Wegen der nicht mehr gegebenen Schorfresistenz und der Anfälligkeit für Feuerbrand und Mehltau ist der Anbauwert gemindert.
Reifegruppe
autumn fruitEntstehung
1981, aus ‘Prima‘ x Nummernsorte in der Bundesforschungsanstalt Ahrensburg, bei Hamburg. 1994 zum Anbau freigegeben. Sortenschutz seit 1998.
Blüte
Früh bis sehr früh, lange anhaltend. Empfindlich für Blütenfrost. Fruchtausdünnung nach dem Junifall ist ratsam.Frucht
Mittelgroß bis groß, leicht flachrund. Weite und tiefe Kelcheinsenkung mit großem, weit offenem Kelch. Kurzer Stiel in flacher, berosteter Stielgrube. Schale fest, fettig werdend. Goldgelb mit roter, gestreifter Deckfarbe und Rostfiguren. Fruchtfleisch gelblich, mittelfest, saftig. Süß mit ausgewogener Säure. Im Geschmack an ‘Goldparmäne‘ erinnernd.
Reife
Folgernd ab Anfang September. Nicht windfest, deshalb ist mehrmals durchzupflücken. Etwa zehn Wochen im kühlen Naturlager haltbar, gekühlt bis Januar.
Verwertung
Für Frischverzehr, auch als Wirtschaftssorte geeignet.
Ertrag
Früh einsetzend, mittel hoch bis hoch mit Alternanz- neigung.
Baum
Breites, gut verzweigtes Wuchsbild, Seitenzweige mit kurzen Internodien, typisch eingerollte Blätter. Mittelstarkes Wachstum. Ein regelmäßiger Schnitt zielt auf den Erhalt der Wuchskraft und vermeidet frühzeitiges Altern. Nicht frostfest im Holz.
Standort
Geschützte Lage bevorzugt, nährstoffreiche, durchlässige Böden.Anfälligkeit
Mittelstark für Feuerbrand. Seit 2001 ist die Schorfresistenz durchbrochen. Stark bis sehr stark anfällig für Mehltau. Krebsfest. Nicht widerstandsfähig gegen verschiedene Schädlinge, wie Blattläuse und Apfelwickler. Große Früchte neigen zu Fleischbräune und Stippe.
Anbauwert
Wegen der nicht mehr gegebenen Schorfresistenz und der Anfälligkeit für Feuerbrand und Mehltau ist der Anbauwert gemindert.
Empfindlich gegen Feuerbrand: mittel
Empfindlich gegen Schorf: gering
Empfindlichkeit gegen Mehltau: sehr stark
Empfindlich gegen weitere Schädlinge und Krankheiten: krebsfest
Eignung für Tafel: geeignet
Eignung zum Backen: eingeschränkt geeignet
Geschmacklich gute Frühherbstsorte für den Hausgarten und als Streuobst. ‘Ahrista‘ steht allerdings in Konkurrenz mit vielen anderen Sorten in dieser Reifezeit.
Attraktive Früchte. Für den Erwerbsanbau meist zu klein. Sie entsprechen aber mehr dem asiatischen oder angelsächsischen Geschmack. Nicht für Gärten empfehlenswert.
Für alle Baumformen, auch für Spalier und Topfkultur geeignet. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht). Zwar pflegebedürftig, aber nicht so sensibel wie zum Beispiel ‘Cox Orange‘.
Eingeschränkt empfehlenswert für den Hausgarten. Die einstige Bedeutung ist heute nicht mehr gegeben. Für Streuobst nur bei guter Pflege geeignet.
In rauen, auch windigen, aber ausreichend feuchten Höhenlagen empfehlenswert, wo andere Sorten versagen. Sonst verzichtbar.
Mittelfrühe Sorte für Liebhaber, auch wegen des hohen Vitamingehaltes und als Backfrucht begehrt.
Interessante rotfleischige Sorte für den Erwerbsanbau, Hausgarten und auch für Streuobst. Vielfältige Verarbeitungsmöglichkeiten.
Besonders in höheren Lagen empfehlenswert. Liebhabersorte, in Hausgärten erfreut sie sich immer noch großer Beliebtheit. Gut geeignet als Topfbaum und für Spalierwände.
Durch moderne und robustere Herbstsorten ersetzbar. Starker Stippebefall grenzt den Anbauwert weiter ein. Von der Standardsorte gibt es eine rote Auslese in Bavendorf.
Liebhabersorte in günstigen Lagen. Sonst verzichtbar. In England ist die Sorte weit beliebter, im europäischen Anbau noch vor ‘James Grieve‘ rangierend.
Sehr empfehlenswerte Herbstsorte für alle Anbauformen, auch für Spaliere und Topfbäume geeignet.
Gilt neben ‘Rubinette‘ und ‘Elstar‘ als eine der besten Tafelsorten. Ist aber im Anbau heikel und pflegeintensiv. Daher für den Hausgarten nur empfehlenswert, wenn die hohen Ansprüche zu erfüllen sind und die erforderlichen Pflegemaßnahmen geleistet werden können. Nicht für Streuobst oder ungeeignete Standorte. Nicht so sensibel sind Abkömmlinge wie ‘Alkmene‘.
Als Hochstamm im Streuobstanbau und zur Straßenbegleitpflanzung. Heute nur noch vereinzelt in alten Streuobstbeständen zu finden.
Früher sehr verbreitet, besonders in Mittelgebirgslagen und im Streuobstanbau. Auch heute noch in rauen Gebirgslagen empfehlenswert.
Innere und äußere Fruchteigenschaften sowie die frühe Reife machen die Sorte für den Garten und den Erwerbsanbau empfehlenswert. ‘Delbarestivale‘ hat bisherige Frühsorten wie ‘James Grieve‘ oder ‘Gravensteiner‘ – zumindest im Erwerbsanbau – abgelöst.
Sehr gute Neuheit, die v. a. in der Direktvermarktung als Ersatzsorte für ‘Idared‘ und ‘Elstar‘ in Frage kommt. Geschmacksproben in der Schweiz und Deutschland wurden sehr gut beurteilt. Lizenznehmer in Deutschland ist die „ARTEVOS- Gruppe“.
Liebhabersorte. Wegen der Schorffestigkeit im Garten anstelle von ‘Gravensteiner’ eher empfehlenswert, auch für Streuobstflächen.
Sehr pflegeaufwändig, deshalb weniger für einen Hausgarten geeignet. Abgesehen von der Anfälligkeit für Feuerbrand und Schorf wird die Sorte sonst als geschmacklich gut bewertet.
Außerordentlich attraktive Erscheinung als Solitärbaum mit Blüte und Fruchtbehang, auch in Parkanlagen. Die Sorte zählt blühend wohl zu den schönsten Hängeformen in der Gartengestaltung.