleichmäßige, meist hoch kugelige Form. Flache, strahlige Kelcheinsenkung mit halb offenem Kelch. Mittellanger Stiel in weiter, leicht berosteter Stielgrube. Schale fest, glatt, etwas fettig. Hellgelb, sonnenseits leicht gestreift oder verwaschen gerötet mit unauffälligen Schalenpunkten. Duftend. Fruchtfleisch fest, grobzellig, saftig, süßaromatisch bis weinsäuerlich.
Reife
Ab Ende September, windfest. Durchpflücken ist selten erforderlich. Im kühlen Naturlager etwa fünf Monate haltbar, ohne zu welken.
Verwertung
Für den Frischverzehr, auch Wirtschafts- und gute Mostsorte. Als Brennobst und Backapfel begehrt.
Ertrag
Spät einsetzend, unregelmäßig hoch, mit gewisser Alternanz.
Baum
Große, hoch pyramidale Krone mit hängenden, von unten her verkahlenden Fruchtästen. Bei reichem Behang auch aufschlitzend. Der Schnitt zielt auf bessere Verzweigung und stabileres Astgerüst. Von Jugend an starker, im Vollertragsalter noch mittelstarker Wuchs. Im Holz frostfest. Kann sehr alt werden.
Standort
Ohne Ansprüche an Boden und Klima, bis in raue Höhenlagen, Tafelqualität wird nur in klimatisch günstigen Lagen erzielt.Anfälligkeit
Gering für Feuerbrand. Nur in geschlossenen Tallagen etwas Schorf und Mehltau, sonst widerstandsfähig.
Anbauwert
Feiner Apfel, der besonders für Höhenlagen und regenreiche Gebiete empfehlenswert ist.
Empfindlich gegen Feuerbrand: gering
Empfindlich gegen Schorf: gering
Empfindlichkeit gegen Mehltau: mittel
Eignung für Tafel: geeignet
Eignung zum Backen: geeignet
Eignung für Most: gut geeignet
Brauchbar als Wirtschafts- und Mostapfel. Die enormen Früchte erregen bei Obstausstellungen großes Aufsehen.
Eine nur mittelgroße, aber hervorragende Tafel- und Wirtschaftssorte für einen (fast) problemlosen Anbau im Garten und in der Landschaft.
Sehr gute Liebhabersorte, auch für den Streuobstanbau. Beste Erträge auf Typ 9 (oder vergleichbare) in günstiger Lage. Gleichzeitig ist dort aber die Gefahr für Feuerbrand besonders hoch. Für Formobstbäume gut geeignet.
Robuste, schorfresistente Sorte mit sehr gutem Geschmack und regelmäßigem Ertrag. Geeignet für den Anbau im Hausgarten, als Streuobst und im ökologischen Anbau.
Diese vorzügliche Sorte ist wohl nur wegen ihrer Fruchtgröße nicht mehr im Anbau. Im Garten wäre sie durchaus eine Bereicherung des Sortiments.
Typische Regionalsorte des Alten Landes, mit teilweise großer Bedeutung für die industrielle Verwertung und im Streuobstanbau. In Gärten eher eine Liebhabersorte.
Einst Spitzensorte, aber auch heute noch sehr beliebt. Nicht für schwachwachsende Unterlagen geeignet, sonst erschöpft sich der Baum zu früh. Als Spalier und Topfbäume schon immer gerne angepflanzt. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht).
Wegen der gebietsweise aufgetretenen Schorfanfälligkeit und dem starken Mehltaubefall nur eingeschränkte Empfehlung für den Garten.
Für Liebhaber süßweiniger Äpfel vorzugsweise als Spalierform. Wegen der oft als langweilig empfundenen Fruchtfarbe ist die Sorte weniger im Anbau zu finden.
Außer in den Sortenerhaltungen von Wisley Gardens und East Malling ist die Sorte in England nicht mehr im Anbau. Auch bei uns sind warme Klimagebiete wegen der hohen Schorfgefahr zu meiden. In mittleren und hohen Lagen kann aber eine Anpflanzung durchaus lohnen.
Empfehlenswerte Sorte auf schwachwachsenden Unterlagen. Geeignet auch für Spalier und Topfbäume. Etwas störend die fettigen Früchte vom Lager. Gut gefärbt finden sie im Erwerbsanbau guten Absatz.
Ursprünglich zwar eine Regionalsorte, die aber auch in anderen Extremlagen gut anbaufähig ist. In der Rhön ist die Mostsorte so beliebt, dass eine Kelterei nach ihr benannt wurde.
Früher sehr beliebt und wahrscheinlich widerstandsfähiger als heute, doch sehr pflegeaufwendig. Für höhere Lagen und im Streuobstanbau für die Mostbereitung noch anzutreffen.
Ausgesprochene Liebhabersorte, heute nur noch selten anzutreffen. In Höhenlagen geschmacklich besser.
Aufgrund seiner Inhaltsstoffe eine der besten Mostsorten, auch für den erwerbsmäßigen Anbau.
Aufgrund des starken Wuchses und der ausgeprägten Alternanz weniger für Hausgärten, dafür aber in Obstwiesen zu empfehlen.