Gebietssorte in der Lausitz, vor allem in Höhenlagen. Heute nur noch geringe Bedeutung.
Reifegruppe
autumn fruitEntstehung
Unbekannt. Die Sorte ist heimisch in der Lausitz und wird dort viel angebaut. Möglicherweise handelt es sich um eine alte Sorte, deren Namen verloren gegangen ist und die nach ihrer Gestalt den volkstümlichen Namen Bischofshut erhielt. Die Sorte wurde 1924 in das Obstsortenverzeichnis für Sachsen aufgenommen.
Blüte
Früh bis mittelfrüh, mittelgroße Blüten. Sehr widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse.Frucht
Mittelgroß bis groß. Hochgebaut, mehrere flache, schmale Kanten ziehen sich über die Frucht. Schale dünn, glatt, etwas fettig. Grundfarbe gelblich-grün, Deckfarbe flächig purpurrot bis 4/5 der Frucht. Meist gestreift. Netzartige Rostfiguren an den Fruchtseiten und in der Nähe des Kelchs. Stiel kurz bis mittellang. Einsenkung tief, eng und strahlig berostet. Kelch mittelgroße, trichterförmige Höhle. Einsenkung flach, eng, mit mittelstarken Höckern und Falten. Fruchtfleisch gelblich-weiß, fest, mittelfeinzellig, mäßig saftig. Geschmacklich nicht überragend.
Reife
Oktober bis Januar/Dezember.
Verwertung
Frischverzehr und Wirtschaftsfrucht. Beliebt als Weihnachtsapfel. Früchte hängen fest am Baum.
Ertrag
Spät einsetzend. Regelmäßig jedes 2. Jahr mit hohen Ernten.
Baum
Bildet eine starke und hochkugelige Krone. Erfordert regelmäßigen Auslichtungsschnitt.
Standort
Liebt frischen, feuchten, tiefgründigen und lehmigen Boden in freier Lage. Sonst keine besonderen Ansprüche.Anfälligkeit
Mittelanfällig für Schorf und Blutlaus. Im Holz kaum frostempfindlich. Die Früchte sind nicht druckempfindlich und können gut transportiert werden.
Anbauwert
Gebietssorte in der Lausitz, vor allem in Höhenlagen. Heute nur noch geringe Bedeutung.
Empfindlich gegen Feuerbrand: mittel
Empfindlich gegen Schorf: mittel
Empfindlichkeit gegen Mehltau: stark
Empfindlich gegen weitere Schädlinge und Krankheiten: Krebs
Eignung für Tafel: eingeschränkt geeignet
Eignung zum Backen: gut geeignet
Eignung für Most: gut geeignet
Wegen der nicht mehr gegebenen Schorfresistenz und der Anfälligkeit für Feuerbrand und Mehltau ist der Anbauwert gemindert.
Geschmacklich gute Frühherbstsorte für den Hausgarten und als Streuobst. ‘Ahrista‘ steht allerdings in Konkurrenz mit vielen anderen Sorten in dieser Reifezeit.
Attraktive Früchte. Für den Erwerbsanbau meist zu klein. Sie entsprechen aber mehr dem asiatischen oder angelsächsischen Geschmack. Nicht für Gärten empfehlenswert.
Für alle Baumformen, auch für Spalier und Topfkultur geeignet. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht). Zwar pflegebedürftig, aber nicht so sensibel wie zum Beispiel ‘Cox Orange‘.
Eingeschränkt empfehlenswert für den Hausgarten. Die einstige Bedeutung ist heute nicht mehr gegeben. Für Streuobst nur bei guter Pflege geeignet.
In rauen, auch windigen, aber ausreichend feuchten Höhenlagen empfehlenswert, wo andere Sorten versagen. Sonst verzichtbar.
Mittelfrühe Sorte für Liebhaber, auch wegen des hohen Vitamingehaltes und als Backfrucht begehrt.
Interessante rotfleischige Sorte für den Erwerbsanbau, Hausgarten und auch für Streuobst. Vielfältige Verarbeitungsmöglichkeiten.
Besonders in höheren Lagen empfehlenswert. Liebhabersorte, in Hausgärten erfreut sie sich immer noch großer Beliebtheit. Gut geeignet als Topfbaum und für Spalierwände.
Durch moderne und robustere Herbstsorten ersetzbar. Starker Stippebefall grenzt den Anbauwert weiter ein. Von der Standardsorte gibt es eine rote Auslese in Bavendorf.
Liebhabersorte in günstigen Lagen. Sonst verzichtbar. In England ist die Sorte weit beliebter, im europäischen Anbau noch vor ‘James Grieve‘ rangierend.
Sehr empfehlenswerte Herbstsorte für alle Anbauformen, auch für Spaliere und Topfbäume geeignet.
Gilt neben ‘Rubinette‘ und ‘Elstar‘ als eine der besten Tafelsorten. Ist aber im Anbau heikel und pflegeintensiv. Daher für den Hausgarten nur empfehlenswert, wenn die hohen Ansprüche zu erfüllen sind und die erforderlichen Pflegemaßnahmen geleistet werden können. Nicht für Streuobst oder ungeeignete Standorte. Nicht so sensibel sind Abkömmlinge wie ‘Alkmene‘.
Als Hochstamm im Streuobstanbau und zur Straßenbegleitpflanzung. Heute nur noch vereinzelt in alten Streuobstbeständen zu finden.
Früher sehr verbreitet, besonders in Mittelgebirgslagen und im Streuobstanbau. Auch heute noch in rauen Gebirgslagen empfehlenswert.
Innere und äußere Fruchteigenschaften sowie die frühe Reife machen die Sorte für den Garten und den Erwerbsanbau empfehlenswert. ‘Delbarestivale‘ hat bisherige Frühsorten wie ‘James Grieve‘ oder ‘Gravensteiner‘ – zumindest im Erwerbsanbau – abgelöst.
Sehr gute Neuheit, die v. a. in der Direktvermarktung als Ersatzsorte für ‘Idared‘ und ‘Elstar‘ in Frage kommt. Geschmacksproben in der Schweiz und Deutschland wurden sehr gut beurteilt. Lizenznehmer in Deutschland ist die „ARTEVOS- Gruppe“.
Liebhabersorte. Wegen der Schorffestigkeit im Garten anstelle von ‘Gravensteiner’ eher empfehlenswert, auch für Streuobstflächen.
Sehr pflegeaufwändig, deshalb weniger für einen Hausgarten geeignet. Abgesehen von der Anfälligkeit für Feuerbrand und Schorf wird die Sorte sonst als geschmacklich gut bewertet.
Außerordentlich attraktive Erscheinung als Solitärbaum mit Blüte und Fruchtbehang, auch in Parkanlagen. Die Sorte zählt blühend wohl zu den schönsten Hängeformen in der Gartengestaltung.