Für Extremlagen, wo andere Sorten nicht gedeihen wollen. Auch für Streuobstflächen.
Reifegruppe
autumn fruitDoppelname/Synonym
‘Philipps Seedling‘ (erster Name), ‘Pomme Cellini‘Entstehung
In England. Gezüchtet vom Baumschüler Leonhard Vauxhall bei London. Vermutlich ein Sämling der Sorte ‘Nonsuch‘ (= ‘Langtons Sondergleichen‘). Eingeführt in den Handel um 1828. In Deutschland wurde die Sorte nach Beschreibungen von Lauche (1883) und Engelbrecht (1889) als wertvoller Herbstapfel zum allgemeinen Anbau, vor allem für höhere Lagen, empfohlen.
Blüte
Mittelspät, unempfindlich.Frucht
Mittelgroß bis groß, gleichmäßig rund, kegelförmig. Schüsselförmige Kelcheinsenkung, meist mit offenem Kelch. Tiefe, wenig berostete Stielgrube. Schale dünn und hart, glatt, glänzend. Bei Reife gelblich, sonnenseits flächig rot oder gestreift mit hellen Schalenpunkten. Ausgeprägter Duft. Nicht druckempfindlich. Fruchtfleisch fast weiß, locker, ziemlich saftig. Angenehm säuerlich, ohne hervortretendes Aroma.
Reife
Ab Mitte September, windfest bis zur Baumreife, dann schnell fallend. Im kühlen Naturlager etwa zehn Wochen haltbar ohne zu welken.
Verwertung
Vorzugsweise gute Wirtschaftssorte, für den Frischverzehr nach längerer Lagerzeit.
Ertrag
Früh einsetzend, regelmäßig und hoch.
Baum
Breitrunde, sparrige, gut verzweigte Krone. Von Jugend an kräftiger Wuchs, im Vollertragsalter schwach. Vergreist früh, deshalb ist gelegentliche Verjüngung zu empfehlen, damit die Wuchskraft im Alter erhalten bleibt. Geeignet für alle Erziehungsformen.
Standort
Gedeiht bis in raue Höhenlagen, auch auf mageren, kalkhaltigen Böden. In warmen, feuchten Lagen leidet die Fruchtqualität.Anfälligkeit
Auf günstigem Standort Widerstand gegen die meisten Krankheiten und Schädlinge. Bisher wurde kein Feuerbrand beobachtet.
Anbauwert
Für Extremlagen, wo andere Sorten nicht gedeihen wollen. Auch für Streuobstflächen.
Empfindlich gegen Feuerbrand: ohne bis sehr gering
Empfindlich gegen Schorf: gering
Empfindlichkeit gegen Mehltau: gering
Eignung für Tafel: eingeschränkt geeignet
Eignung zum Backen: gut geeignet
Wegen der nicht mehr gegebenen Schorfresistenz und der Anfälligkeit für Feuerbrand und Mehltau ist der Anbauwert gemindert.
Geschmacklich gute Frühherbstsorte für den Hausgarten und als Streuobst. ‘Ahrista‘ steht allerdings in Konkurrenz mit vielen anderen Sorten in dieser Reifezeit.
Attraktive Früchte. Für den Erwerbsanbau meist zu klein. Sie entsprechen aber mehr dem asiatischen oder angelsächsischen Geschmack. Nicht für Gärten empfehlenswert.
Für alle Baumformen, auch für Spalier und Topfkultur geeignet. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht). Zwar pflegebedürftig, aber nicht so sensibel wie zum Beispiel ‘Cox Orange‘.
Eingeschränkt empfehlenswert für den Hausgarten. Die einstige Bedeutung ist heute nicht mehr gegeben. Für Streuobst nur bei guter Pflege geeignet.
In rauen, auch windigen, aber ausreichend feuchten Höhenlagen empfehlenswert, wo andere Sorten versagen. Sonst verzichtbar.
Mittelfrühe Sorte für Liebhaber, auch wegen des hohen Vitamingehaltes und als Backfrucht begehrt.
Interessante rotfleischige Sorte für den Erwerbsanbau, Hausgarten und auch für Streuobst. Vielfältige Verarbeitungsmöglichkeiten.
Besonders in höheren Lagen empfehlenswert. Liebhabersorte, in Hausgärten erfreut sie sich immer noch großer Beliebtheit. Gut geeignet als Topfbaum und für Spalierwände.
Durch moderne und robustere Herbstsorten ersetzbar. Starker Stippebefall grenzt den Anbauwert weiter ein. Von der Standardsorte gibt es eine rote Auslese in Bavendorf.
Liebhabersorte in günstigen Lagen. Sonst verzichtbar. In England ist die Sorte weit beliebter, im europäischen Anbau noch vor ‘James Grieve‘ rangierend.
Sehr empfehlenswerte Herbstsorte für alle Anbauformen, auch für Spaliere und Topfbäume geeignet.
Gilt neben ‘Rubinette‘ und ‘Elstar‘ als eine der besten Tafelsorten. Ist aber im Anbau heikel und pflegeintensiv. Daher für den Hausgarten nur empfehlenswert, wenn die hohen Ansprüche zu erfüllen sind und die erforderlichen Pflegemaßnahmen geleistet werden können. Nicht für Streuobst oder ungeeignete Standorte. Nicht so sensibel sind Abkömmlinge wie ‘Alkmene‘.
Als Hochstamm im Streuobstanbau und zur Straßenbegleitpflanzung. Heute nur noch vereinzelt in alten Streuobstbeständen zu finden.
Früher sehr verbreitet, besonders in Mittelgebirgslagen und im Streuobstanbau. Auch heute noch in rauen Gebirgslagen empfehlenswert.
Innere und äußere Fruchteigenschaften sowie die frühe Reife machen die Sorte für den Garten und den Erwerbsanbau empfehlenswert. ‘Delbarestivale‘ hat bisherige Frühsorten wie ‘James Grieve‘ oder ‘Gravensteiner‘ – zumindest im Erwerbsanbau – abgelöst.
Sehr gute Neuheit, die v. a. in der Direktvermarktung als Ersatzsorte für ‘Idared‘ und ‘Elstar‘ in Frage kommt. Geschmacksproben in der Schweiz und Deutschland wurden sehr gut beurteilt. Lizenznehmer in Deutschland ist die „ARTEVOS- Gruppe“.
Liebhabersorte. Wegen der Schorffestigkeit im Garten anstelle von ‘Gravensteiner’ eher empfehlenswert, auch für Streuobstflächen.
Sehr pflegeaufwändig, deshalb weniger für einen Hausgarten geeignet. Abgesehen von der Anfälligkeit für Feuerbrand und Schorf wird die Sorte sonst als geschmacklich gut bewertet.
Außerordentlich attraktive Erscheinung als Solitärbaum mit Blüte und Fruchtbehang, auch in Parkanlagen. Die Sorte zählt blühend wohl zu den schönsten Hängeformen in der Gartengestaltung.