Gilt neben ‘Rubinette‘ und ‘Elstar‘ als eine der besten Tafelsorten. Ist aber im Anbau heikel und pflegeintensiv. Daher für den Hausgarten nur empfehlenswert, wenn die hohen Ansprüche zu erfüllen sind und die erforderlichen Pflegemaßnahmen geleistet werden können. Nicht für Streuobst oder ungeeignete Standorte. Nicht so sensibel sind Abkömmlinge wie ‘Alkmene‘.
Reifegruppe
autumn fruitDoppelname/Synonym
‘Cox’s Orange Pippin‘ (erster Name), ‘Verbesserte Muskatrenette‘ und viele andereMutanten
Über 50 Mutanten/Typen wurden bisher ausgelesen. Die bekanntesten: ‘1/11‘, ‘T12‘, ‘Cherry‘, ‘Korallo‘, ‘Kortegaard‘, ‘Leys Roter‘, ‘Moje‘, ‘Queen‘
Entstehung
England. Gezüchtet um 1825 von Richard Cox in Colnbrook Lawn/Buckinghamshire. Abstammung von ‘Muskatrenette‘. Eingeführt um 1850 durch Charles Turner. Der Originalbaum stand bis 1911, bis er von einem Sturm zerstört wurde. ‘Cox Orange‘ ist heute der bekannteste und am weitesten verbreitete englische Tafelapfel.
Blüte
Mittelfrüh, lange anhaltend. Frostempfindlich, auch im Fruchtansatz. Guter Pollenspender. Nach gutem Fruchtansatz ist eine energische Fruchtausdünnung unbedingt ratsam, um größere Früchte zu erzielen und einer Erschöpfung des Baumes vorzubeugen.
Frucht
Mittelgroß, flachkugelig. Kurzer Stiel. Schale unterschiedlich glatt, leicht wachsig mit Rostfiguren. Gelbe Grundfarbe, sonnenseits sehr variabel ausgeprägte Streifen. Fruchtfleisch hellgelb, mittelfest, saftig mit zurücktretender Säure und edlem Aroma.
Reife
In günstiger Lage ab Ende September. Fruchtfall oft schon vor der Baumreife. Mehrmaliges Durchpflücken ist immer erforderlich. Im Naturlager etwa vier Monate haltbar, im Kühllager bis März bei 3 °C. Auf Stippe und Fruchtfäulen ist bereits am Baum zu achten. Nicht geeignet für Lagerung in Folien.
Verwertung
Noch immer eine absolute Spitzensorte für den Frischverzehr und andere Verwertungen.
Ertrag
Früh einsetzend, mittel hoch. Mäßiges Auslichten und Blattdüngung sofort nach der Ernte zielt auf höhere Erträge mit größeren Früchten.
Baum
Rundes, aufrechtes Wuchsbild mit schrägen, gut verzweigten Leitästen. Mittelstarker Wuchs, im Vollertragsalter schwach. Deshalb ist gelegentliche Verjüngung vorteilhaft. Regelmäßiger Erhaltungsschnitt ist erforderlich, doch werden starke Eingriffe nicht gut vertragen. Für alle Erziehungsformen. Etwas empfindlich für Holz- und Wurzelfrost.
Standort
Nur für warme Lagen mit hoher Luftfeuchte geeignet. Der Boden soll humus- und nährstoffreich, auch ausreichend feucht sein. Jede Abweichung von den Ansprüchen wirkt sich auf die Fruchtqualität ertragsmindernd und krankheitsfördernd aus. Früher Laubfall deutet immer auf ungünstigen Standort.
Anfälligkeit
Stark für Feuerbrand, auch Schorf, Mehltau, Krebs, Kragenfäule, Viröse Triebsucht, Apfelmosaik. Empfindlich für Kupfer- und Schwefelmittel. Bei anhaltender Trockenheit vorzeitiger Blattfall. An den Früchten Stippe, Fruchtfäule und Lagerkrankheiten.
Anbauwert
Gilt neben ‘Rubinette‘ und ‘Elstar‘ als eine der besten Tafelsorten. Ist aber im Anbau heikel und pflegeintensiv. Daher für den Hausgarten nur empfehlenswert, wenn die hohen Ansprüche zu erfüllen sind und die erforderlichen Pflegemaßnahmen geleistet werden können. Nicht für Streuobst oder ungeeignete Standorte. Nicht so sensibel sind Abkömmlinge wie ‘Alkmene‘.
Empfindlich gegen Feuerbrand: stark
Empfindlich gegen Schorf: stark
Empfindlichkeit gegen Mehltau: stark
Empfindlich gegen weitere Schädlinge und Krankheiten: Krebs, Virosen
Eignung für Tafel: gut geeignet
Eignung zum Backen: gut geeignet
Wegen der nicht mehr gegebenen Schorfresistenz und der Anfälligkeit für Feuerbrand und Mehltau ist der Anbauwert gemindert.
Geschmacklich gute Frühherbstsorte für den Hausgarten und als Streuobst. ‘Ahrista‘ steht allerdings in Konkurrenz mit vielen anderen Sorten in dieser Reifezeit.
Attraktive Früchte. Für den Erwerbsanbau meist zu klein. Sie entsprechen aber mehr dem asiatischen oder angelsächsischen Geschmack. Nicht für Gärten empfehlenswert.
Für alle Baumformen, auch für Spalier und Topfkultur geeignet. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht). Zwar pflegebedürftig, aber nicht so sensibel wie zum Beispiel ‘Cox Orange‘.
Eingeschränkt empfehlenswert für den Hausgarten. Die einstige Bedeutung ist heute nicht mehr gegeben. Für Streuobst nur bei guter Pflege geeignet.
In rauen, auch windigen, aber ausreichend feuchten Höhenlagen empfehlenswert, wo andere Sorten versagen. Sonst verzichtbar.
Mittelfrühe Sorte für Liebhaber, auch wegen des hohen Vitamingehaltes und als Backfrucht begehrt.
Interessante rotfleischige Sorte für den Erwerbsanbau, Hausgarten und auch für Streuobst. Vielfältige Verarbeitungsmöglichkeiten.
Besonders in höheren Lagen empfehlenswert. Liebhabersorte, in Hausgärten erfreut sie sich immer noch großer Beliebtheit. Gut geeignet als Topfbaum und für Spalierwände.
Durch moderne und robustere Herbstsorten ersetzbar. Starker Stippebefall grenzt den Anbauwert weiter ein. Von der Standardsorte gibt es eine rote Auslese in Bavendorf.
Liebhabersorte in günstigen Lagen. Sonst verzichtbar. In England ist die Sorte weit beliebter, im europäischen Anbau noch vor ‘James Grieve‘ rangierend.
Sehr empfehlenswerte Herbstsorte für alle Anbauformen, auch für Spaliere und Topfbäume geeignet.
Als Hochstamm im Streuobstanbau und zur Straßenbegleitpflanzung. Heute nur noch vereinzelt in alten Streuobstbeständen zu finden.
Früher sehr verbreitet, besonders in Mittelgebirgslagen und im Streuobstanbau. Auch heute noch in rauen Gebirgslagen empfehlenswert.
Innere und äußere Fruchteigenschaften sowie die frühe Reife machen die Sorte für den Garten und den Erwerbsanbau empfehlenswert. ‘Delbarestivale‘ hat bisherige Frühsorten wie ‘James Grieve‘ oder ‘Gravensteiner‘ – zumindest im Erwerbsanbau – abgelöst.
Sehr gute Neuheit, die v. a. in der Direktvermarktung als Ersatzsorte für ‘Idared‘ und ‘Elstar‘ in Frage kommt. Geschmacksproben in der Schweiz und Deutschland wurden sehr gut beurteilt. Lizenznehmer in Deutschland ist die „ARTEVOS- Gruppe“.
Liebhabersorte. Wegen der Schorffestigkeit im Garten anstelle von ‘Gravensteiner’ eher empfehlenswert, auch für Streuobstflächen.
Sehr pflegeaufwändig, deshalb weniger für einen Hausgarten geeignet. Abgesehen von der Anfälligkeit für Feuerbrand und Schorf wird die Sorte sonst als geschmacklich gut bewertet.
Außerordentlich attraktive Erscheinung als Solitärbaum mit Blüte und Fruchtbehang, auch in Parkanlagen. Die Sorte zählt blühend wohl zu den schönsten Hängeformen in der Gartengestaltung.