Als Hochstamm im Streuobstanbau und zur Straßenbegleitpflanzung. Heute nur noch vereinzelt in alten Streuobstbeständen zu finden.
Reifegruppe
autumn fruitDoppelname/Synonym
‘Deutsche Schafsnase‘, ‘Leichter Matapfel‘, ‘Rosskopf‘, ‘Spitzbreitling‘, ‘Würzburger‘ u.v.a.Entstehung
Alte, weit verbreitete Sorte, die J. L. Christ 1789 unter dem Namen ‘Leichter Mätapfel‘ erstmals beschrieb. Sie war damals schon unter zahlreichen anderen Namen in ganz Süddeutschland verbreitet. A.F.A. Diel erhielt die Sorte 1801 unter dem Namen ‘Wilhelmsapfel‘, Prof. Crede aus Marburg beschrieb die Frucht ausführlich als ‘Crede‘s großer Wilhelmsapfel‘.
Blüte
Obwohl der Baum ein starkes Wachstum zeigt, setzt die Blüte sehr früh ein und ist gegen Witterungsein- flüsse wenig empfindlich.Frucht
Groß bis sehr groß, je nach Behang. Hoch gebaut, konisch. Der Bauch sitzt nach dem Stielende hin, wo sich die Frucht platt abrundet. Eine Fruchtseite ist immer höher als die andere. Schale glatt, glänzend. Grundfarbe grünlich-gelb, später hellgelb. Deckfarbe mehr als die Hälfte der Schale düsterrot gestreift und verwaschen. Stiel kurz, ragt meist nicht über die Kelcheinsenkung. Fruchtfleisch fest, weiß, später locker, etwas grobkörnig. Saftvoll mit angenehmen, etwas gewürzten, weinsäuerlichem Geschmack.
Reife
November bis Februar/März.
Verwertung
Wirtschaftsapfel zum Saften und Keltern, auch für häusliche Verwertung zum Backen und Kochen.
Ertrag
Sehr fruchtbar, bringt fast jedes Jahr ausreichende Ernten.
Baum
Wächst in der Jugend sehr lebhaft und gesund. Macht später eine große, dichte Krone.
Standort
Liebt kräftigen, tiefgründigen Boden.Anfälligkeit
Robust und widerstandsfähig. Die großen Früchte sind nicht sturmfest, daher auf etwas geschützte Standorte achten.
Anbauwert
Als Hochstamm im Streuobstanbau und zur Straßenbegleitpflanzung. Heute nur noch vereinzelt in alten Streuobstbeständen zu finden.
Eignung für Tafel: geeignet
Eignung zum Backen: gut geeignet
Eignung für Most: gut geeignet
Wegen der nicht mehr gegebenen Schorfresistenz und der Anfälligkeit für Feuerbrand und Mehltau ist der Anbauwert gemindert.
Geschmacklich gute Frühherbstsorte für den Hausgarten und als Streuobst. ‘Ahrista‘ steht allerdings in Konkurrenz mit vielen anderen Sorten in dieser Reifezeit.
Attraktive Früchte. Für den Erwerbsanbau meist zu klein. Sie entsprechen aber mehr dem asiatischen oder angelsächsischen Geschmack. Nicht für Gärten empfehlenswert.
Für alle Baumformen, auch für Spalier und Topfkultur geeignet. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht). Zwar pflegebedürftig, aber nicht so sensibel wie zum Beispiel ‘Cox Orange‘.
Eingeschränkt empfehlenswert für den Hausgarten. Die einstige Bedeutung ist heute nicht mehr gegeben. Für Streuobst nur bei guter Pflege geeignet.
In rauen, auch windigen, aber ausreichend feuchten Höhenlagen empfehlenswert, wo andere Sorten versagen. Sonst verzichtbar.
Mittelfrühe Sorte für Liebhaber, auch wegen des hohen Vitamingehaltes und als Backfrucht begehrt.
Interessante rotfleischige Sorte für den Erwerbsanbau, Hausgarten und auch für Streuobst. Vielfältige Verarbeitungsmöglichkeiten.
Besonders in höheren Lagen empfehlenswert. Liebhabersorte, in Hausgärten erfreut sie sich immer noch großer Beliebtheit. Gut geeignet als Topfbaum und für Spalierwände.
Durch moderne und robustere Herbstsorten ersetzbar. Starker Stippebefall grenzt den Anbauwert weiter ein. Von der Standardsorte gibt es eine rote Auslese in Bavendorf.
Liebhabersorte in günstigen Lagen. Sonst verzichtbar. In England ist die Sorte weit beliebter, im europäischen Anbau noch vor ‘James Grieve‘ rangierend.
Sehr empfehlenswerte Herbstsorte für alle Anbauformen, auch für Spaliere und Topfbäume geeignet.
Gilt neben ‘Rubinette‘ und ‘Elstar‘ als eine der besten Tafelsorten. Ist aber im Anbau heikel und pflegeintensiv. Daher für den Hausgarten nur empfehlenswert, wenn die hohen Ansprüche zu erfüllen sind und die erforderlichen Pflegemaßnahmen geleistet werden können. Nicht für Streuobst oder ungeeignete Standorte. Nicht so sensibel sind Abkömmlinge wie ‘Alkmene‘.
Früher sehr verbreitet, besonders in Mittelgebirgslagen und im Streuobstanbau. Auch heute noch in rauen Gebirgslagen empfehlenswert.
Innere und äußere Fruchteigenschaften sowie die frühe Reife machen die Sorte für den Garten und den Erwerbsanbau empfehlenswert. ‘Delbarestivale‘ hat bisherige Frühsorten wie ‘James Grieve‘ oder ‘Gravensteiner‘ – zumindest im Erwerbsanbau – abgelöst.
Sehr gute Neuheit, die v. a. in der Direktvermarktung als Ersatzsorte für ‘Idared‘ und ‘Elstar‘ in Frage kommt. Geschmacksproben in der Schweiz und Deutschland wurden sehr gut beurteilt. Lizenznehmer in Deutschland ist die „ARTEVOS- Gruppe“.
Liebhabersorte. Wegen der Schorffestigkeit im Garten anstelle von ‘Gravensteiner’ eher empfehlenswert, auch für Streuobstflächen.
Sehr pflegeaufwändig, deshalb weniger für einen Hausgarten geeignet. Abgesehen von der Anfälligkeit für Feuerbrand und Schorf wird die Sorte sonst als geschmacklich gut bewertet.
Außerordentlich attraktive Erscheinung als Solitärbaum mit Blüte und Fruchtbehang, auch in Parkanlagen. Die Sorte zählt blühend wohl zu den schönsten Hängeformen in der Gartengestaltung.