Typische Sorte für den Anbau in Streuobstwiesen.
Bemerkung
Die Sorte ist nicht identisch mit dem ‘Winter-Zitro- nenapfel‘ in der Schweiz.
Reifegruppe
late fruitDoppelname/Synonym
‘Königsrenette‘, ‘Silberpepping‘, ‘Zitronenapfel‘, ‘Limoen Appel‘, ‘Reinette du Roi‘Entstehung
Ungewiss, wurde bereits 1758 beschrieben von Knoop. Vermutlich deutscher oder französischer Herkunft. Früher weit verbreitet, heute teilweise noch im Rheinland und in Hessen anzutreffen.
Blüte
Spät, lange anhaltend, nicht empfindlich. Schlechter Pollenspender (triploid).Frucht
Groß, um 190 g schwer. Je nach Herkunft unterschiedliche, oft flachrunde, auch hoch gebaute Form. Flache, leicht gerippte Kelcheinsenkung mit kleinem, geschlossenem Kelch. Kurzer Stiel in tiefer, strahlig berosteter Stielgrube. Schale dünn, glatt, leicht fettig, druckempfindlich. Zitronengelb, sonnenseits rötlich überhaucht mit feinen Schalenpunkten. Fruchtfleisch etwas mürbe, grobzellig. Saftig mit vorherrschender Säure, ohne Aroma. Oft glasig und stippig.
Reife
Ab Anfang Oktober, genussreif ab Dezember. Windfest bis zur Baumreife. Wegen der fettigen Schale etwa sechs bis sieben Monate im kühlen Naturlager haltbar.
Verwertung
Überwiegend Wirtschafts- und Mostsorte. War früher der übliche Küchenapfel.
Ertrag
Jährlicher Wechsel zwischen sehr hohen Erträgen und völligem Ausfall (ausgeprägte Alternanz).
Baum
Hohe und weit ausladende, gut verzweigte Krone mit überhängenden Fruchtästen. Auch im Alter noch kräftiges Wachstum. Im Holz frostfest.
Standort
Ohne Ansprüche an Boden und Klima bis in windige, raue Höhenlagen.Anfälligkeit
Nur in geschlossenen Tallagen für Schorf und Mehltau, sonst widerstandsfähig. Empfindlich für Schwefelmittel.
Anbauwert
Typische Sorte für den Anbau in Streuobstwiesen.
Empfindlich gegen Schorf: gering
Empfindlichkeit gegen Mehltau: gering
Eignung für Tafel: eingeschränkt geeignet
Eignung zum Backen: gut geeignet
Eignung für Most: gut geeignet
Brauchbar als Wirtschafts- und Mostapfel. Die enormen Früchte erregen bei Obstausstellungen großes Aufsehen.
Eine nur mittelgroße, aber hervorragende Tafel- und Wirtschaftssorte für einen (fast) problemlosen Anbau im Garten und in der Landschaft.
Sehr gute Liebhabersorte, auch für den Streuobstanbau. Beste Erträge auf Typ 9 (oder vergleichbare) in günstiger Lage. Gleichzeitig ist dort aber die Gefahr für Feuerbrand besonders hoch. Für Formobstbäume gut geeignet.
Robuste, schorfresistente Sorte mit sehr gutem Geschmack und regelmäßigem Ertrag. Geeignet für den Anbau im Hausgarten, als Streuobst und im ökologischen Anbau.
Diese vorzügliche Sorte ist wohl nur wegen ihrer Fruchtgröße nicht mehr im Anbau. Im Garten wäre sie durchaus eine Bereicherung des Sortiments.
Typische Regionalsorte des Alten Landes, mit teilweise großer Bedeutung für die industrielle Verwertung und im Streuobstanbau. In Gärten eher eine Liebhabersorte.
Einst Spitzensorte, aber auch heute noch sehr beliebt. Nicht für schwachwachsende Unterlagen geeignet, sonst erschöpft sich der Baum zu früh. Als Spalier und Topfbäume schon immer gerne angepflanzt. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht).
Wegen der gebietsweise aufgetretenen Schorfanfälligkeit und dem starken Mehltaubefall nur eingeschränkte Empfehlung für den Garten.
Für Liebhaber süßweiniger Äpfel vorzugsweise als Spalierform. Wegen der oft als langweilig empfundenen Fruchtfarbe ist die Sorte weniger im Anbau zu finden.
Außer in den Sortenerhaltungen von Wisley Gardens und East Malling ist die Sorte in England nicht mehr im Anbau. Auch bei uns sind warme Klimagebiete wegen der hohen Schorfgefahr zu meiden. In mittleren und hohen Lagen kann aber eine Anpflanzung durchaus lohnen.
Empfehlenswerte Sorte auf schwachwachsenden Unterlagen. Geeignet auch für Spalier und Topfbäume. Etwas störend die fettigen Früchte vom Lager. Gut gefärbt finden sie im Erwerbsanbau guten Absatz.
Ursprünglich zwar eine Regionalsorte, die aber auch in anderen Extremlagen gut anbaufähig ist. In der Rhön ist die Mostsorte so beliebt, dass eine Kelterei nach ihr benannt wurde.
Früher sehr beliebt und wahrscheinlich widerstandsfähiger als heute, doch sehr pflegeaufwendig. Für höhere Lagen und im Streuobstanbau für die Mostbereitung noch anzutreffen.
Ausgesprochene Liebhabersorte, heute nur noch selten anzutreffen. In Höhenlagen geschmacklich besser.
Aufgrund seiner Inhaltsstoffe eine der besten Mostsorten, auch für den erwerbsmäßigen Anbau.
Aufgrund des starken Wuchses und der ausgeprägten Alternanz weniger für Hausgärten, dafür aber in Obstwiesen zu empfehlen.