Liebhabersorte in günstigen Lagen. Sonst verzichtbar. In England ist die Sorte weit beliebter, im europäischen Anbau noch vor ‘James Grieve‘ rangierend.
Reifegruppe
autumn fruitDoppelname/Synonym
‘Bramley’s Seedling‘, ‘Triomphe de Kiel‘Entstehung
Zwischen 1809 und 1813 in einem Kleinsiedlergarten in Southwell/Nottinghamshire (GB) von Mary Ann Brailsford aus einem Samen unbekannter Herkunft. 1848 kaufte Matthew Bramley den Garten mit dem noch stehenden Baum. Benannt und eingeführt wurde die Sorte 1876 von Henry Merryweather.
Blüte
Spät, nicht empfindlich. Schlechter Pollenspender (triploid).Frucht
Meist groß, um 230 g schwer, jedoch sehr unterschiedliche Größen. Flachkugelig, ungleichmäßig gebaut, wulstige Rippen um die ganze Frucht. Kelcheinsenkung weit und strahlig. Kurzer, kräftiger Stiel, meist mit einem Fleischwulst in der Stielgrube. Schale fest, geschmeidig. Bei Reife grünlichgelb, sonnenseits nur wenig gerötet und gestreift. Fruchtfleisch gelblichweiß, fest, säuerlich bis herb, ohne hervortretendes Aroma.
Reife
Je nach Lage ab Mitte September.
Verwertung
Für den Frischverzehr, im Wesentlichen aber Wirtschafts- und Mostsorte.
Ertrag
Jährlich wechselnd zwischen hohen Erträgen und Ernteausfall (ausgeprägte Alternanz), insgesamt mittelhoch.
Baum
Flache, breit ausladende, stark verzweigte Krone. Von Jugend an starker bis sehr starker Wuchs, im Vollertragsalter immer noch stark.
Standort
Nur für wärmere Lagen geeignet. Abweichungen drücken sich in der äußeren und inneren Frucht- qualität aus.Anfälligkeit
In geschlossenen Lagen stark für Schorf, mittelstark für Mehltau. Stippe kann schon am Baum auftreten.
Anbauwert
Liebhabersorte in günstigen Lagen. Sonst verzichtbar. In England ist die Sorte weit beliebter, im europäischen Anbau noch vor ‘James Grieve‘ rangierend.
Empfindlich gegen Schorf: stark
Empfindlichkeit gegen Mehltau: mittel
Empfindlich gegen weitere Schädlinge und Krankheiten: Spinnmilbe
Eignung für Tafel: eingeschränkt geeignet
Eignung zum Backen: gut geeignet
Eignung für Most: geeignet
Wegen der nicht mehr gegebenen Schorfresistenz und der Anfälligkeit für Feuerbrand und Mehltau ist der Anbauwert gemindert.
Geschmacklich gute Frühherbstsorte für den Hausgarten und als Streuobst. ‘Ahrista‘ steht allerdings in Konkurrenz mit vielen anderen Sorten in dieser Reifezeit.
Attraktive Früchte. Für den Erwerbsanbau meist zu klein. Sie entsprechen aber mehr dem asiatischen oder angelsächsischen Geschmack. Nicht für Gärten empfehlenswert.
Für alle Baumformen, auch für Spalier und Topfkultur geeignet. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht). Zwar pflegebedürftig, aber nicht so sensibel wie zum Beispiel ‘Cox Orange‘.
Eingeschränkt empfehlenswert für den Hausgarten. Die einstige Bedeutung ist heute nicht mehr gegeben. Für Streuobst nur bei guter Pflege geeignet.
In rauen, auch windigen, aber ausreichend feuchten Höhenlagen empfehlenswert, wo andere Sorten versagen. Sonst verzichtbar.
Mittelfrühe Sorte für Liebhaber, auch wegen des hohen Vitamingehaltes und als Backfrucht begehrt.
Interessante rotfleischige Sorte für den Erwerbsanbau, Hausgarten und auch für Streuobst. Vielfältige Verarbeitungsmöglichkeiten.
Besonders in höheren Lagen empfehlenswert. Liebhabersorte, in Hausgärten erfreut sie sich immer noch großer Beliebtheit. Gut geeignet als Topfbaum und für Spalierwände.
Durch moderne und robustere Herbstsorten ersetzbar. Starker Stippebefall grenzt den Anbauwert weiter ein. Von der Standardsorte gibt es eine rote Auslese in Bavendorf.
Sehr empfehlenswerte Herbstsorte für alle Anbauformen, auch für Spaliere und Topfbäume geeignet.
Gilt neben ‘Rubinette‘ und ‘Elstar‘ als eine der besten Tafelsorten. Ist aber im Anbau heikel und pflegeintensiv. Daher für den Hausgarten nur empfehlenswert, wenn die hohen Ansprüche zu erfüllen sind und die erforderlichen Pflegemaßnahmen geleistet werden können. Nicht für Streuobst oder ungeeignete Standorte. Nicht so sensibel sind Abkömmlinge wie ‘Alkmene‘.
Als Hochstamm im Streuobstanbau und zur Straßenbegleitpflanzung. Heute nur noch vereinzelt in alten Streuobstbeständen zu finden.
Früher sehr verbreitet, besonders in Mittelgebirgslagen und im Streuobstanbau. Auch heute noch in rauen Gebirgslagen empfehlenswert.
Innere und äußere Fruchteigenschaften sowie die frühe Reife machen die Sorte für den Garten und den Erwerbsanbau empfehlenswert. ‘Delbarestivale‘ hat bisherige Frühsorten wie ‘James Grieve‘ oder ‘Gravensteiner‘ – zumindest im Erwerbsanbau – abgelöst.
Sehr gute Neuheit, die v. a. in der Direktvermarktung als Ersatzsorte für ‘Idared‘ und ‘Elstar‘ in Frage kommt. Geschmacksproben in der Schweiz und Deutschland wurden sehr gut beurteilt. Lizenznehmer in Deutschland ist die „ARTEVOS- Gruppe“.
Liebhabersorte. Wegen der Schorffestigkeit im Garten anstelle von ‘Gravensteiner’ eher empfehlenswert, auch für Streuobstflächen.
Sehr pflegeaufwändig, deshalb weniger für einen Hausgarten geeignet. Abgesehen von der Anfälligkeit für Feuerbrand und Schorf wird die Sorte sonst als geschmacklich gut bewertet.
Außerordentlich attraktive Erscheinung als Solitärbaum mit Blüte und Fruchtbehang, auch in Parkanlagen. Die Sorte zählt blühend wohl zu den schönsten Hängeformen in der Gartengestaltung.