Innere und äußere Fruchteigenschaften sowie die frühe Reife machen die Sorte für den Garten und den Erwerbsanbau empfehlenswert. ‘Delbarestivale‘ hat bisherige Frühsorten wie ‘James Grieve‘ oder ‘Gravensteiner‘ – zumindest im Erwerbs- anbau – abgelöst.
Bemerkung
‘Delbarestivale‘ ist der Markenname, ‘Delcorf‘ der Sortenname.
Reifegruppe
autumn fruitMutanten
‘Appache‘, ‘Eversdijk‘, ‘Celeste‘, ‘Machiels‘, ‘Monidel‘ sind farbstärker als die Stammsorte, während ‘Sissired®‘ fast flächig rot färbt. Alle mit Sortenschutz.
Entstehung
1956, Kreuzung aus ‘Stark Jongrimes‘ x ‘Golden Delicious‘ in der Baumschule Delbard in Malicorne/ Frankreich. Seit 1982 im Handel.
Blüte
Mittelfrüh, witterungsempfindlich. Guter Pollenspen- der. Energische Fruchtausdünnung bald nach der Blüte kann die Alternanz etwas mindern und beugt der Erschöpfung des Baumes vor.Frucht
Groß, oft walzenartig, regelmäßige Form. Schüsselförmige, leicht gerippte Kelcheinsenkung, tiefe, kaum berostete Stielgrube. Schale glatt, hellgelb. Je nach Jahreswitterung sonnenseits mehr oder weniger stark rot gestreift. Fruchtfleisch fast weiß, sehr saftig, angenehmer Geschmack, aber mit 4 g/l geringer Säureanteil.
Reife
Je nach Lage Mitte bis Ende August, mitunter auch noch September. Windfest bis zur Baumreife. Mehrfaches Durchpflücken ist erforderlich. Vorzeitiger Fruchtfall bei Trockenheit. Im kühlen Naturlager vier Wochen Lagerzeit, im Kühllager sechs. Wird danach schnell mürbe.
Verwertung
Überwiegend für den Frischverzehr, aber auch als Wirtschaftsapfel brauchbar.
Ertrag
Jährlich wechselnd zwischen sehr hohen und geringen Ernten, insgesamt aber hoch.
Baum
Mittelgroßes, gut verzweigtes Wuchsbild mit schräg aufrechten Leitästen und hängendem Fruchtholz. Dunkelgrünes, derbes Laub. Starker Wuchs, mit Beginn des Vollertrages deutlich schwächer. Regelmäßiger Schnitt zur Erhaltung des Triebwachstums ist dann notwendig.
Standort
Warme, geschützte Lagen werden bevorzugt, in kühleren oder auf mageren Böden leidet die Fruchtqualität.Anfälligkeit
Gering Feuerbrand. Mehr Schorf, mittel Mehltau. Keine Stippe.
Anbauwert
Innere und äußere Fruchteigenschaften sowie die frühe Reife machen die Sorte für den Garten und den Erwerbsanbau empfehlenswert. ‘Delbarestivale‘ hat bisherige Frühsorten wie ‘James Grieve‘ oder ‘Gravensteiner‘ – zumindest im Erwerbs- anbau – abgelöst.
Empfindlich gegen Feuerbrand: gering
Empfindlich gegen Schorf: stark
Empfindlichkeit gegen Mehltau: mittel
Empfindlich gegen weitere Schädlinge und Krankheiten: Spinnmilben
Eignung für Tafel: gut geeignet
Eignung zum Backen: geeignet
Wegen der nicht mehr gegebenen Schorfresistenz und der Anfälligkeit für Feuerbrand und Mehltau ist der Anbauwert gemindert.
Geschmacklich gute Frühherbstsorte für den Hausgarten und als Streuobst. ‘Ahrista‘ steht allerdings in Konkurrenz mit vielen anderen Sorten in dieser Reifezeit.
Attraktive Früchte. Für den Erwerbsanbau meist zu klein. Sie entsprechen aber mehr dem asiatischen oder angelsächsischen Geschmack. Nicht für Gärten empfehlenswert.
Für alle Baumformen, auch für Spalier und Topfkultur geeignet. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht). Zwar pflegebedürftig, aber nicht so sensibel wie zum Beispiel ‘Cox Orange‘.
Eingeschränkt empfehlenswert für den Hausgarten. Die einstige Bedeutung ist heute nicht mehr gegeben. Für Streuobst nur bei guter Pflege geeignet.
In rauen, auch windigen, aber ausreichend feuchten Höhenlagen empfehlenswert, wo andere Sorten versagen. Sonst verzichtbar.
Mittelfrühe Sorte für Liebhaber, auch wegen des hohen Vitamingehaltes und als Backfrucht begehrt.
Interessante rotfleischige Sorte für den Erwerbsanbau, Hausgarten und auch für Streuobst. Vielfältige Verarbeitungsmöglichkeiten.
Besonders in höheren Lagen empfehlenswert. Liebhabersorte, in Hausgärten erfreut sie sich immer noch großer Beliebtheit. Gut geeignet als Topfbaum und für Spalierwände.
Durch moderne und robustere Herbstsorten ersetzbar. Starker Stippebefall grenzt den Anbauwert weiter ein. Von der Standardsorte gibt es eine rote Auslese in Bavendorf.
Liebhabersorte in günstigen Lagen. Sonst verzichtbar. In England ist die Sorte weit beliebter, im europäischen Anbau noch vor ‘James Grieve‘ rangierend.
Sehr empfehlenswerte Herbstsorte für alle Anbauformen, auch für Spaliere und Topfbäume geeignet.
Gilt neben ‘Rubinette‘ und ‘Elstar‘ als eine der besten Tafelsorten. Ist aber im Anbau heikel und pflegeintensiv. Daher für den Hausgarten nur empfehlenswert, wenn die hohen Ansprüche zu erfüllen sind und die erforderlichen Pflegemaßnahmen geleistet werden können. Nicht für Streuobst oder ungeeignete Standorte. Nicht so sensibel sind Abkömmlinge wie ‘Alkmene‘.
Als Hochstamm im Streuobstanbau und zur Straßenbegleitpflanzung. Heute nur noch vereinzelt in alten Streuobstbeständen zu finden.
Früher sehr verbreitet, besonders in Mittelgebirgslagen und im Streuobstanbau. Auch heute noch in rauen Gebirgslagen empfehlenswert.
Sehr gute Neuheit, die v. a. in der Direktvermarktung als Ersatzsorte für ‘Idared‘ und ‘Elstar‘ in Frage kommt. Geschmacksproben in der Schweiz und Deutschland wurden sehr gut beurteilt. Lizenznehmer in Deutschland ist die „ARTEVOS- Gruppe“.
Liebhabersorte. Wegen der Schorffestigkeit im Garten anstelle von ‘Gravensteiner’ eher empfehlenswert, auch für Streuobstflächen.
Sehr pflegeaufwändig, deshalb weniger für einen Hausgarten geeignet. Abgesehen von der Anfälligkeit für Feuerbrand und Schorf wird die Sorte sonst als geschmacklich gut bewertet.
Außerordentlich attraktive Erscheinung als Solitärbaum mit Blüte und Fruchtbehang, auch in Parkanlagen. Die Sorte zählt blühend wohl zu den schönsten Hängeformen in der Gartengestaltung.