Besonders in höheren Lagen empfehlenswert. Liebhabersorte, in Hausgärten erfreut sie sich immer noch großer Beliebtheit. Gut geeignet als Topfbaum und für Spalierwände.
Reifegruppe
autumn fruitDoppelname/Synonym
‘Neuer Berner Rosenapfel‘, ‘Bernské ruzové‘, ‘Rosede Berne‘Entstehung
In der Schweiz. Fritz Baumann, Landwirt in Oppligen/ Kanton Bern, fand in den späten 1860er Jahren in seinem Wald einen Sämlingsbaum, den er in seinen Garten pflanzte. 1888 trug er die ersten Früchte von außerordentlicher Schönheit. Der Baumschulbesitzer A. Daepp aus Oppligen wurde auf die Frucht aufmerksam und nahm sie unter dem Namen ‘Neuer Berner Rosenapfel‘ in sein Verkaufssortiment auf.
Blüte
Lange anhaltend, nicht empfindlich. Guter Pollen- spender. Energisches Ausdünnen nach dem Junifall beugt der Kleinfrüchtigkeit und frühzeitiger Erschöp- fung des Baumes vor.Frucht
Mittelgroß, um 90 g schwer. Unterschiedliche Form, meist leicht hoch gebaut mit breiten, flachen Kanten über der Frucht. Flache, weite und strahlige Kelch- einsenkung. Kurzer, dicker Stiel. Schale glatt, fest, leicht bläulich bereift. Gelbgrün, Deckfarbe rosa bis karminrot mit auffälligen Schalenpunkten. Fruchtfleisch fast weiß, unter der Schale mitunter etwas rötlich. Mittelfest, saftig, süßsäuerlich, schwaches Aroma.
Reife
Je nach Lage Anfang bis Mitte September. Nur bei Trockenheit vorzeitiger Fruchtfall, sonst windfest. Möglichst spät ernten. Etwa vier Monate lagerfähig, dann werden die Früchte mehlig und fade. Im Kühlraum bis März/April haltbar.
Verwertung
Vorwiegend Wirtschafts-, in höheren Lagen auch Tafelsorte.
Ertrag
Früh einsetzend, hoch bis sehr hoch und regelmäßig. Fruchtregulierung ist unbedingt ratsam, um vorzeitiger Vergreisung vorzubeugen.
Baum
Hochkugelige Krone mit schrägen, weniger ver- zweigten Leitästen, im Alter hängende Zweige. Wuchs zunächst stark, mit zunehmendem Alter schwach. Im Holz frostfest. Regelmäßiger Schnitt beugt vorzeitigem Vergreisen infolge der hohen Frucht- barkeit vor. Blüten sind am ein- und mehrjährigen Holz.
Standort
Keine trockenen, nährstoffarmen Böden, sonst anspruchslos bis in Höhenlagen.Anfälligkeit
Mittel für Feuerbrand. Anfällig für Schorf nur in Tallagen, auch Mehltau, Krebs, Blutlaus, Apfelwickler, Fruchtfäule und Stippe. Empfindlich für Schwefel- mittel.
Anbauwert
Besonders in höheren Lagen empfehlenswert. Liebhabersorte, in Hausgärten erfreut sie sich immer noch großer Beliebtheit. Gut geeignet als Topfbaum und für Spalierwände.
Empfindlich gegen Feuerbrand: mittel
Empfindlich gegen Schorf: stark
Empfindlichkeit gegen Mehltau: stark
Empfindlich gegen weitere Schädlinge und Krankheiten: Krebs, Blutläuse
Eignung für Tafel: geeignet
Eignung zum Backen: gut geeignet
Eignung für Most: geeignet
Wegen der nicht mehr gegebenen Schorfresistenz und der Anfälligkeit für Feuerbrand und Mehltau ist der Anbauwert gemindert.
Geschmacklich gute Frühherbstsorte für den Hausgarten und als Streuobst. ‘Ahrista‘ steht allerdings in Konkurrenz mit vielen anderen Sorten in dieser Reifezeit.
Attraktive Früchte. Für den Erwerbsanbau meist zu klein. Sie entsprechen aber mehr dem asiatischen oder angelsächsischen Geschmack. Nicht für Gärten empfehlenswert.
Für alle Baumformen, auch für Spalier und Topfkultur geeignet. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht). Zwar pflegebedürftig, aber nicht so sensibel wie zum Beispiel ‘Cox Orange‘.
Eingeschränkt empfehlenswert für den Hausgarten. Die einstige Bedeutung ist heute nicht mehr gegeben. Für Streuobst nur bei guter Pflege geeignet.
In rauen, auch windigen, aber ausreichend feuchten Höhenlagen empfehlenswert, wo andere Sorten versagen. Sonst verzichtbar.
Mittelfrühe Sorte für Liebhaber, auch wegen des hohen Vitamingehaltes und als Backfrucht begehrt.
Interessante rotfleischige Sorte für den Erwerbsanbau, Hausgarten und auch für Streuobst. Vielfältige Verarbeitungsmöglichkeiten.
Durch moderne und robustere Herbstsorten ersetzbar. Starker Stippebefall grenzt den Anbauwert weiter ein. Von der Standardsorte gibt es eine rote Auslese in Bavendorf.
Liebhabersorte in günstigen Lagen. Sonst verzichtbar. In England ist die Sorte weit beliebter, im europäischen Anbau noch vor ‘James Grieve‘ rangierend.
Sehr empfehlenswerte Herbstsorte für alle Anbauformen, auch für Spaliere und Topfbäume geeignet.
Gilt neben ‘Rubinette‘ und ‘Elstar‘ als eine der besten Tafelsorten. Ist aber im Anbau heikel und pflegeintensiv. Daher für den Hausgarten nur empfehlenswert, wenn die hohen Ansprüche zu erfüllen sind und die erforderlichen Pflegemaßnahmen geleistet werden können. Nicht für Streuobst oder ungeeignete Standorte. Nicht so sensibel sind Abkömmlinge wie ‘Alkmene‘.
Als Hochstamm im Streuobstanbau und zur Straßenbegleitpflanzung. Heute nur noch vereinzelt in alten Streuobstbeständen zu finden.
Früher sehr verbreitet, besonders in Mittelgebirgslagen und im Streuobstanbau. Auch heute noch in rauen Gebirgslagen empfehlenswert.
Innere und äußere Fruchteigenschaften sowie die frühe Reife machen die Sorte für den Garten und den Erwerbsanbau empfehlenswert. ‘Delbarestivale‘ hat bisherige Frühsorten wie ‘James Grieve‘ oder ‘Gravensteiner‘ – zumindest im Erwerbsanbau – abgelöst.
Sehr gute Neuheit, die v. a. in der Direktvermarktung als Ersatzsorte für ‘Idared‘ und ‘Elstar‘ in Frage kommt. Geschmacksproben in der Schweiz und Deutschland wurden sehr gut beurteilt. Lizenznehmer in Deutschland ist die „ARTEVOS- Gruppe“.
Liebhabersorte. Wegen der Schorffestigkeit im Garten anstelle von ‘Gravensteiner’ eher empfehlenswert, auch für Streuobstflächen.
Sehr pflegeaufwändig, deshalb weniger für einen Hausgarten geeignet. Abgesehen von der Anfälligkeit für Feuerbrand und Schorf wird die Sorte sonst als geschmacklich gut bewertet.
Außerordentlich attraktive Erscheinung als Solitärbaum mit Blüte und Fruchtbehang, auch in Parkanlagen. Die Sorte zählt blühend wohl zu den schönsten Hängeformen in der Gartengestaltung.