Für Streuobstanbau in höheren Lagen. Im Garten ist eine sorgfältige Ertragsregulierung erforderlich.
Reifegruppe
SpätsorteDoppelname/Synonym
‘Hauptmannsapfel‘, ‘Roter Weihnachtsapfel‘Entstehung
Ungewiss, eine alte deutsche Sorte.
Blüte
Mittelfrüh, nicht empfindlich. Schlechter Pollen- spender (triploid). Energisches Ausdünnen nach der Blüte kann die Alternanz etwas mindern.Frucht
Groß, um 170 g schwer. Regelmäßige, flachrunde Form. Kelcheinsenkung schüsselförmig mit schwachen Falten und kleinem, geschlossenem Kelch. Kurzer Stiel in enger Stielgrube. Schale fest, blau bereift mit hellen Schalenpunkten. Bei Reife hellgelb mit flächig roter Deckfarbe. Druckempfindlich. Fruchtfleisch weiß, mittelfest, saftreich. Süßsäuerlich mit wenig parfümiertem Aroma. Kleines Kerngehäuse.
Reife
Je nach Lage folgernd ab Mitte September, nicht windfest. Mehrmaliges und schonendes Durch- pflücken ist ratsam. Im kühlen Naturlager etwa drei Monate haltbar, wird danach schnell mürbe. Auf Lagerstippe ist zu achten.
Verwertung
Für den Frischverzehr, eingeschränkt als Wirtschaftssorte brauchbar.
Ertrag
Wechsel zwischen hohen Erträgen und völligem Ausfall (ausgeprägte Alternanz), insgesamt etwas unterdurchschnittlich. Sommerschnitt und Blatt- düngung sofort nach der Ernte wirken ebenfalls alternanzmindernd.
Baum
Mächtige, breit ausladende Krone mit kräftigen Jahrestrieben und schrägen Gerüstästen. Auch im Vollertragsalter noch starker Wuchs, deshalb ist möglichst erst nach der Blüte zu schneiden. Frosthart im Holz.
Standort
Keine Ansprüche an Boden und Klima, bis in Höhenlagen anbaufähig.Anfälligkeit
Gering für Feuerbrand, Schorf und Mehltau. Keine Triebsucht.
Anbauwert
Für Streuobstanbau in höheren Lagen. Im Garten ist eine sorgfältige Ertragsregulierung erforderlich.
Empfindlich gegen Feuerbrand: gering
Empfindlich gegen Schorf: mittel
Empfindlichkeit gegen Mehltau: mittel
Eignung für Tafel: geeignet
Eignung zum Backen: eingeschränkt geeignet
Brauchbar als Wirtschafts- und Mostapfel. Die enormen Früchte erregen bei Obstausstellungen großes Aufsehen.
Eine nur mittelgroße, aber hervorragende Tafel- und Wirtschaftssorte für einen (fast) problemlosen Anbau im Garten und in der Landschaft.
Sehr gute Liebhabersorte, auch für den Streuobstanbau. Beste Erträge auf Typ 9 (oder vergleichbare) in günstiger Lage. Gleichzeitig ist dort aber die Gefahr für Feuerbrand besonders hoch. Für Formobstbäume gut geeignet.
Robuste, schorfresistente Sorte mit sehr gutem Geschmack und regelmäßigem Ertrag. Geeignet für den Anbau im Hausgarten, als Streuobst und im ökologischen Anbau.
Diese vorzügliche Sorte ist wohl nur wegen ihrer Fruchtgröße nicht mehr im Anbau. Im Garten wäre sie durchaus eine Bereicherung des Sortiments.
Typische Regionalsorte des Alten Landes, mit teilweise großer Bedeutung für die industrielle Verwertung und im Streuobstanbau. In Gärten eher eine Liebhabersorte.
Einst Spitzensorte, aber auch heute noch sehr beliebt. Nicht für schwachwachsende Unterlagen geeignet, sonst erschöpft sich der Baum zu früh. Als Spalier und Topfbäume schon immer gerne angepflanzt. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht).
Wegen der gebietsweise aufgetretenen Schorfanfälligkeit und dem starken Mehltaubefall nur eingeschränkte Empfehlung für den Garten.
Für Liebhaber süßweiniger Äpfel vorzugsweise als Spalierform. Wegen der oft als langweilig empfundenen Fruchtfarbe ist die Sorte weniger im Anbau zu finden.
Außer in den Sortenerhaltungen von Wisley Gardens und East Malling ist die Sorte in England nicht mehr im Anbau. Auch bei uns sind warme Klimagebiete wegen der hohen Schorfgefahr zu meiden. In mittleren und hohen Lagen kann aber eine Anpflanzung durchaus lohnen.
Empfehlenswerte Sorte auf schwachwachsenden Unterlagen. Geeignet auch für Spalier und Topfbäume. Etwas störend die fettigen Früchte vom Lager. Gut gefärbt finden sie im Erwerbsanbau guten Absatz.
Ursprünglich zwar eine Regionalsorte, die aber auch in anderen Extremlagen gut anbaufähig ist. In der Rhön ist die Mostsorte so beliebt, dass eine Kelterei nach ihr benannt wurde.
Früher sehr beliebt und wahrscheinlich widerstandsfähiger als heute, doch sehr pflegeaufwendig. Für höhere Lagen und im Streuobstanbau für die Mostbereitung noch anzutreffen.
Ausgesprochene Liebhabersorte, heute nur noch selten anzutreffen. In Höhenlagen geschmacklich besser.
Aufgrund seiner Inhaltsstoffe eine der besten Mostsorten, auch für den erwerbsmäßigen Anbau.
Aufgrund des starken Wuchses und der ausgeprägten Alternanz weniger für Hausgärten, dafür aber in Obstwiesen zu empfehlen.