Eine gute, robuste Sorte mit schön gefärbten Früchten, auch für höhere, frostgefährdete Lagen und für Streuobst.
Reifegruppe
autumn fruitDoppelname/Synonym
‘Albrechtapfel‘Entstehung
Die Sorte wurde vom königlichen Hofgärtner C. Braun im Schlossgarten zu Kamenz bei Glatz (Schlesien) 1865 aus einem Kern der Sorte ‘Kaiser Alexander‘ gezogen und nach dem damaligen Besitzer der Herrschaft Kamenz, dem Prinzen Albrecht von Preußen, benannt.
Blüte
Mittelfrüh, nicht empfindlich. Guter Pollenspender. Fruchtausdünnung nach starkem Fruchtansatz fördert gleichmäßigere Fruchtgrößen und Erträge. Selbstbe- fruchtung soll vorkommen.Frucht
Mittelgroß, seltener groß, um 130 g schwer. Regelmäßige, flachrunde bis platte Form. Tiefe, leicht faltige Kelcheinsenkung, meist mit offenem Kelch. Kurzer Stiel in tiefer, stark berosteter Stielgrube. Schale derb, glatt, leicht fettig mit feinen Schalen punkten. Bei Reife hellgelb, sonnenseits flächig trübrot oder dicht gestreift. Leichter Duft. Etwas druckempfindlich. Fruchtfleisch grünlichweiß, mittelfest, feinzellig. Saftreich. Angenehm süßsäuerlich, geringes Aroma.
Reife
Ab Mitte September, folgernd. Windfest, außer auf trockenen Böden. Mehrmaliges Durchpflücken kann nötig sein. Im kühlen Naturlager etwa drei bis vier Monate haltbar. Wird bei Überlagerung mehlig und welkend.
Verwertung
Für den Frischverzehr, auch gute Wirtschafts- und Mostsorte.
Ertrag
Auf schwachwachsenden Unterlagen bereits ab dem zweiten Standjahr, dann hoch und regelmäßig. Sonst nicht ganz regelmäßig, jedoch ohne ausgeprägte Alternanz.
Baum
Breitkugeliges, dichtes, ungleichmäßiges Kronengerüst mit verzweigten, verkahlenden Trieben. Für Hochstämme ist ein Stammbildner zu empfehlen. Von Jugend an mittelstarker, im Vollertragsalter schwacher Wuchs, deshalb ist gelegentlich zu verjüngen. Der Aufbauschnitt zielt auf bessere Belichtung im Kroneninneren, später ist die Trieberneuerung vorrangig. Ein Sommerschnitt kann zur besseren Fruchtausfärbung nötig werden. Im Holz frostfest.
Standort
Auf nährstoffreichen, genügend feuchten, auch kalkhaltigen Böden bis in raue Lagen anbaufähig. Auf trockenen Böden tritt vorzeitiger Fruchtfall und Kleinfrüchtigkeit auf.Anfälligkeit
Nur in Tallagen gering für Schorf und Mehltau. Fruchtfäule kann schon am Baum auftreten.
Anbauwert
Eine gute, robuste Sorte mit schön gefärbten Früchten, auch für höhere, frostgefährdete Lagen und für Streuobst.
Empfindlich gegen Schorf: gering
Empfindlichkeit gegen Mehltau: mittel
Empfindlich gegen weitere Schädlinge und Krankheiten: Fruchtfäule
Eignung für Tafel: geeignet
Eignung zum Backen: geeignet
Eignung für Most: geeignet
Wegen der nicht mehr gegebenen Schorfresistenz und der Anfälligkeit für Feuerbrand und Mehltau ist der Anbauwert gemindert.
Geschmacklich gute Frühherbstsorte für den Hausgarten und als Streuobst. ‘Ahrista‘ steht allerdings in Konkurrenz mit vielen anderen Sorten in dieser Reifezeit.
Attraktive Früchte. Für den Erwerbsanbau meist zu klein. Sie entsprechen aber mehr dem asiatischen oder angelsächsischen Geschmack. Nicht für Gärten empfehlenswert.
Für alle Baumformen, auch für Spalier und Topfkultur geeignet. Eingeschränkte Empfehlung in Feuerbrandlagen (warm, feucht). Zwar pflegebedürftig, aber nicht so sensibel wie zum Beispiel ‘Cox Orange‘.
Eingeschränkt empfehlenswert für den Hausgarten. Die einstige Bedeutung ist heute nicht mehr gegeben. Für Streuobst nur bei guter Pflege geeignet.
In rauen, auch windigen, aber ausreichend feuchten Höhenlagen empfehlenswert, wo andere Sorten versagen. Sonst verzichtbar.
Mittelfrühe Sorte für Liebhaber, auch wegen des hohen Vitamingehaltes und als Backfrucht begehrt.
Interessante rotfleischige Sorte für den Erwerbsanbau, Hausgarten und auch für Streuobst. Vielfältige Verarbeitungsmöglichkeiten.
Besonders in höheren Lagen empfehlenswert. Liebhabersorte, in Hausgärten erfreut sie sich immer noch großer Beliebtheit. Gut geeignet als Topfbaum und für Spalierwände.
Durch moderne und robustere Herbstsorten ersetzbar. Starker Stippebefall grenzt den Anbauwert weiter ein. Von der Standardsorte gibt es eine rote Auslese in Bavendorf.
Liebhabersorte in günstigen Lagen. Sonst verzichtbar. In England ist die Sorte weit beliebter, im europäischen Anbau noch vor ‘James Grieve‘ rangierend.
Sehr empfehlenswerte Herbstsorte für alle Anbauformen, auch für Spaliere und Topfbäume geeignet.
Gilt neben ‘Rubinette‘ und ‘Elstar‘ als eine der besten Tafelsorten. Ist aber im Anbau heikel und pflegeintensiv. Daher für den Hausgarten nur empfehlenswert, wenn die hohen Ansprüche zu erfüllen sind und die erforderlichen Pflegemaßnahmen geleistet werden können. Nicht für Streuobst oder ungeeignete Standorte. Nicht so sensibel sind Abkömmlinge wie ‘Alkmene‘.
Als Hochstamm im Streuobstanbau und zur Straßenbegleitpflanzung. Heute nur noch vereinzelt in alten Streuobstbeständen zu finden.
Früher sehr verbreitet, besonders in Mittelgebirgslagen und im Streuobstanbau. Auch heute noch in rauen Gebirgslagen empfehlenswert.
Innere und äußere Fruchteigenschaften sowie die frühe Reife machen die Sorte für den Garten und den Erwerbsanbau empfehlenswert. ‘Delbarestivale‘ hat bisherige Frühsorten wie ‘James Grieve‘ oder ‘Gravensteiner‘ – zumindest im Erwerbsanbau – abgelöst.
Sehr gute Neuheit, die v. a. in der Direktvermarktung als Ersatzsorte für ‘Idared‘ und ‘Elstar‘ in Frage kommt. Geschmacksproben in der Schweiz und Deutschland wurden sehr gut beurteilt. Lizenznehmer in Deutschland ist die „ARTEVOS- Gruppe“.
Liebhabersorte. Wegen der Schorffestigkeit im Garten anstelle von ‘Gravensteiner’ eher empfehlenswert, auch für Streuobstflächen.
Sehr pflegeaufwändig, deshalb weniger für einen Hausgarten geeignet. Abgesehen von der Anfälligkeit für Feuerbrand und Schorf wird die Sorte sonst als geschmacklich gut bewertet.