Antonowka

In rauen, auch windigen, aber ausreichend feuchten Höhenlagen empfehlenswert, wo andere Sorten versagen. Sonst verzichtbar.

Bemerkung

Die Sorte dient heute als Kreuzungspartner für die Züchtung schorfresistenter Apfelsorten. Sie wird auch als Sämlingsunterlage für nördliche Regionen empfohlen. In Russland sind etwa 25 Spielarten und Typen der Sorte bekannt.

Reifegruppe

Herbstsorte

Doppelname/Synonym

‘Antonowka obyknovennaja’ (Russland), ‘German Calville’ (USA), ‘Russian Gravenstein’ (USA), ‘Possarts Nalivia’ (Deutschland)

Entstehung

Sehr alte Sorte, die in Russland weit verbreitet ist. A.F.A. Diel beschrieb sie 1828 als ‘Possart‘s Moskauer Nalivia’ mit der Bemerkung, dass er sie 1817 von Justizrat Burchardt zu Landsberg a. d. Warthe habe. Dieser hatte sie wiederum von Justizrat Possart aus Züllichau, der einen Baum mit dem Namen ‘Nalivia’ aus Moskau erhalten hatte. Unter dem Namen ‘Antonowka’ wurde sie erst ab 1873 bekannt. In Deutschland erinnerte man sich nach den strengen Frostwintern 1879/80 und 1928/29 an die enorme Frosthärte dieser Sorte.

Blüte

Mittelfrüh, nicht frostempfindlich. Guter Pollenspender (diploid).

Frucht

Mittelgroß bis groß, um 160 g schwer. Ungleichmäßig hochrund mit starken fünf Kanten vom Kelch bis zum Stiel. Flache und enge, wulstige Kelcheinsenkung mit kleinem Kelch. Schale hart, glatt, etwas fettig mit feinen Schalenpunkten. Bei Vollreife hellgelb, sonnenseits leichte Deckfarbe. Druckfest. Fruchtfleisch gelblichweiß etwas locker, brüchig und mehlig werdend. Mäßig saftig. Vorherrschend säuerlich, schwach süß ohne hervortretendes Aroma.

Reife

Je nach Lage ab Anfang September, kurz vor der Baumreife schon Fruchtfall. Im kühlen Naturlager etwa vier Monate haltbar.

Verwertung

Überwiegend gute Wirtschafts- und Mostsorte.

Ertrag

Früh einsetzend. Jährlich wechselnd zwischen hohen und sehr geringen Erträgen (Alternanz).

Baum

Breite, sparrige, aber kompakte Krone mit langem Fruchtholz und rundlichen Blättern. Zeitweise ist eine Auslichtung nötig, damit die Krone nicht zu dicht wird. Von Jugend an mittelstarker, im Alter immer noch starker Wuchs. Im Holz extrem frostfest.

Standort

Anspruchslos, auch in nassen oder trockenen Böden. Bis in raue, windige Höhenlagen anbaufähig. Am trockenen Standort oder in trockenen Jahren ist der Anteil an Krüppelfrüchten hoch.

Anfälligkeit

Ohne Feuerbrand und Schorf, mittelstark Mehltau. Insektenbefall ist möglich. Glasigkeit und Stippe bei anhaltend hohen oder wechselnden Temperaturen.

Anbauwert

In rauen, auch windigen, aber ausreichend feuchten Höhenlagen empfehlenswert, wo andere Sorten versagen. Sonst verzichtbar.

Empfindlich gegen Schorf: ohne bis sehr gering

Empfindlichkeit gegen Mehltau: ohne bis sehr gering

Eignung für Tafel: eingeschränkt geeignet

Eignung zum Backen: gut geeignet

Eignung für Most: geeignet

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