Durch moderne und robustere Herbstsorten ersetzbar. Starker Stippebefall grenzt den Anbauwert weiter ein. Von der Standardsorte gibt es eine rote Auslese in Bavendorf.
Reifegruppe
autumn fruitEntstehung
Zufallssämling, nahe des Schlosses Biesterfeld bei Bad Pyrmont gefunden; möglicherweise von der Sorte ‘Blenheim‘ abstammend. Seit etwa 1905 zunächst in Westfalen im Anbau, später weiter verbreitet.
Blüte
Mittelfrüh, länger anhaltend. Nicht empfindlich. Schlechter Pollenspender (triploid).Frucht
Groß, breitrund, schüsselförmige, tiefe Kelcheinsenkung. Tiefe Stielgrube mit meist kurzem Stiel. Schale hart, dick und fest, etwas fettig. Grundfarbe grüngelb, sonnenseits verwaschen rot mit feinen grünen Schalenpunkten. Fruchtfleisch gelblichweiß, mittelfest, saftig, gegen Lagerende trocken. Angenehme Säure, mildaromatisch.
Reife
Anfang bis Mitte September, bei Trockenheit vorzeitiger Fruchtfall. Bei stärkerem Behang ist Durchpflücken ratsam. Etwa drei Monate im kühlen Naturlager haltbar.
Verwertung
Tafelsorte, eingeschränkt durch häufig auftretende Stippe. Gut brauchbar auch für wirtschaftliche Verwertungen.
Ertrag
Meist unbefriedigend. Wechselnd zwischen mittel hohen und geringen Ernten.
Baum
In der Jugend stark aufstrebend mit großer, breit ausladender Krone. Leitäste schräg aufstrebend mit ausreichendem Seitenholz. Wuchs später mittelstark und schwach hängend. Im Holz ausreichend frosthart.
Standort
Geschützte Lage auf nährstoffreichen Böden bevorzugt, doch sind auch leichtere Böden bis in höhere Lagen geeignet.Anfälligkeit
Stark für Feuerbrand und Mehltau, weniger für Schorf. In schweren Böden stark Krebs.
Anbauwert
Durch moderne und robustere Herbstsorten ersetzbar. Starker Stippebefall grenzt den Anbauwert weiter ein. Von der Standardsorte gibt es eine rote Auslese in Bavendorf.
Empfindlich gegen Feuerbrand: stark
Empfindlich gegen Schorf: gering
Empfindlichkeit gegen Mehltau: stark
Eignung für Tafel: geeignet
Eignung zum Backen: gut geeignet
Wegen der nicht mehr gegebenen Schorfresistenz und der Anfälligkeit für Feuerbrand und Mehltau ist der Anbauwert gemindert.
Geschmacklich gute Frühherbstsorte für den Hausgarten und als Streuobst. ‘Ahrista‘ steht allerdings in Konkurrenz mit vielen anderen Sorten in dieser Reifezeit.
Attraktive Früchte. Für den Erwerbsanbau meist zu klein. Sie entsprechen aber mehr dem asiatischen oder angelsächsischen Geschmack. Nicht für Gärten empfehlenswert.
Für alle Baumformen, auch für Spalier und Topfkultur geeignet. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht). Zwar pflegebedürftig, aber nicht so sensibel wie zum Beispiel ‘Cox Orange‘.
Eingeschränkt empfehlenswert für den Hausgarten. Die einstige Bedeutung ist heute nicht mehr gegeben. Für Streuobst nur bei guter Pflege geeignet.
In rauen, auch windigen, aber ausreichend feuchten Höhenlagen empfehlenswert, wo andere Sorten versagen. Sonst verzichtbar.
Mittelfrühe Sorte für Liebhaber, auch wegen des hohen Vitamingehaltes und als Backfrucht begehrt.
Interessante rotfleischige Sorte für den Erwerbsanbau, Hausgarten und auch für Streuobst. Vielfältige Verarbeitungsmöglichkeiten.
Besonders in höheren Lagen empfehlenswert. Liebhabersorte, in Hausgärten erfreut sie sich immer noch großer Beliebtheit. Gut geeignet als Topfbaum und für Spalierwände.
Liebhabersorte in günstigen Lagen. Sonst verzichtbar. In England ist die Sorte weit beliebter, im europäischen Anbau noch vor ‘James Grieve‘ rangierend.
Sehr empfehlenswerte Herbstsorte für alle Anbauformen, auch für Spaliere und Topfbäume geeignet.
Gilt neben ‘Rubinette‘ und ‘Elstar‘ als eine der besten Tafelsorten. Ist aber im Anbau heikel und pflegeintensiv. Daher für den Hausgarten nur empfehlenswert, wenn die hohen Ansprüche zu erfüllen sind und die erforderlichen Pflegemaßnahmen geleistet werden können. Nicht für Streuobst oder ungeeignete Standorte. Nicht so sensibel sind Abkömmlinge wie ‘Alkmene‘.
Als Hochstamm im Streuobstanbau und zur Straßenbegleitpflanzung. Heute nur noch vereinzelt in alten Streuobstbeständen zu finden.
Früher sehr verbreitet, besonders in Mittelgebirgslagen und im Streuobstanbau. Auch heute noch in rauen Gebirgslagen empfehlenswert.
Innere und äußere Fruchteigenschaften sowie die frühe Reife machen die Sorte für den Garten und den Erwerbsanbau empfehlenswert. ‘Delbarestivale‘ hat bisherige Frühsorten wie ‘James Grieve‘ oder ‘Gravensteiner‘ – zumindest im Erwerbsanbau – abgelöst.
Sehr gute Neuheit, die v. a. in der Direktvermarktung als Ersatzsorte für ‘Idared‘ und ‘Elstar‘ in Frage kommt. Geschmacksproben in der Schweiz und Deutschland wurden sehr gut beurteilt. Lizenznehmer in Deutschland ist die „ARTEVOS- Gruppe“.
Liebhabersorte. Wegen der Schorffestigkeit im Garten anstelle von ‘Gravensteiner’ eher empfehlenswert, auch für Streuobstflächen.
Sehr pflegeaufwändig, deshalb weniger für einen Hausgarten geeignet. Abgesehen von der Anfälligkeit für Feuerbrand und Schorf wird die Sorte sonst als geschmacklich gut bewertet.
Außerordentlich attraktive Erscheinung als Solitärbaum mit Blüte und Fruchtbehang, auch in Parkanlagen. Die Sorte zählt blühend wohl zu den schönsten Hängeformen in der Gartengestaltung.